Vielleicht sollte Junior Bonner (Steve McQueen) endlich mit dem Rodeoreiten aufhören. Der letzte Ritt auf einem wilden Bullen steckt ihm noch schwer in den Knochen, als er sich auf den Heimweg nach Prescott, Arizona begibt. Zuhause erlebt Junior eine unerfreuliche Überraschung. Sein jüngerer Bruder Curly hat das Elternhaus abreißen lassen. Der Grundstücksmakler plant an dessen Stelle einen Trailer-Park zu eröffnen. Während Junior unterwegs auf Tournee war, haben sich seine Eltern Ace und Elvira Bonner weiter auseinandergelebt. Ace träumt davon, nach Australien auszuwandern. Doch dazu fehlt Juniors Vater das Geld, was ihn noch mehr verbittert. Da kommt Junior eine Idee. Bald findet das Rodeo zum Unabhängigkeitstag statt. Für den, der es schafft, den Bullen "Sunshine" acht Sekunden lang zu reiten, ist ein hohes Preisgeld ausgesetzt. Junior konnte "Sunshine" noch nie bezwingen. Für seinen Vater setzt er noch einmal alles auf eine Karte. Das melancholische Filmdrama "Junior Bonner" bildet eine Ausnahme im Werk des stilprägenden Western- und Action-Altmeisters Sam Peckinpah ("The Wild Bunch", "Wer Gewalt sät"). Der für seine expliziten Gewaltdarstellungen bekannte US-Regisseur (von Kritikern auch gern "Bloody Sam" tituliert) realisiert diesmal eine melancholische, bewegende Charakterstudie. Der ausgelaugte Rodeoreiter Junior Bonner wirkt wie ein Gespenst aus der Western-Vergangenheit der USA und vollkommen fehlplatziert in der modernen, konsumorientierten Gegenwart. Die Hauptfigur spielt grandios Kino-Legende Steve McQueen.
(ServusTV)
Länge: ca. 100 min.
Deutscher Kinostart: 22.09.1972
Internationaler Kinostart: 21.07.1972 (GB)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Sam Peckinpah
- Drehbuch: Jeb Rosebrook
- Produktion: Joe Wizan, Mickey Borofsky, James C. Pratt, Joe Wizan-Booth Gardner Productions, Solar Productions
- Produktionsfirma: American Broadcasting Company
- Musik: Jerry Fielding
- Kamera: Lucien Ballard, Ted Haworth
- Schnitt: Frank Santillo, Robert L. Wolfe
- Szenenbild: Angelo P. Graham, Jerry Wunderlich
- Regieassistenz: Newt Arnold, Frank Baur, Malcolm R. Harding, Frank Kowalski, Gene Marum, Michael Messinger, William F. Sheehan
- Ton: Larry Hooberry, Richard Portman, Charles M. Wilborn, Michael J. Kohut