Der Film "Karl Berger - Music Mind" zeichnet die Stationen eines Ausnahmemusikers nach, der, wie kaum ein zweiter seiner Generation, für sich und viele andere eine Brücke hin zur freien Improvisation geschlagen hat. Dass sich Musiker von den harmonischen Fesseln befreien wollen, haben bereits Anfang des 20. Jahrhunderts Komponisten wie Liszt, Strauß, Schönberg, Berg und Stravinsky aufgezeigt. Der Durst nach dem nicht kopierten oder gar vorgefertigten Ausdruck kennzeichnet das ganze Streben und Schaffen verschiedener Gegenkulturen. Dabei haben die jeweiligen Protagonisten immer ihr eigenes Leben erfunden und so wie im Jazz, sozusagen ihr eigenes Solo gespielt. So auch Karl Berger, der gebürtige Heidelberger traf in Paris auf den radikalen Improvisateur, Don Cherry, der nicht nur intensiv mit Musikkonzepten aus allen Teilen der Welt arbeitet, sondern mit seiner Band auch immer weiter in die "freie" Musik drängte. Ihm folgt Berger 1966 nach New York, wo er unter anderem bei Charles Mingus spielt und teilweise als einziger Weißer unter Schwarzen tagelang mit improvisierter Musik seine neue Freiheit genoss.
(SWR)
Länge: ca. 55 min.
Deutsche TV-Premiere: 05.08.2018 (SWR Fernsehen)
Cast & Crew
- Drehbuch: Julian Benedikt