Der schweigsame Auftragskiller Mr. Long hat gerade einen blutigen Job in Taiwan hinter sich gebracht, als ihn sein Chef bereits auf die nächste Mission schickt. Er soll in Tokio den Chef eines Drogen- und Prostitutionsrings ermorden. Doch diesmal geht der Job schief und Long wird von den Leibwächtern des Yakuza-Mannes brutal misshandelt. Er kann nur entkommen, weil just in dem Augenblick, als er exekutiert werden soll, ein Mann die Yakuza-Gruppe angreift. Long versteckt sich in einem verwahrlosten Hüttendorf, wo ihm ein kleiner Junge, Jun, Essen und Medikamente zukommen lässt. Langsam erholt sich Long und hilft seinerseits dem Jungen und dessen Mutter Lily, die schwer drogensüchtig ist. Mit rabiaten Methoden gelingt es Long, Lily zu stabilisieren und Jun eine Art Heim zu schaffen. Dabei werden auch die Nachbarn auf Longs Kochkünste aufmerksam und helfen ihm, einen Stand mit taiwanischen Speisen zu eröffnen. Alles könnte gut werden, wären nicht die gleichen Leute hinter Long her, die schon Lilys Leben zerstört haben. Long ist ein weit verbreiteter chinesischer Nachname. Es ist ebenso der Name des bedeutendsten Fabelwesens Asiens: des chinesischen Drachen. In der chinesischen Mythologie hat die Darstellung des Drachen eine lange Tradition. Als mächtiges Wesen, das mit großem Respekt behandelt wird, werden ihm verschiedene Eigenschaften zugesprochen. Die chinesische Legende beschreibt den Drachen als Wanderer, der immer mehr Krallen verliert, je weiter er sich von seiner Heimat entfernt. In Japan sagt man ihm das Gegenteil nach: Je weiter die Reise, desto mehr Krallen verdient er sich.
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Der japanische Regisseur Sabu, der auch schon selbst vor der Kamera stand, thematisiert in vielen seiner Filme die kaltblütige Autorität von Machtfiguren, denen er mit ausgefuchstem schwarzen Humor entgegentritt. In "Mr. Long" verwebt er sensibel die Themen Gewalt und Zerbrechlichkeit von Sicherheit mit einer aufkeimenden Liebesgeschichte. 2017 lief der Film im Wettbewerb der Berlinale.
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Länge: ca. 124 min.
Deutscher Kinostart: 14.09.2017
Internationaler Kinostart: 13.02.2017
Deutsche TV-Premiere: 12.08.2019 (arte)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Sabu
- Drehbuch: Sabu
- Produktion: Stephan Holl, Shozo Ichiyama, Koki Kageyama, Jacky Yee Wah Pang, Yoichi Shimizu, Soichiro Koga, Live Max Film, LDH Pictures, BLK2 Pictures, Kaohsiung Film Fund, Rapid Eye Movies
- Produktionsfirma: The Post Republic
- Musik: Junichi Matsumoto
- Kamera: Kôichi Furuya
- Schnitt: Georg Petzold
- Regieassistenz: Kei Era
- Ton: Harald Ansorge, Masashi Furuya, Nico Krebs, Manuel Laval, Simeon Pabst
- Spezialeffekte: Benjamin Sugar