Originalpremiere: 2006
Deutsche TV-Premiere: 23.01.2010 (Sky Cinema)
FSK 12
Der deutsche Dieter Dengler aus dem Schwarzwald hat sich seinen Traum vom Fliegen erfüllt und wurde Pilot bei der US-Navy. Doch Mitte der 1960-er Jahre, im Verlauf des Vietnamkriegs, wird er bei seinem ersten Kampfeinsatz über Indochina abgeschossen und in einem Dschungellager festgehalten. Dort avanciert er für seine Mitgefangenen zum Hoffnungsträger. Obwohl die Flucht unmöglich scheint, bereitet der furchtlose Deutsch-Amerikaner sie unbeirrt und akribisch vor. Der Ausbruch gelingt schließlich, ist jedoch erst die Ouvertüre zu einer Odyssee, die Dengler an seine körperlichen und mentalen Grenzen führt, während er sich durch die Hölle des tropischen Dschungels schlägt. Der 1942 in München geborene Werner Herzog ist ein Ausnahmekünstler. Um seine eigenwillige Art des Filmemachens ranken sich Mythen und Anekdoten. Nicht erst und nicht zuletzt seit dem Film "Fitzcarraldo", für dessen Herstellung er Anfang der 1980er Jahre ein ganzes Schiff über Dschungelberge ziehen ließ, gilt er als Exzentriker ohne Furcht vor dem Wahnsinn und mit einem Hang zum Mystischen. Gerne befeuerte er die cineastische Mythenbildung um seine Person und die spektakulären Produktionsumstände einiger seiner bekanntesten Filme durch Arbeiten wie "Mein liebster Feind", eine einseitige, gekonnt stilisierte Dokumentation über das schwierige Arbeitsverhältnis zu seinem mehrfachen Hauptdarsteller Klaus Kinski.
(arte)
Hintergrund: Der Kriegsfilm basiert auf der wahren Geschichte des Piloten Dieter Dengler, der 1966 über Laos abgeschossen wurde und in Vietnam in Kriegsgefangenschaft geriet, und seiner spektakulären, 23 Tage dauernden Flucht durch den Dschungel. Dengler schrieb danach das Buch "Escape from Laos" (Flucht aus Laos), aus dem zunächst 1997 der gleichnamige Dokumentarfilm Werner Herzogs entstand. Fast alle Schauspieler mussten für ihre Rollen Gewicht verlieren -Jeremy Davies hungerte sich 33 Pfund herunter, Steve Zahn 40 Pfund und Christian Bale sogar 55. In einem Akt von Solidarität ließ auch Regisseur Werner Herzog 30 Pfund Körpergewicht. Damit die Darsteller während der Arbeiten am Film langsam wieder zunehmen konnten, wurde der Streifen chronologisch rückwärts - also vom Ende her (ausgehungert) Richtung Anfang (Normalgewicht) - gedreht. Die Würmer, die Hauptdarsteller Christian Bale (Rolle: Dieter Dengler) in einer Szene isst, sind echt. Der Film entstand in 44 Drehtagen. Die Schätzungen für die Kosten des Films liegen zwischen 10 Millionen und 60 Millionen US-Dollar. Kritik: "Ein kleines Wunder - ein kluger Popcorn-Film." (The Hollywood Reporter) "Ein Vietnamkriegsfilm mit jungen Stars aus Hollywood vom profilierten deutschen Autorenfilmer Werner Herzog. Was zunächst wie ein gewagtes Experiment erscheint, funktioniert auf ganzer Linie, weil die Geschichte vom Kampf Mensch gegen feindliche Umwelt nahtlos in Herzogs Schaffen passt und Leute wie Christian Bale und Steve Zahn Gefühl für Material und Thema entwickeln. Ein fesselnder, spannender Überlebenskampf ohne triefende Betroffenheit oder patriotische Posen. Fans von Fach, Regisseur oder Darstellern kommen voll auf ihre Kosten." (video.de) "Loblied auf menschliche Integrität und Selbstbehauptung, an authentischen Schauplätzen ebenso spannend wie einfühlsam verfilmt." (Lexikon des internationalen Films) "Der Produktion fehlt es zu keinem Punkt an Zugkraft. Permanent angespannt verfolgt man das Dschungelabenteuer mehr als zwei Stunden lang. In der Flut von Vietnamfilmen sticht Herzogs Beitrag, der sich übrigens auf die wahre Geschichte des deutsch-amerikanischen Piloten Dieter Dengler stützt, als eigenständiges und durchweg positives Beispiel heraus, das es nicht nötig hat, sich mit Hollywoodproduktionen zu messen. Fazit: Hervorragend!" (movieman.de) "Inspiriert durch die wahre Geschichte von Dieter Dengler (Christian Bale) und geschrieben von Werner Herzog, der auch Regie führte, ist 'Rescue Dawn' eine unvergessliche Geschichte über Kameradschaftsgeist und Verrat, Mut im Angesicht der Verzweiflung und Triumph über alle Tragödien. Ein wahres Zeugnis der unendlichen Grenzen der menschlichen Natur und der Unbesiegbarkeit des amerikanischen Geistes." (videobuster.de)
(Tele 5)
