Österreich, 1908. Die Liebe des jungen Georg Trakl gilt der Poesie - und seiner Schwester Grete. Als er für ein Pharmaziestudium von Salzburg nach Wien zieht, setzt sie alles daran, ihm zu folgen. Dank ihres überragenden Talents schafft Grete die Aufnahme an der ehrwürdigen Wiener Musikakademie. In Wien können die Geschwister ihre verbotene Liebe scheinbar ungehindert ausleben. Als Muse dient Grete ihrem Bruder zur Inspiration für seine weltberühmten Gedichte. Doch auf ihrer Beziehung breitet sich ein Schatten aus: Schuldgefühle und der moralische Druck treiben Georg immer mehr in die Drogensucht. Das preisgekrönte, von realen Ereignissen inspirierte Drama erzählt von einer großen, tragischen Liebe. Österreich, 1908. Georg Trakl (Lars Eidinger) lebt als Sohn einer großbürgerlichen Familie in Salzburg. Er absolvierte eine Ausbildung zum Apotheker, aber seine wahre Leidenschaft gehört der Poesie: Er träumt von Erfolgen als Dichter. Große Zuneigung hegt der junge Mann zu seiner jüngeren Schwester Grete (Peri Baumeister). Seit frühester Kindheit ist diese für ihn eine Muse, während sie ihn in heimlicher Liebe verehrt. Mit dem Beginn seines Pharmaziestudiums in Wien ist der von Schuldgefühlen geplagte Georg bereit, diese zu weit gehende Symbiose zu lösen. Doch Grete setzt alles daran, ihm nach Wien zu folgen. Durch ihr außerordentliches Talent schafft sie als eine der ersten Frauen die Aufnahme am renommierten Wiener Konservatorium. Sie sieht das Studium in der Meisterklasse von Professor Albert Brückner (Rainer Bock) aber vor allem als Mittel, um weiterhin Georg nahe sein zu können. Dabei hofft sie, in der großen Stadt endlich ihre Liebe freier ausleben zu können. Aus der platonischen Intimität wird nun eine körperliche Beziehung. Von seiner Muse inspiriert, feiert Georg erste Erfolge als Poet: Das Publikum schätzt seine Gedichte und er genießt das gesellschaftliche Ansehen. Doch die Beziehung der Geschwister leidet immer stärker unter Gretes besitzergreifender Zuneigung und Georgs moralischem Empfinden. Mit Drogen versucht er, sich von dem Druck zu lösen und vernebelt dadurch zunehmend seinen Geist. Sein Studienkamerad Ludwig Schubeck (Rafael Stachowiak) versucht, diesem selbstzerstörerischen Treiben Einhalt zu gebieten. Um das Dilemma zu lösen, drängt Georg seine Schwester schließlich zu einer Ehe mit dem viel älteren Professor Brückner. Doch so einfach kommen die Geschwister nicht voneinander los. Der jung verstorbene Dichter Georg Trakl (1887-1914) zählt heute zu den wichtigen Vertretern des poetischen Expressionismus. In "Tabu - Es ist die Seele ein Fremdes auf Erden" zeichnet Regisseur Christoph Stark das Porträt eines ebenso genialen wie gequälten Geistes, der an gesellschaftlichen Zwängen seiner Zeit zerbricht. Zugleich erzählt das Drama die Geschichte einer unbändigen und zerstörerischen Liebe. Hauptdarsteller Lars Eidinger wurde für seine intensive Leistung mit dem Preis der deutschen Filmkritik geehrt. Nicht weniger beeindruckend gibt Peri Baumeister Trakls eigenwillige Schwester Grete.
(ARD)
Länge: ca. 100 min.
Deutscher Kinostart: 31.05.2012
Deutsche TV-Premiere: 04.12.2016 (Das Erste)
Cast & Crew
- Regie: Christoph Stark
- Drehbuch: Ursula Mauder
- Produktion: Arno Ortmair, Nicolas Steil, Klaus Zimmermann, Hans-Wolfgang Jurgan, Dieter Pochlatko, Bettina Ricklefs, Jesus Gonzalez-Elvira, Walter Pucker, Eclypse Film-, Iris Productions, Film-Line Productions, Mediafonds2
- Produktionsfirma: ARD Degeto, Bayerischer Rundfunk
- Musik: Jeannot Sanavia
- Kamera: Bogumil Godfrejow
- Schnitt: Thierry Faber
- Szenenbild: Sylvia Kasel
- Regieassistenz: Laurent Prim, Daniel Texter
- Ton: Joo Fürst, Lisa Geffcken-Reinhard, Peter V. Meiselmann, Annette Prey, Christoph von Schönburg