Der idealistische Pfarrer Gruber tritt eine Stelle in Ried im Zillertal an. Bald wird er auf eine harte Probe gestellt: Nachdem Förster Auer von einem Wilderer erschossen wurde, kommt der Täter ins Pfarrhaus, um die Beichte abzulegen, wohl wissend, dass Gruber durch das Beichtgeheimnis zum Schweigen verpflichtet ist. Aber als der Mörder den Verdacht auf einen Unschuldigen lenkt, muss der Pfarrer einen Weg finden, um sein Gelübde zu wahren und dennoch der Gerechtigkeit zum Sieg zu verhelfen. In der kleinen Zillertaler Gemeinde Ried, nahe Innsbruck, tritt ein neuer Seelsorger die Nachfolge des Pfarrer Bachmayer (Hans Holt) an. Allerdings sieht Franz Gruber (Siegfried Rauch) auf den ersten Blick nicht unbedingt so aus, wie man sich einen Priester vorstellt: Er trägt Lederjacke und fährt ein schweres Motorrad, sieht gut aus und geht sehr charmant mit der Damenwelt um. Doch trotz seiner Weltoffenheit hat Gruber die Anforderungen seines Berufs fest im Blick und vertritt vehement die Ideale seiner Kirche. Die Bewohner des Ortes empfangen ihren neuen Pfarrer mit großem Wohlwollen. Noch ahnt Gruber nicht, dass er schon bald in einen schweren Gewissenskonflikt geraten wird: Der junge Hannes Reyer (Michael Negri), Sohn eines wohlhabenden Bauern (Walter Sedlmayr), treibt in den Wäldern der Gegend als Wilderer sein Unwesen. Als er eines Tages von Förster Auer (Gustl Gstettenbaur) überrascht wird, erschießt er ihn. Während die Rieder Bürger rätseln, wer der Mörder sein könnte, legt Hannes bei Gruber die Beichte ab, ohne die geringste Reue zu zeigen. Er weiß genau, dass Gruber durch das Beichtgeheimnis zum Schweigen verpflichtet ist. Hilflos muss der Pfarrer mitansehen, wie Hannes sein Leben als reicher, von den Frauen umschwärmter Bauernsohn fortführt. Schließlich findet die Polizei eine heiße Spur: In der Werkstatt des jungen, sympathischen Automechanikers Ernst Nortinger (Wolf Goldan) findet sich das Gewehr, mit dem der Förster erschossen wurde. Ernst hatte jedoch lediglich die toten Tiere im Auftrag seines Freundes Hannes verkauft. Dieser ist bereit, Ernst ans Messer zu liefern, und bestärkt die Polizei sogar noch in ihrem Verdacht. Angesichts dieser Skrupellosigkeit entschließt Gruber sich zu einem schwerwiegenden Schritt: Er will sein Amt niederlegen, um endlich der Wahrheit zu ihrem Recht zu verhelfen. Mit "Wetterleuchten über dem Zillertal" inszenierte Theo Maria Werner einen modernen Heimatfilm, der grundlegende Fragen über Moral und Gewissen thematisiert. In der Tradition von Alfred Hitchcocks Melodram "Ich beichte" erzählt der Film von einem Pfarrer, der durch die Bürde des Beichtgeheimnisses in einen schweren Gewissenskonflikt gerät.
(MDR)
Weiterer Titel: Der gestohlene Himmel
Länge: ca. 90 min.
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Theo Maria Werner
- Drehbuch: Thomas Harrer, Geza von Cziffra
- Produktion: Theo Maria Werner, Carmine De Benedittis, Karl Helmer, Günter Sturm
- Musik: Peter Kreuder
- Kamera: Hans Jura, Peter Rothe
- Regieassistenz: Hans Zeiler
- Ton: Venanzio Biraschi