Originalpremiere: 2006
28.09.2006
Deutsche TV-Premiere: 13.04.2008 (Premiere HD)
FSK 12
New York, 11. September 2001. Seit 20 Jahren versieht der Cop John McLoughlin (Nicolas Cage) seinen Dienst an der Südspitze Manhattans. Als er sich um drei Uhr in der Früh stumm von seiner schlafenden Ehefrau Donna (Maria Bello) und den Kindern verabschiedet, deutet nichts darauf hin, dass dies sein Schicksalstag werden wird. In der Zentrale beim Port Authority Bus Terminal geht man routinemässig das Tagesprogramm durch. Neben McLoughlin steht da auch der junge Polizeioffizier Will Jimeno (Michael Peña), der bald zum Schicksalsgenossen seines erfahrenen Dienstkollegen werden soll. Als die Meldung eintrifft, ein Flugzeug habe den Nordturm des World Trade Center getroffen, machen sich die Polizisten auf, um vor Ort für Ordnung zu sorgen. Noch läuft alles routinemässig. Doch als 17 Minuten nach dem Nordturm auch der Südturm von einem Flugzeug getroffen wird, befinden sich McLoughlin und Jimeno im brennenden ersten Ziel der Terrorattacken und versuchen, Eingeschlossene zu evakuieren. Von der Lobby aus sehen die beiden, wie der Südturm in sich zusammenfällt. Kurze Zeit später kollabiert auch der Nordturm. McLoughlin und Jimeno kommen wie durch ein Wunder lebend davon, müssen aber bald erkennen, dass sie die einzigen Überlebenden ihres Trupps sind, begraben und eingeschlossen unter Trümmern. Oliver Stone ("Wall Street 2: Money Never Sleeps"), der grosse Kraftmeier des US-Kinos, betonte immer wieder, dass es sich bei seinem Werk "World Trade Center" um einen unpolitischen Film handle. Ziel sei nicht die Auseinandersetzung mit US-Politik beziehungsweise mit der islamistischen Reaktion auf das Gebaren der Weltmacht gewesen. Vielmehr wollte er anhand des Schicksals von McLoughlin und Will Jimeno zeigen, wie einfache Bürger der USA im Angesicht des Massenmordes zu neuer Einheit zusammenfanden. Der Spiegel meinte, Stone gelinge es zu zeigen, wie Amerika am 11. September für einen kurzen Moment ganz mit sich im Reinen war. "Plötzlich waren alle Zweifel beseitigt, gab es keinen politischen Dissens mehr, waren wir alle für ein paar Stunden Amerikaner, und 'World Trade Center' beschwört mit fast schon schwelgerischer Nostalgie diesen singulären Moment der Solidarität, des unbedingten Zusammenstehens, der so schnell wieder vorüber war".
(SRF)
Manche Geschichten sind zu schrecklich, um wahr zu sein. Diese ist beides ... "World Trade Center" beschreibt die Katastrophe vom 11. September 2001 aus der Sicht einiger Überlebender des Einsturzes. Der Film zeigt von Anfang an Größe, als die bedrohliche Stimmung in New York auf die Zuschauer übergreift und die Angst und Verunsicherung des hartgesottenen Polizisten John McLoughlin zu spüren ist. Besonders eindrucksvoll zeigt Regisseur Oliver Stone die Einzelschicksale auf und zieht den Zuschauer in seinen Bann.
(ATV II)