Deutsche TV-Premiere: 04.09.2019 (arte)
Als der Zweite Weltkrieg 1945 zu Ende geht, herrschen unter den Alliierten Freude und Erleichterung. Das Kriegsende bringt vielen Überlebenden die langersehnte Freiheit und Rückkehr in die Heimat. Für die rund 4,2 Millionen sowjetischen Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiter und KZ-Überlebenden erweist sich die Hoffnung jedoch als trügerisch. Zwar werden sie aus den deutschen Lagern befreit. In ihrer Heimat gelten sie aber als Verräter. Für sie sollte das Elend noch nicht vorüber sein. Vier sowjetische Kriegsrückkehrer berichten. Schon auf der Konferenz von Jalta im Februar 1945 kann Stalin die sofortige Rückführung aller Sowjetbürger aus den westlich besetzten Teilen Deutschlands nach Kriegsende erwirken. Es geht ihm aber nicht nur um den Wiederaufbau der Sowjetunion. Für Stalin sind die Kriegsgefangenen und Zwangsarbeiter Verräter und Volksfeinde, die bestraft werden müssen. Er lässt ein System aus Filtrationslagern errichten, durch die fast jeder Rückkehrer hindurch muss. Bereits im März 1946 sind das über 3,7 Millionen Menschen. Für etwa ein Drittel von ihnen geht das Leiden weiter. Sie werden in schnellen Verfahren des Verrats, der Kollaboration mit dem Feind oder der Spionage für die USA für schuldig erklärt und in Gulags geschickt, wo sie unter widrigsten Bedingungen bis zu 25 Jahre Haft verbüßen und Zwangsarbeit verrichten müssen. Doch auch diejenigen, die das Glück haben, direkt nach Hause zurück zu dürfen, sehen sich in der Nachkriegssowjetunion alltäglichen Schikanen ausgesetzt. Sie passen nicht in das Bild des siegreichen Vaterländischen Krieges. Über Jahrzehnte sind sie gegenüber Kriegsveteranen benachteiligt, was sich auch in der Höhe der staatlichen Zuwendungen ausdrückt. Vier Heimkehrer berichten von ihrer Rückkehr in die Sowjetunion und dem, was sie dort erwartete. Vier Schicksale, die stellvertretend für Hunderttausende stehen.
(ARD alpha)
Cast & Crew
- Regie: Andreas Gruber
- Drehbuch: Andreas Gruber
- Produktionsauftrag: MDR