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TV-Kritik/Review: "Beacon 23": Nicht die hellste Leuchte

von Christopher Diekhaus
(19.11.2023)
Science-Fiction-Serie mit Lena Headey ("Game of Thrones") plätschert anfangs vor sich hin
"Beacon 23": Können sich Harlan (Stephan James) und Aster (Lena Headey) über den Weg trauen?
MGM+
TV-Kritik/Review: "Beacon 23": Nicht die hellste Leuchte/MGM+

Zu den positiven Überraschungen im Portfolio von Apple TV+ gehörte 2023 die eigenproduzierte Science-Fiction-Serie  "Silo", die auf einer Romanreihe von Hugh Howey basiert und in einer dystopischen Zukunft in gigantischen, unterirdischen Betonbauten spielt. Erzählungen mit abgeschlossenen Schauplätzen und klaustrophobischem Potenzial scheinen den US-Schriftsteller generell zu faszinieren. Denn auch sein Buch "Beacon 23", das aus mehreren zusammengefügten Kurzgeschichten besteht, konzentriert sich vor allem auf das Setting eines Weltraumleuchtturms, in dem ein einsamer Wärter Wache hält, um Unfälle in der Umgebung zu verhindern.

Die unter der kreativen Leitung von Zak Penn ( "Free Guy") entstandene Verfilmung des Stoffes erinnert in ihrer räumlichen Begrenzung an Ridley Scotts Klassiker  "Alien - Das unheimliche Wesen aus einer fremden Welt", erzeugt aber zum Start keine ähnlich involvierende Atmosphäre. Trotz interessanter Zutaten kommt die Serie nicht recht vom Fleck.

Kultstatus besitzt "Alien" nicht nur wegen seines famosen Monsterdesigns. Ebenso wichtig ist die clevere, ohne Schnellschüsse auskommende Spannungsdramaturgie. Ausführlich macht uns der Film mit seinen Figuren vertraut, fängt die Gruppendynamik an Bord des Raumfrachters Nostromo ein, um irgendwann im Mittelteil ins Slasher-Fach zu wechseln. Protagonistin Ellen Ripley (Sigourney Weaver) und ihre Kollegen werden durch die schummrigen Korridore ihres Schiffs gejagt, müssen damit rechnen, dass die mörderische außerirdische Kreatur aus jeder dunklen Ecke hervorschießt. Ein Schocker, der stark von seinem Gespür für die beklemmende Wirkung der Szenerie lebt.

Dass man so etwas wie "Alien" nicht mal eben aus dem Ärmel schüttelt, demonstriert  "Beacon 23" auf unfreiwillige Weise. Statt eines extraterrestrischen Angreifers gibt es hier, zumindest in den ersten beiden Folgen, zwielichtige Menschen, die in einem eng abgesteckten Rahmen aufeinanderprallen und sich belauern.

Auf der einen Seite steht der Ex-Soldat Halan (Stephan James), der sich gegenüber der Regierungsbeamtin Aster (Lena Headey) zunächst als Hüter des titelgebenden Leuchtturms ausgibt. Wie sich schnell herausstellt, ist der eigentliche Wächter (Stephen Root) jedoch vor kurzem ums Leben gekommen, was Halan natürlich sofort zum Hauptverdächtigen macht. Aster, die nach dem verheerenden Crash ihres Raumschiffs von Halan nach Beacon 23 gebracht wird, zeigt auffälliges Interesse für bestimmte, angeblich dort deponierte Gesteinsproben. Ihre Fragen bringen Halan aus der Fassung - und so entspinnt sich in der Auftaktepisode ein Katz-und-Maus-Spiel.

Aster (Lena Headey, links) sucht Rat bei ihrer KI-Assistentin Harmony (Natasha Mumba).
Aster (Lena Headey, links) sucht Rat bei ihrer KI-Assistentin Harmony (Natasha Mumba). MGM+

Handfester Thrill will aus dem Geplänkel allerdings nicht entstehen. Auch wenn wir den Leuchtturm nur selten für kurze Außenansichten verlassen, fehlt es an einer dichten, brodelnden Atmosphäre. Mit Bart (Stimme im Original: Wade Bogart-O'Brien), der als Drohne durch die Gegend fliegenden Bord-KI, und Harmony (Natasha Mumba), Asters persönlicher KI-Assistentin, die menschliche Gestalt annehmen kann, tauchen immerhin zwei weitere Charaktere auf, die etwas Dynamik in das manchmal monotone Treiben bringen. Vor allem Bart beweist rasch Entertainmentqualitäten, entpuppt er sich doch als äußerst nachtragende, Rachegelüsten zugewandte, sarkastische Kommentare abfeuernde Maschine. Offenkundig hat ihn Halan während ihrer allein verbrachten Zeit auf Beacon 23 nicht besonders gut behandelt. In der zweiten Folge bleibt ausgerechnet Bart leider fast komplett stumm, da ihn plötzlich auftauchende Eindringlinge manipulieren.

Mit ihnen kommt zusätzliches Leben in die Bude. Aber auch in diesem Fall gilt: Richtig packend wird es nicht. Zu unbeholfen benehmen sich die Plünderer. Zu bemüht sind die Konflikte innerhalb der kriminellen Truppe, der auch eine Ex-Ministerin (Marnie McPhail) und ihr Sohn (Jaeden Noel) angehören. "Beacon 23" möchte aus der Kollision unterschiedlicher Interessen, aus den nicht vertrauenswürdigen Figuren, eine wachsende Drucksituation erzeugen, gepaart mit kleinen tiefgründigen Der-Weltraum-ist-so-einsam-Reflektionen. Dafür fehlt es aber an wirklich eindringlichen Schauspielleistungen und spannenden Charakterprofilen. Auch die Actionakzente können das Blatt nicht wenden, lassen die Wucht vermissen, die es bräuchte, um für Aufsehen zu sorgen.

Was hat Halan (Stephan James) mit dem Tod des eigentlichen Leuchtturmwärtets zu tun?
Was hat Halan (Stephan James) mit dem Tod des eigentlichen Leuchtturmwärtets zu tun? MGM+

Eine kammerspielartige Story in den Weiten des Alls - die Idee ist sicherlich nicht schlecht, kann - siehe "Alien" oder etwa  "Moon" von Duncan Jones - durchweg in den Bann ziehen. Schön wäre es jedoch, wenn man zwischendrin irgendwie ein Gefühl für das Außen, die Handlungswelt im Allgemeinen bekommt. "Beacon 23" setzt recht unvermittelt ein. Hier und da poppt der Name einer Firma oder eines von Menschen bewohnten Planeten auf. Soziale Unruhen infolge von Versorgungsschwierigkeiten werden angesprochen. Richtig greifbar ist das Ganze am Ende des zweiten Kapitels allerdings nicht. Andererseits: Gut möglich, dass sich das im weiteren Verlauf noch ändert.

In puncto Optik muss man Nachsicht walten lassen, da den Machern ganz bestimmt keine gewaltigen Budgets zur Verfügung standen. Bilder, die den Weltraum, das explodierende Schiff von Aster oder den Leuchtturm zeigen, sehen etwas künstlich aus, sind unter dem Strich aber annehmbar. Gute Arbeit darf man auf jeden Fall den Set-Designern und Ausstattern attestieren. Das Innere des auf mehrere Ebenen verteilten Beacon 23 macht mit seinen High-Tech-Monitoren einiges her, auch wenn es ähnlich konstruierte Stationen im Science-Fiction-Genre natürlich schon gegeben hat. In den Griff kriegen muss die Serie vor allem ihre Figuren und den Spannungsaufbau, soll der Funken irgendwann noch überspringen.

Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten beiden von insgesamt acht Folgen der Serie "Beacon 23".

Meine Wertung: 2.5/5

Die ersten beiden Folgen der Serie "Beacon 23" sind in den USA seit dem 12. November bei MGM+ verfügbar. Über einen deutschen Veröffentlichungstermin ist bislang noch nichts bekannt.


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