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TV-Kritik/Review: "Blood Drive": Blutrünstiges Actionspektakel an der Grenze des guten Geschmacks

von Jana Bärenwaldt
(03.07.2017)
Neue Grindhouse-Serie ist nichts für schwache Nerven
"Blood Drive": Christina Ochoa und Alan Ritchson
Syfy
TV-Kritik/Review: "Blood Drive": Blutrünstiges Actionspektakel an der Grenze des guten Geschmacks/Syfy

"Fast zu verdorben für Kabel-TV" - so wirbt Syfy für seine neue Grindhouse-Serie  "Blood Drive". Wenn man weiß, dass der Begriff Grindhouse auf Kinos in den USA der 60er und 70er Jahre zurückgeht, die sich auf Vorstellungen von B-Movies und Exploitationfilme spezialisiert hatten, kann man grob erahnen, was die neue Syfy-Serie für den Zuschauer bereithält. Und doch kann man sich auf das, was man letztendlich zu sehen bekommt, nicht wirklich vorbereiten - was auch der Sinn des Genres ist, das von Schockmomenten, Tabubrüchen und Tonnen an Kunstblut lebt. Das erste Mal tauchte der Name "Blood Drive" auf der sogenannten Bloodlist im Jahre 2015 auf - eine Liste, die vergleichbar mit der "Blacklist", erfolgsversprechende, jedoch noch nicht verfilmte Drehbücher auflistet. Syfy sicherte sich nicht nur die Rechte an dem Projekt, sondern bestellte auch direkt 13 Folgen. In jeder dieser Folgen wird eine andere Grindhouse- bzw. Exploitationfilm-Thematik aufgegriffen, wie Kannibalen, Monster, Sekten oder Nymphomaninnen.

Die Handlung von "Blood Drive" ist im dystopisch verkommenen Kalifornien bzw. Los Angeles des Jahres 1999 angesiedelt. Durch den Klimawandel hat sich das Gebiet in eine wüstenähnliche Landschaft verwandelt, die kaum Schutz vor der flirrenden Hitze bietet, die unbarmherzig auf den Asphalt brennt. Die Ressourcen der Erde wurden ausgebeutet; Wasser ist ein so kostbares Gut geworden, sodass es nur noch kontrolliert und rationiert abgegeben werden darf. Eine Tonne Öl kostet 2000 Dollar. Anstatt staatlicher Kontrolle herrscht das pure Chaos, in dem es keine Regeln gibt, sondern nur noch das Recht des Stärkeren gilt. Fast alles befindet sich in der Hand eines einzigen Unternehmens: das dubiose Heart Enterprises. Unter all den verkommenen Gestalten und der sinnlosen Gewalt hält einer eisern an seinen moralischen Prinzipien fest: Der idealistische Polizist Arthur (Alan Ritchson,  "Blue Mountain State") ist der letzte gute Cop der Stadt, der in Einsamer-Wolf-Manier versucht, Gerechtigkeit walten zu lassen.

Grace (Christina Ochoa) füllt "Treibstoff" nach
Grace (Christina Ochoa) füllt "Treibstoff" nach

Der Gipfel der Verkommenheit und Brutalität bildet das sogenannte Blood Drive, ein illegales Straßenrennen, dessen Sieger ein Preisgeld von 10 Millionen Dollar winkt - die Eintrittskarte für ein besseres Leben. Der Haken an der Sache: die Autos brauchen menschliches Blut als Treibstoff. Die Teilnehmer des Rennens könnten obskurer und unterschiedlicher nicht sein, z.B. The Gentleman (Andrew Hall), Clown Dick (Paul Pieterse) oder Fat Elvis (Adam Pelkowitz), aber sie alle haben ein gemeinsames Ziel: das Geld und damit die Chance, ihrem persönlichen Elend zu entfliehen. Unter den Fahrern befindet sich auch Grace (Christina Ochoa,  "Animal Kingdom"), eine typische Femme Fatale, die mit dem Preisgeld ihrer psychisch kranken Schwester helfen will. Arthur stellt auf eigene Faust Nachforschungen über das blutrünstige Spektakel an, wird jedoch beim Herumschleichen erwischt. Spontan werden er und Grace vom gleichsam exzentrischen wie grausamen Spielleiter Julian Slink (Colin Cunningham,  "Falling Skies",  "Stargate SG-1") gezwungen, ein Team zu bilden. Als Arthur erkennt, dass das Blood Drive ebenfalls von Heart Enterprises stammt, macht er Grace einen Vorschlag: er hilft ihr, das Preisgeld zu gewinnen, wenn sie ihm im Gegenzug dabei hilft, die Verantwortlichen zur Rechenschaft zu ziehen und dem blutigen Treiben ein Ende zu setzen.
Colin Cunningham als Sadist Julian Slink
Colin Cunningham als Sadist Julian Slink

So weit die mehr oder eher minder schlüssige Story der neuen Syfy-Serie. Zu viel nachdenken oder hinterfragen sollte man bei der Handlung besser nicht. Wie für das Grindhouse-Genre typisch, geht es nicht unbedingt um eine logische und ausgefeilte Storyline. Besser gesagt, es geht nicht so sehr darum, was passiert, sondern um die Art und Weise, wie es passiert. Darum ist es auch nicht weiter überraschend, dass kaum eine Szene in der Trash-Serie ohne ein abgerissenes Körperteil, wild durch die Gegend spritzendes Blut, ungehemmten Sex, grausame Psychopathen oder andere blutige und bizarre Elemente auskommt. Fans von Splatterfilmen und B-Movies werden hier voll auf ihre Kosten kommen, auch wenn "Blood Drive" teilweise schon zu gut für eine typische Low-Budget-Produktion aussieht. Positiv sind auch die schauspielerischen Leistungen hervorzuheben. Vor allem Colin Cunningham spielt seine Rolle als sadistischer Antagonist Julian Slink wunderbar böse und überspitzt. Trotzdem: Die Grindhouse-Serie wird die Gemüter spalten. Die einen werden sich angewidert abwenden, die anderen werden fasziniert zusehen. "Blood Drive" ist definitiv mal etwas Anderes, und hätte durchaus Potential zur Kultserie.

Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten beiden Episoden der Serie "Blood Drive".

Meine Wertung: 4/5

Jana Bärenwaldt
© Alle Bilder: Syfy

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Leserkommentare

  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 06.07.2017, 00.10 Uhr:
    Deine Kritik finde ich sehr passend oder gut, Jana.
    Mal nicht so etwas Kopflastiges. (*grins diabolisch*)
    Ich bin gespannt, ob 13 Folgen nicht zu lang werden. (Das Konzept bei den Folgen ist mir schon bewusst)
    "Monstermenschen" und
    "Fahrer des Todes" in jeder Folge?
    Und ein roter Faden.
    Mal sehen, was die 4. Folge so zu bieten hat.
    PS: Es ist mir schon bewusst, dass meine Kritik auch auf wunschliste erscheint. (*grins*)
  • faxe61 schrieb via tvforen.de am 16.07.2017, 02.06 Uhr:
    Nach dem Schauen der 5. Folge kann ich sagen: Top.
    Und die Folgen werden auch mit Inhalt gefüllt; nicht nur mit Blut.
    Das wars bei mir, zu "Blood Drive", bis irgendwann mal, wenn es nicht auf den Standardsendern laufen sollte.
    faxe61 schrieb:
    Deine Kritik finde ich sehr passend oder gut,
    Jana.
    Mal nicht so etwas Kopflastiges. (*grins
    diabolisch*)
    Ich bin gespannt, ob 13 Folgen nicht zu lang
    werden. (Das Konzept bei den Folgen ist mir schon
    bewusst)
    "Monstermenschen" und
    "Fahrer des Todes" in jeder Folge?
    Und ein roter Faden.
    Mal sehen, was die 4. Folge so zu bieten hat.
    PS: Es ist mir schon bewusst, dass meine Kritik
    > auch auf wunschliste erscheint. (*grins*)
  • Sentinel2003 schrieb am 03.07.2017, 19.07 Uhr:
    Hoert, liest sich nicht uebel...:-)