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Lachverbot sorgt mehr für "Gähn" als "Bäm!"
Der Cast der vierten Staffel
Prime Video/Frank Zauritz
TV-Kritik/Review: "LOL: Last One Laughing": Wie lustig ist die vierte Staffel?/Prime Video/Frank Zauritz

Es ist wieder Zeit für absurde Laute, seltsame Grimassen und jede Menge Schimpfwörter: Am Donnerstag, den 6. April, startet bei Prime Video die vierte Staffel der wohl härtesten Comedy-Show Deutschlands,  "LOL: Last One Laughing". Der Redaktion wurden vorab die ersten zwei Folgen zur Verfügung gestellt. Ob man sich auch in der jüngsten Ausgabe der Show noch vor Lachen krümmt, verrät die folgende Kritik.

Es gibt diese Momente im Leben, in denen ist Lachen tabu. Ob das Toupet des Professors mitten in der Prüfung verrutscht, die beste Freundin mit Lippenstift auf den Zähnen aufkreuzt oder eben im Streamingformat "Last One Laughing". Nur gilt bei Letzterem das Lachverbot ganze sechs Stunden. Zehn Prominente aus Comedy, Film und Fernsehen begeben sich für diesen Zeitraum in ein Studio, in dem sie alles machen dürfen, außer zu lachen. Einmal Kichern ist erlaubt, beim zweiten Mal fliegen sie jedoch aus der Show. Ziel ist es also, sich solange mit Witzen, Gags und Nummern zu quälen, bis am Ende nur noch einer übrig bleibt. Und warum das Ganze? Für 50.000 Euro, der für einen guten Zweck gespendet wird. Ach ja, und natürlich gibt es einen prunkvollen Pokal samt Cartoon-Gesicht des Moderators Michael "Bully" Herbig obendrauf.

Prime Video/Frank Zauritz

Nur ist das bei Lach-Tabus so eine Sache: Verrutscht dem Professor jedes Mal das Toupet, ist es irgendwann nicht mehr lustig. Bringt uns also die vierte Staffel von "Last: Last One Laughing" wirklich noch zum Lachen?

Diesmal nehmen Moritz Bleibtreu, Hazel Brugger, Elton, Max Giermann, Martina Hill, Kurt Krömer, Michael Mittermeier, Cordula Stratmann, Jan van Weyde und Joko Winterscheidt teil. Wer einen oder sogar alle der obengenannten Promis nicht kennen sollte, hier eine kurze Zusammenfassung: sehr deutsch, sehr weiß, wenig Frauen. Im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln ist der Diversity-Faktor gleich null - das zaubert heterosexuellen, weißen cis Männern jetzt bestimmt ein Lächeln ins Gesicht. Alle anderen, wie die Autorin, schütteln bei diesem Bild eher den Kopf. Insbesondere in heutigen Zeiten ist es schwer nachvollziehbar, wie sich ein Streamingformat ohne jegliche Repräsentanz von Diversität halten kann. Demnach wirkt sich die Homogenität der Teilnehmer auch auf den Inhalt aus, der genauso eintönig und unspektakulär ist.

Joko Winterscheidt
Joko Winterscheidt Prime Video/Frank Zauritz

Moderator und "Chef" der Sendung ist Schauspielgröße und Comedy-Legende Michael "Bully" Herbig. Wie schon in den vorherigen Staffeln stellt er zu Beginn sowohl den alten Hasen (Max Giermann, Kurt Krömer, Martina Hill, Hazel Brugger) als auch den Neulingen (Michael Mittermeier, Moritz Bleibtreu, Elton, Cordula Stratmann, Jan van Weyde und Joko Winterscheidt) die Spielregeln vor: Sechs Stunden dürfen sie zwar versuchen, sich zum Lachen zu bringen, aber selbst nicht lachen. Bisher gab es in jeder Staffel kleine und große Neuerungen - so hat sich im Laufe der letzten Jahre das Studio verändert und es wurden innovative Gadgets und Gastauftritte eingeführt.

Es ist demnach keine große Überraschung, dass auch in Staffel 4 zumindest versucht wird, frischen Wind hereinzubringen - die Betonung liegt hier bewusst auf "versucht". Zum einen soll ein überdimensionaler Hebel à la Slotmachine den Promis die Möglichkeit geben, Verstärkung anzufordern (was ihre Kompetenz als Comedians eher untergräbt). Zum anderen gibt's ein sprechendes Hamsterbild - und nein, das ist KEIN Witz.

Prime Video/Frank Zauritz

Eine neue Kamera hat es auch noch auf die Liste der Neuerungen geschafft - wie, wo und vor allem warum bleibt uns Zuschauern jedoch vorerst ein Rätsel. Auch hier lässt sich kurz zusammenfassen: Zwanghaft Neues einzuführen, erhöht nicht zwangsläufig die Qualität.

Wer mit "LOL: Last One Laughing" vertraut ist, weiß, dass die erste Folge nicht unbedingt die größten Nummern enthält. Sie ist vielmehr mit einer Szene aus einer Naturdokumentation zu vergleichen, in der sich gerade ein neues Rudel formt und sich die Tiere erst kennenlernen müssen. Wer sind die Alphas? (Max Giermann, Kurt Krömer, Hazel Brugger) Welche Mitglieder werden als Erstes den Löwen zum Fraß vorgeworfen, um die eigene Haut zu retten? (Elton, Joko Winterscheidt) Wem kann man trauen (Martina Hill) - vor wem sollte man sich wappnen (Cordula Stratmann)?

Cordula Stratmann
Cordula Stratmann Prime Video/Frank Zauritz

Schnell werden die schwächsten Glieder erkannt und Strategien entwickelt. Manch einer geht direkt in die Offensive, mach anderer hält sich bewusst zurück, und dann gibt es natürlich noch das schwarze Schaf, das mitten in diesem Wolfsrudel ums blanke Überleben kämpft. Nur ist es so, dass in diesem Fall die Hälfte des Rudels das nicht zum ersten Mal macht: Fünf der zehn Teilnehmer haben in den letzten drei Staffeln mindestens einmal beim Lachverbot mitgemacht, einer von ihnen (Max Giermann) ist sogar einmal (in Staffel 2) Sieger geworden.

Naheliegend wäre es ja, dass zumindest die anderen vier ihre gewohnten - und auch gescheiterten - Taktiken ändern. Aber dem ist nicht so: Wie eine Fliege, die immerzu gegen das Fensterglas fliegt, wiederholen die eigentlichen "Experten" ihre Fehler. So bringt Max Giermann mal wieder fast sich selbst zum Lachen statt sein Zielsubjekt - seine berühmten Imitationen dürfen nicht fehlen.

Kurt Krömer teilt schon wieder ununterbrochen aus und verausgabt sich damit aber so sehr, dass ihm sicher bald die Energie ausgeht, um in die Defensive zu gehen. Martina Hill hält sich wie gewohnt eher im Hintergrund - tatsächlich hatte die Autorin fast vergessen, dass sie schon einmal teilgenommen hat! Die Einzige, die mit ihrem zynischen, plastischen Humor ein bisschen für Spannung und Abwechslung sorgt, ist Hazel Brugger. Dennoch entsteht insgesamt durch die wiederkehrenden, klar erkennbaren Muster ein Gefühl der Öde und Vorhersehbarkeit. Wie ein Witz, dessen Pointe zwar von Anfang an schon feststeht, den man sich aber dennoch bis zum Schluss anhören muss.

Hazel Brugger
Hazel Brugger Prime Video/Frank Zauritz

Apropos Witze: Diese Kategorie wird in den ersten zwei Folgen äußerst gerne und großzügig bedient. Ob das jeden Zuschauer anspricht, sei mal dahingestellt - Humor ist schließlich auch Geschmackssache. Doch dass ausgerechnet Bully hauptsächlich auf unkreative Flach- und Wortwitze zurückgreift, ist auf jeden Fall eins: enttäuschend. Grundsätzlich fällt auf, dass die Comedians viel Zeit und Energie in Gags stecken, die mehr der gegenseitigen Vorstellung - und Erniedrigung - dienen als wirklich dem Publikum. Natürlich sollen sich die Promis gegenseitig zum Lachen bringen, aber schlussendlich doch auch uns! So sorgen die bissigen Kommentare der Teilnehmer übereinander in Form von O-Tönen schnell für die eigentlichen lustigen Momente statt die Show selbst.

Die langsame, eintönige Atmosphäre zieht sich bis etwa zur Hälfte der zweiten Folge. Nach eineinhalb Stunden im Studio, die sich auch so in Echtzeit anfühlen, sind einigen Comedians schon erste Lacher ausgerutscht - nur dem Publikum nicht. Auf den ersten großen Brüller, das "aus den Socken gehauen werden"-Gefühl, wartet man hier vergeblich. Lediglich die letzten Minuten geben Hoffnung auf baldige Besserung - allerdings nicht aufgrund der gestiegenen Motivation und Darbietung der Teilnehmenden, sondern durch prominente Gastauftritte. Dies stellt klar unter Beweis, dass die Mischung der Prominenten in Staffel 4 eindeutig misslungen ist.

Zum dritten Mal dabei: Max Giermann
Zum dritten Mal dabei: Max Giermann Prime Video/Frank Zauritz

Insgesamt steht die vierte Staffel trotz neuer Teilnehmer (wenn auch nur fünf) und minimaler Neuerungen im Zeichen der Wiederholung. Wir Menschen sind Gewohnheitstiere, daher kann es durchaus entspannend sein, unsere Lieblingscomedians mit unseren Lieblingsgags zu sehen - wie eine Wohlfühlserie à la  "Friends" oder  "The Big Bang Theory". Wer sich aber auf frischen Wind, neue überzeugende Player in der Comedy-Szene und damit auch überraschende Nummern und Taktiken im Studio freut, ist bei der vierten Ausgabe von "Last One Laughing" fehl am Platz. Eventuell liegt dies an der überschaubaren deutschen Profi-Comedy-Szene, die nach drei Staffeln à zehn Teilnehmenden quasi ausgeschöpft ist. Oder der Show liegt womöglich eine Engstirnigkeit zugrunde, sich trotz ihrer dominierenden Stellung auf einer Streamingplattform noch nicht von traditionellen, konservativen Fernsehgrößen wegbewegen zu wollen? So oder so: "LOL: Last One Laughing" hat sich zumindest mit den ersten beiden Folgen seiner vierten Staffel ausgelacht.

Diese Rezension basiert auf der Sichtung der ersten zwei Episoden der vierten Staffel von "LOL: Last One Laughing".

Meine Wertung: 2.5/5

Die vierte Staffel von "LOL: Last One Laughing" startet am 6. April mit den ersten beiden Folgen bei Prime Video. Insgesamt gibt es sechs Folgen, wovon wöchentlich zwei veröffentlicht werden. Produziert wird die Comedy-Show von der Münchner TV-Produktionsfirma Constantin Entertainment GmbH, Producer sind Otto Steiner und Anna Knieper. Es handelt sich um den deutschen Ableger des japanischen Originals  "Hitoshi Matsumoto presents Documental".


 

Über die Autorin

  • R.L. Bonin
Originalität - das macht für R.L. Bonin eine Serie zu einem unvergesslichen Erlebnis. Schon als Kind entdeckte die Autorin ihre Leidenschaft für das Fernsehen. Über die Jahre eroberten unzählige Serien unterschiedlichster Genres Folge für Folge, Staffel für Staffel ihr Herz. Sie würde keine Sekunde zögern, mit Dr. Dr. Sheldon Cooper über den besten Superhelden im MCU zu diskutieren, an der Seite von Barry Allen um die Welt zu rennen oder in Hawkins Monster zu bekämpfen. Das inspirierte sie wohl auch, beruflich den Weg in Richtung Drehbuch und Text einzuschlagen. Seit 2023 unterstützt sie die Redaktion mit der Erstellung von Serienkritiken. Besonders Wert legt sie auf ausgeklügelte Dialoge, zeitgemäße Diversity und unvorhersehbare Charaktere.

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Leserkommentare

  • wuensch_dir_was schrieb am 16.04.2023, 00.12 Uhr:
    Die Frage, die sich mir stellt, warum Prime Video hier nicht eine Bühne für die "etwas unbekannteren" Comedystars bietet. Mit jeder Staffel wirklich neue Gesichter, dazu gerne ab und an mal ein komplett verdrehtes Konzept und das Ding wäre ein Selbstläufer.
    So wie es jetzt ist, schaltet man eben ein, da man die bekannten Namen kennt, sieht dann aber nichts neues und nur die immer gleichen Gags und schaltet doch wieder enttäuscht ab der 2. oder 3. Folge ab.
  • MacBlack schrieb am 10.04.2023, 01.15 Uhr:
    Hatte ich schon erwähnt, dass ich so ein Hamsterbild will? ;o)
  • Fienchen schrieb via tvforen.de am 08.04.2023, 08.40 Uhr:
    😂😂😂😂
  • Besserwisserin schrieb via tvforen.de am 08.04.2023, 06.25 Uhr:
    Wie jetzt? Da ist keine einbeinige lesbische Muslima über siebzig bei, die meint, dass sie in Wahrheit ein Baum ist?
  • Chrissi50 schrieb via tvforen.de am 07.04.2023, 17.31 Uhr:
    Hab auch gerade die ersten 2 Folgen auf Prime gesehen,war wirklich ganz lustig,was allerdings Elton,Joko Winterscheidt und der Moritz Bleibtreu da sollen versteh ich nicht so ganz...
  • Kate schrieb via tvforen.de am 07.04.2023, 12.31 Uhr:
    Was für eine dumme, unfaire und völlig falsche Kritik. Ich habe den Eindruck, dass die Autorin das Format nicht kapiert hat. Beispielsweise der Kommentar über Neuerungen nur für Neuerungen, wenn Bully einen Witz macht über 41 Kameras statt 40. Niemand bei Amazon hat das als Neuerung gefeiert.
    Ich habe die ersten zwei Folgen gesehen und ich fand es lustig. Bis auf einen Comedian kenne ich alle und jeder hat seine Stärken ausgespielt
    Ich bin sehr froh, dass die Teilnehmer als Comedians und nicht als divers ausgesucht wurden. Spricht nicht gerade für die Autorin diese zwanghafte Fixierung auf das Sexleben deutscher Comedians.
  • Fienchen schrieb via tvforen.de am 07.04.2023, 09.49 Uhr:
    Ich fand die ersten zwei Folgen toll, auch wenn ich keine Ahnung habe, wer der eine Comedian ist.
    Dieses Diversität und Konsorten Gequatsche geht mir einfach nur noch auf den Senkel, ich will Leute sehen, die gut sind und lustig sind, ganz egal wie sie sich definieren. Dieses zwangsweise wir müssen aber jemanden rein packen weil sonst sind wir nicht korrekt ist einfach nur nervig.
  • Hans18 schrieb am 07.04.2023, 01.17 Uhr:
    So, die ersten 2 Folgen fast fertig angeschaut. Wieder sehr lustig. Ja klar, es ist gleich wie davor. Aber wenn das davor einfach super lustig ist, dann ist das ja per se nicht schlecht. Daumen hoch!
  • _PillePalle_ schrieb am 06.04.2023, 16.48 Uhr:
    Ernsthaft fs.de? Wieso habt ihr meinen Kommentar gelöscht?
    Denke mal, ich hatte wohl genau ins Schwarze getroffen damit! ;)
  • Phantomias schrieb am 06.04.2023, 13.18 Uhr:
    Liebe Rose-Lise Bonin. Ich bin ein heterosexueller weißer cis-Mann und obendrein noch alt. Und ich habe die ersten drei Staffeln zweimal geschaut, einmal allein und dann nochmal mit meiner weißen heterosexuellen Frau. Und wir haben alle drei Staffel sehr genossen. Aber in Ihrem Kosmos (oder neudeutsch Filterblase)bin ich ob dieser eigenschaften offensichtlich per se schon verdächtig
    Dann wird das Objekt der Rezension diskreditiert, weil nicht krampfhaft um Diversität gerungen wird, was ja bekanntermaßen jeder Sendung und jedem Film absolut gut tut, und dann wird noch nicht mal anständig recherchiert. Mittermeier ist zum ersten mal dabei. Aber macht nix.
    Das mimimi der Autorin wird ignoriert, ich geht jetzt LOL Staffel 4 schauen.
  • Phantomias schrieb am 06.04.2023, 13.26 Uhr:
    Möchte noch ergänzen, dass die Autorin hier einen Hatrick der Diskriminierung hingelegt hat.
    Sie hat eine ganze Gruppe von Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, des Geschlechts und der sexuellen Orientierung diskriminiert. :-P Das nur mal so am Rande.
  • Steelfish schrieb am 06.04.2023, 11.38 Uhr:
    Und was genau hat Diversity genau mit der Lustigkeit der Menschen zu tun? Richtig, gar nichts. Es juckt auch keinen ob da Asiaten, Schwarze oder sonstwas dabei sind. Die Leute müssen lustig sein. Da gibts nun mal in Deutschland mehr weiße als eben andere. Und man will eben schon auch bekannte Leute und nicht wen den keiner kennt, nur weil er schwarz ist.

    Kann man diesen ganz diversity, gender woke bullshit mal langsam wieder etwas zurückfahren? Es muss nicht jedes erfundene Geschlecht und jede Nationalität und sonstwas immer und überall repräsentiert werden. 

    Ich heule zum Beispiel bei Filmen und Serien aus Korea auch nicht rum, dass da keine weißen Männer mitspielen. Es ist mir auch einfach egal…

    Großer Gott… und so jemand darf öffentlich „objektive“ Renzensionen schreiben…
  • Sentinel2003 schrieb am 06.04.2023, 14.40 Uhr:
    Vielleicht sollte ab SOFORT und ab HEUTE ALLES und JEDE:R DIVERS sein und werden und G E N D E R N bis der Ärzt:n kommt und ALLE MENSCHEN Transgender!!!
  • SplashReal schrieb am 06.04.2023, 09.59 Uhr:
    Ernsthaft… ich habe mich immer gefragt, ob ein Format oder eine Serie, deren Cast nur aus weißen heterosexuellen Personen besteht, heute noch durchgewunken werden würde. Offensichtlich sind wir jetzt tatsächlich schon so weit, dass man nicht nur Sachen kritisiert, die da sind, sondern vor allem die Sachen, die nicht da sind. Aber man kann mir sicherlich verraten, warum die Teilnahme schwarzer und homosexueller Personen die Qualität des Formats automatisch steigert. Hoffentlich merkt die Autorin selbst, was das für ein Brunz ist. Wer etwas für die Diversität im Cast tun möchte, sollte das aus Überzeugung tun und nicht, weil man es machen MUSS. Ich hab da immer mein Paradebeispiel iCarly vor Augen, wo der Hauptcast bei der Urserie aus fünf weißen hetero Amis bestand. Nachdem nun beim Relaunch zwei Plätze frei wurden, hat man natürlich umgehend auf maximale Diversität gesetzt. Alles andere hätte aber auch nen riesen Skandal gegeben. 
    Wenn ich ein schwarzer Comedian wäre, wäre es mir lieber, man würde mich aus Überzeugung einladen und nicht, weil man eine Liste mit Must haves abhakt und dort noch „Schwarze Person“ übrig ist. 
    Diese verkrampfte Herangehensweise, dass man erst mal untersucht, wie divers der Cast ist, disqualifiziert die Autorin schon als ernstzunehmende Rezensentin. Das, und das beleidigende „über einen Kamm scheren“ aller Personen, die ihr widersprechen. 
    Und nein, ich bin absolut kein Feind von Diversität. Meinetwegen können in einer Serie so viele Kulturen wie möglich aufeinander treffen - aber eben nur dann, wenn man sich bewusst dafür entschieden hat und zu diesen Figuren auch was erzählen kann und man nicht das Gefühl bekommt, die wären da nur für die Quote drin. Als Serienschöpfer würde ich dem Sender eins husten, der mir sagen will, dass man von der Serie überzeugt ist, man sie aber nicht haben will, weil kein Schwarzer oder keine Schwulen/Lesben oder keine transsexuellen Personen darin vorkommen. Denn das allein beeinflusst die Qualität einer Serie zu 0%. 
    Und wenn Herbig exakt diesen Cast zusammenbringen wollte, ist das verdammt nochmal sein gutes Recht. Es darf kein „Diese Zusammenstellung geht nicht mehr, zu maskulin, zu deutsch, zu weiß, zu hetero“ geben. Jedem das Seine. Hoffentlich nimmt die Autorin sich das mal zu Herzen. Ansonsten sollte sie sich einen anderen Job suchen.
  • Redaktion Bernd Krannich schrieb am 06.04.2023, 23.48 Uhr:
    "Ich hab da immer mein Paradebeispiel iCarly vor Augen, wo der Hauptcast bei der Urserie aus fünf weißen hetero Amis bestand. Nachdem nun beim Relaunch zwei Plätze frei wurden, hat man natürlich umgehend auf maximale Diversität gesetzt. Alles andere hätte aber auch nen riesen Skandal gegeben."
    Ich finde es immer wieder überraschend, wenn Menschen denken, dass die Representation verschiedener Bevölkerungsgruppen im US-Fernsehen vor allem von wokem Gedankengut und moralischen Überlegungen vorangetrieben werden. Es geht - damals wie heute - alleine ums "Geld": Jede Serie muss nunmal ein Massenpublikum mit großer Kaufkraft ansprechen. Der Grund, dass vermehrt People of Color in US-Serien eine Rolle spielen ist schlicht der Tatsache geschuldet, dass diese Bevölkerungsgruppen mittlerweile eine höhere Kaufkraft haben.
  • Sentinel2003 schrieb am 06.04.2023, 14.42 Uhr:
    Jepp, zumal ich das Wort DIVERS echt NICHT mehr Hören und Lesen kann!! Ich fange an, dieses Wort zu hassen!!!
  • Steelfish schrieb am 06.04.2023, 11.39 Uhr:
    Danke!
  • Roy Kabel schrieb via tvforen.de am 06.04.2023, 07.59 Uhr:
    Wenn ich das schon wieder lese.. "cis-Mann", "Diversität".. ist das denn ein Garant für gute Unterhaltung? Wie viele Schauspieler und Comedians sind eigentlich intersexuell? Ob es unter dem Anteil der Bevölkerung im Promillebereich denn auch ein paar Schauspieler oder Comedians gibt?
    In so einer Sendung sollten Leute nach ihrer Comedytauglichkeit engagiert werden, nicht nach Herkunft oder Sexualität.
    Wie würdet ihr beispielsweise ein Ärzteteam zusammenstellen, dass eine komplizierte Operation an euch vornehmen soll? Würdet ihr die Kompetenten wählen (ganz unabhängig von Herkunft oder Geschlecht), oder lieber welche, die vielfältig sind, aber nur mittelmäßige Mediziner?
  • Roy Kabel schrieb via tvforen.de am 06.04.2023, 07.59 Uhr:
    Wenn ich das schon wieder lese.. "cis-Mann", "Diversität".. ist das denn ein Garant für gute Unterhaltung? Wie viele Schauspieler und Comedians sind eigentlich intersexuell? Ob es unter dem Anteil der Bevölkerung im Promillebereich denn auch ein paar Schauspieler oder Comedians gibt?
    In so einer Sendung sollten Leute nach ihrer Comedytauglichkeit engagiert werden, nicht nach Herkunft oder Sexualität.
    Wie würdet ihr beispielsweise ein Ärzteteam zusammenstellen, dass eine komplizierte Operation an euch vornehmen soll? Würdet ihr die Kompetenten wählen (ganz unabhängig von Herkunft oder Geschlecht), oder lieber welche, die vielfältig sind, aber nur mittelmäßige Mediziner?
  • MacBlack schrieb am 06.04.2023, 06.16 Uhr:
    Man fragt sich wirklich, was genau bei der Zusammenstellung der Teilnehmer schief gelaufen ist. Irgendjemand hat da wohl gepennt - an Absicht mag ich nicht so recht glauben. Vielleicht war das auch ne Terminfrage und nicht alle Wunschkandidaten/innen hatten Zeit oder Bock. Trotzdem...wenigstens so 2, 3 Newcomer wären ECHT NETT gewesen! Hmpf. Whatever.
    Ob man LOL mag oder nicht hängt von den eigenen Erwartungen an das Format ab. Ich hab mir damals während Staffel 1 sehr schnell aus dem Kopf geschlagen, dass ich im Minutentakt brüllend von der Couch falle. Ich ergötze mich stattdessen daran, wie sich die Leute gegenseitig angehen, Strategien entwickeln und wieder verwerfen, ausprobieren, lauern, beobachten, kämpfen und auch mal verzweifeln. Ich finde das grossartig. Das hat fast was von einem Primatengehege im Zoo, wo man gemütlich auf einer Bank davor sitzt und drauf wartet, wer zuerst mit Kacke schmeisst und den ganzen Bumms so richtig durchrüttelt.
    Ich freu mich jedenfalls wie Hulle auf die neue Staffel und bin zufrieden, dass keiner dabei ist, den ich doof finde. Das war in Staffel 1-3 nämlich auch schon mal anders und dann kanns leicht anstrengend werden. Und jetzt her mit den neuen Folgen!
  • pumaquibö schrieb via tvforen.de am 06.04.2023, 01.07 Uhr:
    Ich will niemandem zunahe treten, aber die Kritik erwägt bei mir den Eindruck, dass die Autorin nach Feststellung der ihrer Meinung nach fehlenden Diversität allein aus diesem Grund keine Lust mehr hatte, sich auf die Folgen 1 und 2, auf die sich ihre Kritik bezieht, einzulassen. Zu sehr dominiert dieser Aspekt m.E. ihren Text.
    Des Weiteren erschließt sich mir nicht, wieso in der Kritik einer Staffel eines Formates gleich das ganze Format in Frage gestellt wird ("Insbesondere in heutigen Zeiten ist es schwer nachvollziehbar, wie sich ein Streamingformat ohne jegliche Repräsentanz von Diversität halten kann."), noch dazu wo im gleichen Absatz die Diversität der vorherigen Staffeln erwähnt wird ("Im Gegensatz zu den vorherigen Staffeln ist der Diversity-Faktor gleich null").
    Weiter schreibt die Autorin: "Demnach wirkt sich die Homogenität der Teilnehmer auch auf den Inhalt aus, der genauso eintönig und unspektakulär ist." Die Eintönigkeit der beiden rezensierten Folgen wird folglich in einen kausalen Zusammenhang mit der Homogenität der Teilnehmer gebracht. Der Autor dieses Beitrags (ja, männlich, "sehr deutsch, sehr weiß") jedoch findet: Große Diversität ist nicht per se ein Garant für gehaltvolle Fernseh- respektive Streamingunterhaltung.
    Schwierig finde ich auch folgende Unterstellung: "Diversity-Faktor gleich null - das zaubert heterosexuellen, weißen cis Männern jetzt bestimmt ein Lächeln ins Gesicht." Denn anders formuliert heißt das ja nur: Heterosexuelle, weiße, cis Männer können nichts mit Diversität anfangen.

    Und zu guter Letzt: "Alle anderen, wie die Autorin, schütteln bei diesem Bild eher den Kopf." - Effektvolle Verallgemeinerung, die ich aber sehr stark zu bezweifeln wage.
    P.S.: Falls wunschliste mal eine Kritik im Pro/Contra-Format raushauen will und noch einen Gegenpart zu einem Autor/Autorin braucht, gerne melden :)
    * Ich gebe es zu, da musste ich erst recherchieren, was das bedeutet.
  • palmenfan schrieb am 09.04.2023, 11.11 Uhr:
    Sehr gut geschrieben!
    Und ich bin eine heterosexuelle weiße Frau :-)
  • MacBlack schrieb am 06.04.2023, 05.43 Uhr:
    Jurabackground? Du meine Güte...
    Du erwartest aber jetzt nicht ernsthaft ne Rechtfertigung der Rezensentin? Oder? ODER?😱😎
  • Sentinel2003 schrieb am 06.04.2023, 00.31 Uhr:
    Und, seit wann sind Bleibtreu und Winterscheidt Comediens??
  • Sentinel2003 schrieb am 06.04.2023, 00.30 Uhr:
    Es werden immer weniger Frauen!! Darauf habe ich echt keinen Bock mehr.....
  • Steelfish schrieb am 06.04.2023, 11.40 Uhr:
    Vielleicht hatten die abgefragten auch einfach keine Zeit oder keine Lust?!

    Außerdem gibt es in Deutschland nunmal mehr große männliche Comedians als weibliche…