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Neues Jahr, neue Marvel-Serie: Am 10. Januar 2024 erscheint mit
Handlung der Marvel-Serie: Worum geht es in "Echo"?
Im Mittelpunkt von "Echo" steht Maya Lopez, gespielt von Alaqua Cox, die mit

Dass die MCU-Serien seit einigen Jahren verstärkt Diversity und Inklusion in ihren Geschichten integrieren, ist in Formaten wie

Review: So gut ist die neue MCU-Serie "Echo"
Und das merkt man. Die Dialoge kommen natürlich und keineswegs erzwungen vor - tatsächlich "ausgesprochene" Worte werden hinfällig. Gerade die "unperfekten" Momente tragen dazu bei, mögliche Berührungsschwierigkeiten abzubauen. So vergisst einmal der quirlige Cousin "Biscuits" (Cody Lightning) in der Emotion, auf Gebärdensprache mit Maya zu kommunizieren. Und Onkel Henry (Chaske Spencer) ist überfragt, als er medizinische Fachbegriffe übersetzen soll. Das verleiht dem von außen betrachtet Außergewöhnlichen etwas Nachvollziehbares und vor allem Nahbares. Das macht Maya Lopez zu mehr als "nur" einer gehörlosen Protagonistin - ihre Figur wird nicht auf dieses Alleinstellungsmerkmal reduziert.
Das mag wohl auch an der typischen Marvel-Manier liegen, menschliche Fehler nicht als Schwächen abzutun, sondern in Stärken umzuwandeln. So rutscht auch Maya mal aus, bleibt hängen, stolpert oder fängt sich eine Faust ein. Marvel treibt es sogar noch ein Stück weiter, als in einem Schlüsselmoment ihre hörenden Familienmitglieder die Gebärdensprache zu ihrem Vorteil nutzen. Das ähnliche Prinzip wird auch hinsichtlich Alaqua Cox' Prothese angewendet: Ihre Behinderung ist kein Hindernis, sondern im Gegenteil ein Symbol für ihre Stärke - und ihre Herkunft.

Die indigene Kultur steht besonders stark im Mittelpunkt, da auch in der Comicvorlage Maya Lopez als Native American auftritt. In der seriellen Umsetzung wurde die Choctaw Nation gewählt - laut Executive Producer Richie Palmer ist das unter anderem auf den Hintergrund des Writer's Room zurückzuführen, in dem einige Mitglieder der Choctaw Nation vertreten waren. Schon in den ersten drei Folgen erscheint der kulturelle Zugang authentisch, indem Sprache, Kostüm und auch Musik weder zu wenig noch zu übertrieben zum Einsatz kommen. Dazu tragen auch die Teaser zu Beginn der Folgen bei, die tiefere Einblicke in die Kultur gewähren - wenn auch der Gesamtzusammenhang wohl erst in den letzten Folgen ersichtlich wird.
Das Setting in Tamaha ist ikonisch: Orte wie Skullys Pfandhaus oder Henrys Rollerskating-Arena sorgen für Nostalgie und bilden einen starken Kontrast zum pulsierenden Untergrund New Yorks. Mit ihrem Motorrad, ihrem ernsten Auftreten und ihrer harten Attitüde fällt Maya vollkommen aus dem Rahmen - dabei gehört sie trotzdem irgendwie dazu. So lebt "Echo" vor allem durch Kontraste - laut versus still, New York versus Oklahoma, Vergangenheit versus Gegenwart, Tradition versus Moderne. Die innere Zerrissenheit, die Maya zu spüren bekommt, ist zwar typisch für aufstrebende Superheldenfiguren. Doch hier gelingt sie besonders gut, da sie über die altbewährten Klassiker wie "Liebe versus Superheldendasein" hinausgeht.

Insofern sind es weniger Handlung oder Figuren, die tatsächlich überzeugen. Maya durchläuft eine relativ "klassische" Heldenreise, deren einzelne Schritte nicht sonderlich überraschen. Die Nebenfiguren sind tendenziell stereotypisch gezeichnet und wirken vorhersehbar - von der treuen Cousine/ehemaligen besten Freundin Bonnie (Devery Jacobs) bis zur kühlen, jedoch insgeheim tief verletzten Großmutter Chula (Tantoo Cardinal). Der Düsterkeit und Schwere treten hauptsächlich Skully (Graham Greene) und Biscuits - ihre Namen verraten schon alles - entgegen. Aber vielleicht braucht es das gerade, um eine Überladung oder gar Reizüberflutung zu vermeiden: Der Fokus bleibt ganz bei Maya.
Nach diesem Prinzip rückt auch in der Machart ein wesentlicher Faktor klar in den Vordergrund: der Sound. Insgesamt tritt das Hörerlebnis deutlich herausragender als das eigentliche "Seherlebnis" auf - was angesichts der Protagonistin fast etwas ironisch erscheint. Doch sowohl mit den Geräuschen als auch mit den Möglichkeiten und Effekten von Sound wird so stark gespielt, dass die Serie einem fast vor Augen (oder in diesem Fall eher "Ohren") führen will, wie stark dieser zur seriellen Erzählung, Spannung und Emotion beiträgt. Geheimtipp: Es lohnt sich, besonders achtsam in Szenen zu sein, in denen Mayas Perspektive eingenommen wird. Davon könnte es fast noch ein bisschen mehr geben, insbesondere in emotionalen Momenten oder gar Kämpfen.

Im Vergleich zu den bisher erschienen MCU-Serien auf Disney+ kommt "Echo" schon deutlich düsterer und auch etwas blutrünstiger daher. Doch auch das wirkt nicht aus dem Rahmen gefallen, sondern passt zum allgemeinen Ton und natürlich zur moralisch grauen Hauptfigur. Als erste Serie unter dem "Marvel Spotlight"-Banner erfordert "Echo" offiziell keinerlei MCU-Vorwissen. Empfehlenswert wäre es jedoch trotzdem, zumindest "Hawkeye" gesehen zu haben, wenn nicht sogar
Schlussendlich lässt sich in aller Kürze sagen: "Echo" ist sehens-, hörens- und schlichtweg erlebenswert. Sowohl allgemein Serien- als auch spezifisch Marvel-Fans - vor allem die der aktuellen Phase - sollten dieser Geschichte unbedingt ihre Aufmerksamkeit schenken. Hoffentlich wird die Superheldenserie auch für andere Genres zu einem Vorbild, deutlich inklusivere Geschichten zu erzählen. Aber zunächst ist Mayas aka Echos an der Reihe.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten zwei Folgen von "Echo".
"Echo" erscheint am 10. Januar auf der Streamingplattform Disney+. Die erste Staffel umfasst fünf Folgen. Es handelt sich um das Spin-Off von "Hawkeye" aus dem Jahr 2021. Zum Cast gehören sowohl Nachwuchstalente wie Alaqua Cox als auch Schauspielgrößen wie Tantoo Cardinal, Graham Greene und Vincent D'Onofrio.
Über die Autorin
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Leserkommentare
User 65112 schrieb am 17.01.2024, 14.06 Uhr:
Im Prinzip geht die Serie den richtigen Weg, nur die fünf Drehbuchautoren pro Folge haben der Story nicht gut getan. Da gab es keinen stringenten roten Faden in der Handlung, nur verschiedene Elemente, die zusammengestückelt wurden.
Vritra schrieb am 25.01.2024, 11.17 Uhr:
Wir empfanden das auch als sinnfreien Flickenteppich und nach der letzten Episode dachte ich nur: Um was ging es da eigentlich? Was wollten mir die Autoren damit sagen?
Also entweder da kommt eine zweite Staffel, die diese ganze Wirrwarr sortiert und einordnet oder Marvel sollte einfach mal 10 Jahre pausieren und ein stringentes Gesamtkonzept entwickeln. Was den MCU-Fans in den letzten Jahren alles zugemutet wurde, macht eher ärgerlich, als dass es unterhält.
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