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TV-Kritik/Review: "Sunny": Wenn der Haushaltsroboter zum besten Freund wird

(09.07.2024)

Das Thema "intelligenter" Roboter fasziniert die Autoren von Science-Fiction-Filmen und -Serien schon lange. Bereits in den 1980er Jahren hieß es
Apple TV+ selbst beschreibt die zunächst zehnteilige Serie

Die verschlossen-schroffe Suzie steht dieser Art Robotern aber ablehnend gegenüber und will von der mit sanfter Stimme und Kindchenschema-Gesicht ausgestatteten Sunny zunächst gar nichts wissen. Das ändert sich schrittweise, als sie erkennt, dass Masa selbst - von dem sie dachte, er entwickele Kühlschränke - Sunny programmiert und dabei auch mit ganz persönlichen Gesten versehen hat, in denen Suzie ihren Gatten wiedererkennt. Als sich Indizien häufen, dass Masas Tod vielleicht doch kein Unfall war, macht sich Suzie gemeinsam mit dem Roboter und der Barkeeperin Mixxy (annie the clumsy) auf den steinigen Weg, die Wahrheit herauszufinden. Dabei geraten sie allerdings der örtlichen Zweigstelle der Yakuza in die Quere.
Suzie bewegt sich in einer Welt, die ihr nicht nur durch die andere Kultur, auf die sie sich auch nach vielen Jahren immer noch nicht richtig eingelassen hat, fremd geblieben ist, sondern in der auch jedeR in ihrem Umfeld ein großes Geheimnis zu haben scheint. So hat sie nicht nur der eigene Ehemann über sein Berufsleben angelogen, auch in dessen Familie liegt einiges im Dunkeln. Suzies Schwiegermutter Noriko (Judy Ongg) - das Verhältnis der Beiden ist mit schwierig noch beschönigend beschrieben - lässt sich gleich mutwillig ins Gefängnis einliefern, weil sie sich dort sicherer fühlt als draußen, ohne ihrer Schwiegertochter von der Gefahr zu erzählen. Aber auch Suzies eigener Charakter macht ihr das Leben nicht gerade einfacher, ist sie doch eine Einzelgängerin, die Probleme damit hat, andere Menschen an sich heranzulassen. Als Brücke dazu kann aber vielleicht ausgerechnet Sunny dienen.

Wie überhaupt alle Fäden irgendwie bei dem zunächst so unscheinbaren Roboter zusammenlaufen, hinter dem alle Seiten her sind. Er könnte aber auch einfach ein großer McGuffin sein, der lediglich die Handlung(en) in Gang bringt und hält. In der englisch-japanischen Originalversion (synchronisiert wurden nur die englischen Dialogteile) mit der Stimme von Joanna Sotomura ausgestattet, ist der bewusst simpel designte Droide mit den großen digitalen Augen auch das emotionale Herz der Serie - und entwickelt sich im Laufe der Staffel zur neben Suzie interessantesten Figur. In den ersten sieben Episoden beweist Rashida Jones, früher eher für effektive Nebenrollen bekannt, dass sie in der Lage ist, eine Serie als Hauptdarstellerin zu tragen. Suzie spielt sie ebenso eigenwillig wie verletztlich, so dass man sie einfach ins Herz schließen muss.
Inszenatorisch schöpft "Sunny" aus dem Vollen: Voice-Over-Erzähler, immer wieder unvermittelt eingeschobene Rückblenden (in denen wir auch sehen, wie Suzie nach ihrer Ankunft in Japan Masa kennenlernte), eingeblendete Schriften und Symbole und viel Popmusik zur Untermalung und Kommentierung. Dazu kommt ein teils überbordendes Produktionsdesign zwischen Futurismus und japanischer Kultur.

Was man der originell und packend startenden Serie allerdings wirklich ankreiden muss, ist die wechselhafte Qualität der Drehbücher. Selten habe ich eine (Debüt-)Staffel gesehen, die von der ersten bis zur letzten Folge so stark abbaut. Das erste Drittel ist noch fast makellos geschrieben (die beiden Auftaktfolgen von Serienschöpferin Katie Robbins,
Für zwei Episoden wird die tolle Hauptdarstellerin fast ganz aus dem Spiel genommen, um erst eine langweilige Rückblende-Folge über das Vorleben von Masa einzuschieben und dann noch eine quietschbunt-nervige Episode, die komplett in Sunnys Kopf spielt. Im Stil einer japanischen Quizshow muss sich die Droidin hier ihren Selbstzweifeln und inneren Dämonen (träumen Haushaltsroboter etwa von elektrischen Spinnen?) stellen, was der Figur nur bedingt etwas hinzufügt.

So bleibt am Staffelende (mit Cliffhanger) das Gefühl einer vertanen Chance, eine wirklich großartige Serie an den Start gebracht zu haben. In Zeiten des anhaltenden Manga-, Anime- und J-Pop-Hypes wird "Sunny" aber auch so seine Fans finden.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der kompletten ersten Staffel von "Sunny".
Die zehnteilige erste Staffel startet am 10. Juli mit zwei Epsioden auf Apple TV+. Die weiteren folgen dann jeweils mittwochs.
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