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TV-Kritik/Review: Vor dem Start: "Tage, die es nicht gab": Starkes Ensembledrama mit skurrilem Humor startet im Ersten

(14.02.2023)

Miriams Ehemann Joachim (Andreas Lust) ist ein Arschloch. Das zeigt sich eindrucksvoll, als er den Reinigungsmann einer Waschanlage zurechtstutzt, der ihn nur gefragt hat, ob es sein Verpackungsfitzelchen ist, dass da auf dem Boden liegt und welches er eben aus dem Autofenster geworfen hat. Als Joachim Miriam (Franziska Weisz) dann während der Autowäsche noch genervt erklärt, er sichere schließlich den Arbeitsplatz des Putzmanns, hat die Frau endgültig die Schnauze voll. Mitten in der Waschanlage steigt sie aus, tritt mit durchnässter Bluse ins Freie, hebt das Papier auf, wirft es in den Mülleimer und geht.
Diese herrlich lakonische Szene sagt alles über den Zustand der Ehe des Staatsanwaltspaars Hintz, das kurz darauf schon um das Sorgerecht für die gemeinsamen Kinder streitet. Sie gibt aber auch schon früh in der Auftaktfolge den Tonfall der österreichischen Serie
Dennoch ist der Tonfall hier insgesamt etwas anders, denn zum trockenen und manchmal skurrilen Humor kommt noch eine eisige Atmosphäre, tragen doch fast alle Figuren dunkle Geheimnisse mit sich herum. Im Mittelpunkt der Geschichte stehen vier mittelalte Frauen, die seit ihrer gemeinsamen Schulzeit an einem Elitegymnasium beste Freundinnen sind: Miriam, die unkonventionelle Staatsanwältin mit den Eheproblemen, Doris (Diana Amft,

Parallel zur Einführung der vier Hauptfiguren mit ihren mehr oder weniger alltäglichen Problemen zeigt die Auftaktepisode ein besonders krasses Beispiel für die unbarmherzige Atmosphäre an der Eliteschule Sophianum: Der langjährige Direktor Paul Paulitz (gespenstisch: Harald Krassnitzer,
Dessen Sturz von einem Staudamm wird als Unfall eingestuft, doch Jahre später rollt die Wiener Kommissarin Grünberger (herrlich skurril: Sissy Höfferer) mit ihrem jungen Kollegen Leodolter (Tobias Resch) den Fall wieder auf und stößt dabei auf einige Ungereimtheiten. Warum war zum Beispiel Staatsanwältin Miriam Hintz damals schon vor der Polizei am Unfallort? Später kommt noch heraus, dass Paulitz stiller Teilhaber an der Spedition von Doris' Mutter war. Und die vier Freundinnen wissen definitiv mehr über den Tod des verhassten Schulleiters, unter dem sie wahrscheinlich als Schülerinnen schon selbst leiden mussten. Kurze Rückblenden zeigen jedenfalls, dass sie sich damals schworen, nie eines ihrer eigenen Kinder aufs Sophianum zu schicken (ein Schwur, den sie jedoch alle gebrochen haben).

Es sind ganz schön viele Themen und Handlungsstränge, die Mischa Zickler (
Neben der atmosphärischen Inszenierung von Anna-Katharina Maier und Mirjam Unger und den weitgehend gelungenen Dialogen, die so irgendwie nur österreichische AutorInnen hinbekommen, überzeugt "Tage, die es nicht gab" mit dem durchweg hervorragenden Ensemble: ob die erfahrene Charakterdarstellerin Weisz oder Altstars wie Krassnitzer und Speidel, denen man anmerkt, wie sehr es sie freute, mal für sie untypische Fernsehrollen spielen zu dürfen. Auch Hackl ist toll als leidende Mutter, die versucht, nach dem Tod ihres Kindes ins Leben zurückzufinden.

Auch wenn die Folgen 2 bis 4 das hohe Niveau der ersten Episode nicht durchgehend halten können, hat sich die ARD hier eine Serie gesichert, die sich erzählerisch und inszenatorisch wohltuend vom üblichen deutschsprachigen Serieneinerlei im Ersten abhebt. Unsere südlichen Nachbarn können moderne Serien doch immer noch besser.
Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten vier Episoden von "Tage, die es nicht gab".
Alle acht Folgen stehen ab Sonntag, den 12. Februar in der ARD Mediathek bereit. Die lineare Ausstrahlung im Ersten startet am 14. Februar um 20.15 Uhr mit einer Doppelfolge, die weiteren Episoden sind dann jeweils dienstags zur gleichen Zeit zu sehen.
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