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TV-Kritik/Review: "This Is Us"-Star Justin Hartley: Lohnt sich seine neue Serie "Tracker"?

von R.L. Bonin
(24.04.2024/ursprünglich erschienen am 25.02.2024)
Survival-Experte sucht Verschwundene und Belohnungen
Justin Hartley als Colter Shaw in der CBS-Serie "Tracker"
CBS Broadcasting Inc.
TV-Kritik/Review: "This Is Us"-Star Justin Hartley: Lohnt sich seine neue Serie "Tracker"?/CBS Broadcasting Inc.

Natur, Spannung und (Kriminal-)Fälle - das verspricht die neue CBS-Serie  "Tracker". In die Hauptrolle schlüpft  "This Is Us"-Star Justin Hartley: Als Colter Shaw "trackt" er vermisste Menschen. Über 18 Millionen schalteten bei der ersten Folge ein - vor allem, weil sie direkt nach dem Super Bowl am Sonntag, 11. Februar 2024, im linearen US-Fernsehen ausgestrahlt wurde. Lohnt es sich aber, das Action Drama weiter zu verfolgen?

Jeder sucht nach etwas, antwortet Colter Shaw so vage wie möglich auf die Frage, wie er auf den Beruf "Tracker" gekommen ist. Dieser besteht darin, vermisste Menschen wiederzufinden - und dafür satte Belohnungen einzukassieren. Also in etwa vergleichbar mit einem Söldner oder gar Kopfgeldjäger. Eine genauere Ausführung zum "Berufsbild" gibt es nicht - zumindest in den ersten zwei Folgen.

Insofern präsentiert sich das neue Ermittlungsdrama originell - schließlich ist Vergleichbares in der aktuellen Serienwelt nicht vertreten. Auch, dass Justin Hartley nach sechs Staffeln "This Is Us" eine andere Seite als die des "Sunny Boy" vorzeigen kann, erweckt Neugierde. Doch kann sich "Tracker" in der Masse an Krimi- und Ermittlungsserien mit seinem Alleinstellungsmerkmal wirklich behaupten?

Von "This Is Us" zu "Tracker": Justin Hartley ist der Star der neuen CBS-Serie.
Von "This Is Us" zu "Tracker": Justin Hartley ist der Star der neuen CBS-Serie. CBS Broadcasting Inc.

Handlung: Darum geht es in der Justin-Hartley-Serie "Tracker"

Im Mittelpunkt steht Colter Shaw, der als einsamer Wolf quer durch die USA reist, um Vermisstenfälle aufzuklären. Dies tut der Überlebens- und Tracking-Experte natürlich nicht umsonst: Das Paar Teddi (Robin Weigert) und Velma Bruin (Abby McEnany) vermitteln ihm Aufträge, für die hohe Belohnungen ausgelobt worden sind. Doch während Shaw sowohl für Privatpersonen als auch Behörden ermittelt, wird er selbst von seiner ungewöhnlichen Jugend und tragischen Vergangenheit heimgesucht.

Colter Shaw (Justin Hartley) rettet in "Tracker" einer verunglückten Wanderin das Leben.
Colter Shaw (Justin Hartley) rettet in "Tracker" einer verunglückten Wanderin das Leben. CBS Broadcasting Inc.

Die Serie basiert auf den Kriminalroman "The Never Game" von Jeffery Deaver aus dem Jahr 2019. Seitdem sind noch weitere drei Thriller um den Protagonisten Colter Shaw erschienen. Das bietet wohl einiges an Material, um die dreizehn Folgen der ersten Staffel zu füllen.

CBS-Serie "Tracker": Justin Hartley setzt sich als Protagonist nicht durch

Der Pilot startet stark und direkt: Ein verschwommenes Close-Up von Hartley fokussiert sich, während er einer "verschollenen" Wanderin das Leben rettet. Passenderweise lauten die ersten Worte des Helden: Du wirst überleben. Das tendenziell eher klischeehafte Versprechen stellt sich im weiteren Verlauf als tiefgründige Motivation heraus - später mehr dazu.

Binnen den ersten Minuten teilt Colter jede Menge Einzelheiten zu seinem Background, was zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Zum einen beruhigt er seine getrackte Zielperson, zum anderen erhalten Zuschauer*innen schnell einige Fakten zur Hauptfigur. Zugegebenermaßen ist die Rettung nicht weiter spektakulär - bis auf ein paar Handgriffe und (erfundene?) Überlebenswahrscheinlichkeiten kommen Colters vermeintliche "Skills" nicht zur Geltung.

Insgesamt tritt er als Figur eher "low-key" auf - in anderen Worten: blass. Auch von der Machart wird sein Charakter nicht als außergewöhnlich oder gar besonders vorgestellt - wie es bei ähnlichen Serien, in denen einzelne Ermittler*innen im Mittelpunkt stehen, häufig der Fall ist (z.B.  "Will Trent",  "The Rookie",  "Sherlock"). Ob dies an der eindimensionalen Figur oder auch an Hartleys matter Darstellung liegt, bleibt abzuwarten.

Gerät auch mal in Schwierigkeiten: Wer hilft Colter Shaw (Justin Hartley, "Tracker") aus dem Gefängnis?
Gerät auch mal in Schwierigkeiten: Wer hilft Colter Shaw (Justin Hartley, "Tracker") aus dem Gefängnis? CBS Broadcasting Inc.

Justin Hartley in "Tracker": Dunkle Vergangenheit als Spannungselement?

Wie in dem Genre üblich, handelt es sich bei "Tracker" um eine semi-episodische Serie, d.h.: In jeder Folge steht ein neuer Fall im Fokus, zusätzlich wird jedoch auch ein übergreifender Handlungsstrang erzählt. Ebenso üblich ist es, dass es sich dabei meistens um eine Art Rätsel oder Verschwörung rund um den Protagonisten handelt. Somit ist es kaum überraschend, dass dies in "Tracker" Colters dunkle Vergangenheit ist: Nachdem seine Eltern aus mysteriösen Gründen als Universitätsprofessoren gefeuert wurden, zogen sie sich in die Wildnis zurück.

Dort soll Colters Vater seinen Geschwistern und ihn gelehrt haben, wie man Menschen und Tiere trackt und in der Natur überlebt. "Soll", weil bis auf eine Freikletter-Szene nichts davon in den ersten Folgen zu sehen ist. Dafür machen die Rückblicke klar, dass Vater Shaw paranoid war. Dies hatte tragische Folgen, die Colter noch Jahre später verfolgen - wie bei solchen Serien üblich werden diese damaligen Ereignisse den Zuschauer*innen nur nach und nach und bruchstückhaft enthüllt.

Abby McEnany (h.) und Robin Weigert (v.) gehören zur Besetzung von "Tracker".
Abby McEnany (h.) und Robin Weigert (v.) gehören zur Besetzung von "Tracker". CBS Broadcasting Inc.

Auch, wenn leider kaum ersichtlich wird, wie Colter zu seinem heutigen Ich geworden ist, verleiht ihm die Hintergrundgeschichte wenigstens etwas Tiefe. Und erklärt auch sein Eröffnungsstatement (Du wirst überleben): Als "Tracker" geht es ihm weder um das Geld (zumindest nicht nur) noch um den Ruhm, sondern darum, Menschen lebend wiederzufinden. Womöglich könnte das in späteren Folgen noch für Spannung und Konflikt sorgen.

In "Tracker" gibt sich Justin Hartley als Draufgänger

Doch (noch) nicht in Folge zwei: Hier schaden Colters Machogetue und Klischee-Drohungen der Figur mehr, als dass sie den Protagonisten stärker hervortreten lassen. Die Episode scheint lose auf Deavers Folgeroman "The Goodbye Man" zu beruhen, in der Shaw einen Kult unterwandert. Die Umsetzung scheitert jedoch daran, dass Colter sich einem vorhersehbaren, stumpfen Machtspielchen mit dem Kult-Leader liefert - nichts mit "undercover" oder "subtil".

Überhaupt tritt Colter Shaw alles andere als diskret oder gewieft auf, wenn er ständig mit gezogener Waffe durch die Gegend läuft. Ebenso leichtsinnig bricht er immer wieder Gesetze, so auch wenn er einen Unbeteiligten grundlos in den Kofferraum sperrt. Was im Übrigen durchsickern lässt, dass er keinem moralischen Kompass folgt. Das passt womöglich zu einem von Anfang an gesetzten, moralisch grauen Charakter ("Villain-turned-Hero"), aber sicher nicht zu Justin Hartleys Darstellung eines typischen "Harte Schale, weicher Kern"-Helden.

"Tracker": Nebenrollen stehlen Justin Hartley die Show

Was Colter Shaw an Sympathie, Ecken und Mehrdimensionalität fehlt, gleichen zum Glück die Nebencharaktere aus. Das lesbische Ehepaar Bruin punktet mit süßen Zankereien und schafft eine familiäre Atmosphäre. Natürlich darf in einer Crime-ähnlichen Serie der IT-Experte nicht fehlen: Bob, auch "Bobby" genannt, wird von dem charismatischen Schauspieler Eric Graise verkörpert, der für sarkastischen Humor sorgt. Auch die "alte Flamme" Reenie (Fiona Rene) hat bereits in Folge eins ihren (übertrieben) dramatischen Auftritt. Zwar kommt ihr Charakter höchst unsympathisch herüber, dennoch bleibt sie greifbarer als Colter, der in diesem exzentrischen und diversen Cast schlichtweg untergeht.

Auch mit von der Partie: Eric Graise als ITler in "Tracker"
Auch mit von der Partie: Eric Graise als ITler in "Tracker" CBS Broadcasting Inc.

Letztlich erfindet "Tracker" das Rad nicht neu. Wer Ermittler- und Crime-Serien mag und eine Schwäche für den "This Is Us"-Star hegt, wird sich wohl mit dem Mittelmaß zufriedengeben müssen. Für Fans komplexer und fesselnder Figuren und Storys ist "Tracker" sicher keine passende Wahl. Auch das Setting macht das leider nicht wett: Zwar verspricht Colters nomadische Lebensweise mit Campinganhänger ständig wechselnde Locations, doch in den ersten zwei Folgen kommen lediglich gewöhnliche Wälder und Häuser vor - also nichts mit "quer durch die USA". Dafür sorgen Country und Soft Rock, der riesige Spritfresser-Truck sowie das permanente Waffengefuchtel (leider) für ausreichend US-Feeling.

Dieser Text basiert auf der Sichtung der ersten zwei Folgen von "Tracker".

Meine Wertung: 2/5

"Tracker" mit Justin Hartley in der Hauptrolle feierte am Sonntag, den 11. Februar im US-amerikanischen Fernsehen Premiere. Die erste Staffel umfasst 13 Folgen und wird jeden Sonntag auf CBS ausgestrahlt. Ins Leben gerufen wurde die Action-, Drama- und Crime-Serie von Autor Ben H. Winters ( "Legion") und beruht auf dem Thriller-Roman von Jeffery Deaver, "The Never Game". In Deutschland ist die Serie ab dem 24. April bei Disney+ zu sehen.


 

Über die Autorin

  • R.L. Bonin
Originalität - das macht für R.L. Bonin eine Serie zu einem unvergesslichen Erlebnis. Schon als Kind entdeckte die Autorin ihre Leidenschaft für das Fernsehen. Über die Jahre eroberten unzählige Serien unterschiedlichster Genres Folge für Folge, Staffel für Staffel ihr Herz. Sie würde keine Sekunde zögern, mit Dr. Dr. Sheldon Cooper über den besten Superhelden im MCU zu diskutieren, an der Seite von Barry Allen um die Welt zu rennen oder in Hawkins Monster zu bekämpfen. Das inspirierte sie wohl auch, beruflich den Weg in Richtung Drehbuch und Text einzuschlagen. Seit 2023 unterstützt sie die Redaktion mit der Erstellung von Serienkritiken. Besonders Wert legt sie auf ausgeklügelte Dialoge, zeitgemäße Diversity und unvorhersehbare Charaktere.

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Leserkommentare

  • Spenser schrieb am 26.03.2024, 22.59 Uhr:
    Ich freue mich sehr auf die deutsche Ausstrahlung der Serie. Hatte die ersten beiden Folgen schon in englisch gesehen, die ich klasse fand. Hatte bereits alle drei bisher erschienenen Romane von Jeffery Deaver um Colter Shaw verschlungen, die alle sehr klasse waren! Justin Hartley mag ich schon seit Green Arrow in "Smallville". In der IMDb hat sie 6,8...also recht gut - wurde auch bereits für eine 2. Staffel wegen der guten Quoten verlängert! Was diese schlechte "Rezension" angeht...juckt mich nicht, Kritiken haben mich noch nie interessiert....ich mache mir stets mein eigens Bild.  :)
  • Cable schrieb am 24.04.2024, 21.59 Uhr:
    Tia, manchmal haben die aber doch recht, habe die ersten 2 Folgen gesehen und kann ohne schlechtes Gewissen das ganze sein lassen. :-)
    Es gibt noch zu viele andere gute Serien.
  • Vritra schrieb am 27.02.2024, 17.00 Uhr:
    Ich mag beide Hauptdarsteller nicht. Hartley insbesondere nicht, der macht seinen Job so gelangweilt, dass ich seine Parts immer schneller wieder vergesse, als ein F**z im Wind verfliegt. Weigert ist okay, mir ist sie nur zutiefst unsympathisch und McEnany ist mir bis heute nur als wandelnde Lebensmüdigkeit ein Begriff. Dann interessiert mich der Plot schon nicht und obwohl ich mich aufgrund einer schlechten Kritik nicht von einer Produktion abhalten lasse, eure 2/5 macht's nicht gerade besser.
    Ich glaube ich lasse diese Serie mal großzügig aus. ☺
  • User 65112 schrieb am 25.02.2024, 15.37 Uhr:
    ja, es gibt eben einen Unterschied zwischen Gesichtsvermietung und Schauspiel :-))