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TV-Kritik/Review: Billions
(08.02.2016)
In "Billions" stehen sich die beiden Top-Schauspieler nun als Verkörperungen zweier entgegengesetzter Prinzipien gegenüber: Lewis ist Bobby Axelrod, von Freunden und Mitarbeitern nur Axe genannt, der charismatische Kopf eines Hedgefonds. Er steht für jene Gier, die die Welt gerade erst an den wirtschaftlichen Abgrund geführt hat. Giamatti vertritt hingegen als New Yorker Bezirksstaatsanwalt Chuck Rhoades die Gerechtigkeit, man könnte auch sagen die Interessen der Allgemeinheit. Er beginnt in der Pilotfolge mit einem Ermittlungsverfahren wegen Insiderhandels gegen Axelrod. Nun sind aber, wie von einer US-Qualitätsserie nicht anders zu erwarten, die Figuren nicht ganz so eindeutig charakterisiert wie es sich zunächst anhört. So gilt der Hedgefonds-Gigant nach außen hin als Mäzen und Wohltäter und zeigt etwa Loyalität zu seiner Herkunft aus einfachen Verhältnissen, indem er einen Pizzabäcker vor dem Ruin rettet, der ihn als Jungen kostenlos bewirtete. Andererseits lebt Axe seinen Hang zum Luxus ungebremst aus und kauft sich am Ende der Auftaktepisode ein schlossähnliches Anwesen am Meer, das ihm Rhoades heimlich wie einen Köder unter die Nase gehalten hat.
Der Staatsanwalt wiederum wirkt zwar ehrlich und unkorrumpierbar, wird aber gleich in der ersten Szene in einer pikanten Situation eingeführt: Er lässt sich gefesselt in einem sadomasochistischen Sexakt quälen, von einer Frau, die seinen halbnackten Körper mit hochhackigen Schuhen und einer brennenden Zigarette malträtiert. Diese Szene treiben die Autoren eindeutig zu weit, wie überhaupt in den ersten beiden Folgen einiges an krassen Sexszenen abgearbeitet wird, was inzwischen zum Standardrepertoire amerikanischer Pay-TV-Serien gehört. So werden wir in Folge 2 Zeugen von "heißem" Lesbensex inklusive von der Brust der Partnerin geschnupftem Kokain.Die Finanzgeschäfte, die der Auslöser der Handlung sind, werden wohl für die meisten Zuschauer genauso undurchschaubar bleiben wie die medizinischen Prozeduren in

Während Giamatti und Lewis ihre Rollen mit der Bravour spielen, die man von ihnen erwarten konnte, dabei aber leider ihre vertrauten Manierismen nicht ablegen, sind auch die Nebendarsteller Aufmerksamkeit wert. Vor allem Maggie Siff (in der ersten
Neil Burger ("Divergent") hat die ersten beiden Folgen solide im Standard-Hollywood-Stil inszeniert, eine besondere, auffällige Bildsprache hat er dabei nicht entwickelt. Hauptsächlich besteht die Serie aus talking heads, Menschen, die sich im Dialog gegenüberstehen. Das ist bislang nie wirklich langweilig, lässt sich allerdings auch ästhetisch origineller in Szene setzen, wie etwa "Mad Men" immer wieder bewiesen hat. Richtig fesselnd wird "Billions" bislang nur an wenigen Stellen, wenn die Figuren ihre Masken fallenlassen. So zeigt der scheinbar knallharte Staatsanwalt, dass er doch Skrupel kennt, als er einen von ihm ins Gefängnis gebrachten Mann an dessen letztem Tag in Freiheit mit seinen Kindern bei einem Parkspaziergang trifft. Und der Finanzhai Axelrod offenbart sich spätestens am Schluss der zweiten Folge als der selbst- und rachsüchtige Kotzbrocken, der er hinter der smarten Fassade in Wahrheit ist. Auch wenn diese Szene etwas zu übertrieben wirkt, nimmt die Geschichte an solchen Stellen Tempo auf und lässt einen gespannt darauf werden, wie sich der Kampf der beiden Antihelden entwickelt. Um dauerhaft ihren Platz unter den großen Dramaserien der jüngeren Zeit zu erobern, muss sich "Billions" aber noch um einiges steigern. Das Potential ist da, die Alleinstellungsmerkmale fehlen bisher noch.
Dieser Text basiert auf Sichtung der ersten zwei Episoden der Serie.
Marcus Kirzynowski
© Alle Bilder: Showtime
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