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UpdateTeilverkauf von 21st Century Fox an Disney besiegelt

In den letzten Monaten wurden Verhandlungen von verschiedenen Interessenten über den Erwerb von Teilen des 21st Century Fox-Imperiums von Rupert Murdoch durch andere Medienkonglomerate vermeldet und entsprechende Verhandlungen geführt. Laut Variety wird für den heutigen Donnerstag in den USA die Verkündung eines Vertragsabschlusses erwartet, bei dem Film- und Fernsehabteilungen den Besitzer wechseln werden. Zwar wird der Deal mit einem Wert von mehr als 60 bis zu 68 Milliarden US-Dollar dann noch von den amerikanischen Aufsichts- und Kartell-Behörden untersucht werden, jedoch wird kein grundsätzliches Veto erwartet.
Nun stellt sich bereits die Frage darum, wie es in der Zukunft weitergehen wird.
Update: Der Deal wurde heute offiziell bestätigt. Gleichzeitig wurde von The Walt Disney Company eine Vertragsverlängerung mit CEO Bob Iger bis 2021 verkündet. In seiner Ägiede hatte Disney sich Pixar, Marvel und Lucasfilm einverleibt - doch der jetztige Fox-Deal ist der größte.
Insgesamt wird der Deal mit einem Umfang von 66,1 Milliarden US-Dollar angegeben, inklusive 13,7 Milliarden an Verbindlichkeiten, die Disney von FOX übernimmt. Die Aktienhalter von Fox erhalten pro Fox-Anteil 0,2745 Disney-Aktien. Damit erhalten die Fox-Aktionäre knapp 25 Prozent Anteil an Disney - 5 Prozent gehen an den Murdoch-Familien-Trust. Zusätzlich erhalten die Aktionäre neue Anteile an den Unternehmensteilen, die nicht an Disney gehen (s.u.).
Worum es geht
Verkauft werden dem Bericht zufolge FX Networks (mit FX und FXX), die Film- und TV-Studios (20th Century Fox, Fox 21 Television Studios und FX Productions), die National Geographic Group, 22 internationale Sportsender, Star India, sowie die 30 Prozent Anteile am amerikanischen Streaming-Dienst Hulu, an dem Disney aktuell schon beteiligt ist.
Unklar ist die Lage beim europäischen Pay-TV-Sender Sky, bei dem 21st Century Fox aktuell 39 Prozent hält und ein Angebot für die verbleibenden 61 Prozent unterbreitet hat. Hier hat man es allerdings mit einer scharfen Untersuchung durch britische Telekommunikationsbehörden zu tun, da das Medienimperium von Murdoch in Großbritannien durch einen Abhörskandal im Umfeld der Zeitung News of the World nachhaltig negativ aufgefallen war. Sollte Disney hier übernehmen, dürften sich einige Hürden bei der Genehmigung auflösen.
Update: Fox setzt seine begonnenen Übernahmebestrebungen von Sky fort, wird dann aber alles an Disney übergeben.
Ebenfalls behalten werden soll der Sender FOX. Dass dieser aber somit in anderen Händen liegen wird, als das Produktionsstudio 20th Century Fox TV, lässt aufhorchen: Aktuell geht der Trend dahin, die fiktionalen Serien eines Senders auch zu besitzen, da der Gewinn aus der Serienproduktion nicht mehr über Werbung, sondern der langfristigen Auswertung von Wiederholung- und Streamingrechten geschöpft wird. Das deutet darauf hin, dass sich der Sender FOX mehr und mehr von fiktionalen Inhalten lösen könnte.
Weiterhin bei Murdoch verbleiben die Lokalsender in den USA sowie Fox News und Fox Sports 1 und 2.
Was die Zukunft bringt: Unsicherheit
Klar ist, dass die amerikanischen Aufsichtsbehörden bezüglich der US-Sender und -Studios eine genaue Prüfung durchführen werden, die laut Variety etwa ein Jahr dauern wird. Für diese Zeit bis zur offiziellen Absegnung werden keine personellen oder organisatorischen Veränderungen erlaubt sein. Ebenso ist es nicht möglich, die Arbeit ähnlicher Unternehmensteile - insbesondere der Produktionsstudios - aufeinander abzustimmen. So wissen die Verantwortlichen bei den Fox-Firmen dann auch nicht, auf welche Zukunft man sich nun eigentlich vorbereiten soll.
Denn inhaltlich sind sind beide Konzerne sehr gegensätzlich aufgestellt. Disney produziert massentaugliche Projekte "für die ganze Familie" (Blockbuster von Marvel, Animationsfilme bei Pixar, Märchen-Adaptionen bei Disney). Fox hingegen besetzt schon seit jeher die Nischen: FX etwa hat als erfolgreichste Comedy
Das gilt insbesondere auch auf der personellen Ebene: Natürlich wird man von Disney eigene Mitarbeiter in die Führungspositionen entsenden. Aber werden die Kreativ-Teams ihre Arbeit auch weiter betreiben, oder wird auch hier "disneyfiziert"? Gerade die gegensätzlichen Firmenausrichtungen und die Ungewissheit dürften an der Moral der Angestellten nagen. Das gilt auch für mit den FOX-Studios verbandelte Firmen - Fox bietetRyan Murphy, Seth MacFarlane und dem "It's Always Sunny"-Trio Charlie Day, Glenn Howerton und Rob McElhenney teils seit Jahren eine kreative Heimat.
Für die Angestellten ein besonderes Ärgernis: 21st Century Fox ist im Familienbesitz bei Rupert Murdoch und seinen Kindern, und die Familie hatte immer signalisiert, dass die Firma langfristig auch im Familienbesitz bleiben werde. Entsprechend war die Erwartung vieler Mitarbeiter, die bewusst hier ihre Karriere angesiedelt hatten, dass die Firmenphilosophie der "ständigen Weiterentwicklung" dauerhaft erhalten bleibe, während man nun eine Zukunft befürchtet, in der Innovation zugunsten von Massentauglichkeit niedergetrampelt werden wird. Gerade bei langlebigen Projekten wie
Mehr noch, im Jahr 2015 hatten die Murdoch-Söhne James und Lachlan als CEO beziehungsweise Executive Chairmen die Zügel bei 21st Century Fox übernommen und der Firma eine Verschlankung verordnet, bei der aus den Abteilungen 300 Angestellte mit Abfindungen aus ihren Verträgen gekauft wurde. Laut Variety war das ein schwieriger Prozess, aber einer, der von der Ansage getragen wurde, die Firma zukunftsfähig zu machen.
Gerade die Tatsache, dass Disney und FOX bisher mit sehr unterschiedlichen Zielen operierten, wirft für die Zukunft große Fragen auf.
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Leserkommentare
Romplayer schrieb via tvforen.de am 17.12.2017, 12.20 Uhr:
Danke für diesen ausführlichen Bericht! Solch eine journalistische Aufarbeitung würde ich auf Wunschliste gerne häufiger sehen :)
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