Das Film- und Fernsehserien-Infoportal

Log-In für "Meine Wunschliste"

Passwort vergessen

  • Bitte trage Deine E-Mail-Adresse ein, damit wir Dir ein neues Passwort zuschicken können:
  • Log-In | Neu registrieren

Registrierung zur E-Mail-Benachrichtigung

  • Anmeldung zur kostenlosen TV-Termin-Benachrichtigung für

  • E-Mail-Adresse
  • Für eine vollständige und rechtzeitige Benachrichtigung übernehmen wir keine Garantie.
  • Fragen & Antworten

Disney+ verliert Kunden, soll mit Hulu zusammenwachsen

von Bernd Krannich in News international
(11.05.2023, 12.42 Uhr)
Trotz hartem Sparkurs will Disney letzte Anteile an Streaming-Schwester kaufen
Walt Disney Company
Disney+ verliert Kunden, soll mit Hulu zusammenwachsen/Walt Disney Company

Vor knapp einem halben Jahr hatte The Walt Disney Company den alten CEO Bob Iger reaktiviert, der den Konzern aus seinen aktuellen Problemen holen sollte (TV Wunschliste berichtete). Er hatte vor allem die Devise ausgegeben, dass man bei Disney+ und auch den anderen Programmangeboten bezüglich der Ausgaben massiv auf die Bremse treten solle - kein Wachstum um jeden Preis mehr.

Bei der Vorstellung der jüngsten Geschäftszahlen musste Disney+ einen Kundenverlust von knapp vier Millionen auf 157,8 Millionen Abonnenten weltweit ausweisen - was aber nicht überraschend kommt: Verluste gehen stark auf das von FOX übernommene, indische Teilangebot Disney+ Hotstar zurück, das die Rechte an Indiens Nationalsportart Cricket "verloren" hatte (bzw. aus einem Bieterwettstreit um die Rechte an der Indian Premier League Cricket ausgestiegen war) und daher deutliche Kundenverluste erwartet hatte (TV Wunschliste berichtete). Insgesamt kann Disney+ hervorheben, dass man mit Streaming "200 Millionen US-Dollar weniger Verlust gemacht" hat als im vorherigen Quartal.

Erfolgreiche Parks

Für den Gewinn bei TWDC ist die Abteilung Disney Parks & Experiences zuständig. Die Einnahmen stiegen gegenüber dem Vorjahresquartal um 17 Prozent auf 7,8 Milliarden US-Dollar. Hintergrund sind einerseits "mehr Öffnungstage" bei den Parks in Asien, die im Vorjahreszeitraum noch stärker von der Corona-Pandemie betroffen waren. Dazu kommen aber auch teurer gewordene Tickets. Schwieriger ist die Lage in den USA, wo die Einnahmen der anderen Parks dazu genutzt werden mussten, Ausgaben und Kosten bei Walt Disney World in Florida zu subventionieren. Über den Park befindet sich Disney zudem im Streit mit Floridas Gouverneur Ron DeSantis, der Disney unangebrachte Einflussnahme in die Politik seines Bundesstaats vorwirft (Schlagwort Don't say gay-Gesetz) und dem Konzern daher bisherige Sonderrechte im Umfeld des Parks aberkannt hat, worüber vor Gericht gerungen wird.

Einsparungen

Ebenfalls zur Strategie des zurückgekehrten Bob Iger gehörte eine interne Reorganisation, die mit deutlichem Personalabbau einherging. Aktuell ist man dabei, 7000 Angestellte aus allen Unternehmensbereichen zu entlassen.

Weniger neuer Content...

Speziell im Streaming will Iger insgesamt 5,5 Milliarden US-Dollar einsparen. Ein Gutteil davon wird auf Kosten von Programmproduktion/-einkäufen gehen. Nachdem Disney über alle Dienste 2022 30 Milliarden US-Dollar ausgegeben hatte (davon laut Variety neun Milliarden US-Dollar für Sportrechte in den USA), will man 2023 drei Milliarden einsparen. Daneben wird man für 2024 Weichen Stellen, um 2024 und 2025 weniger für Eigenproduktionen auszugeben.

...und alten Content aussortieren

Wie schon Starz und HBO Max will man auch bei Disney die eigenen Streamingplattformen Hulu und Disney+ nach wenig genutzten Inhalten durchforsten und diese aus den Programmangeboten entfernen. Iger beschreibt das als einen Teil des Erwachsenwerdens in einem Geschäftsfeld (Streaming), das es zuvor nicht gegeben hat. Für das Unternehmen springt dabei heraus, dass man die aussortierten Programme als Verluste abschreiben kann, in einem anvisierten Umfang von 1,5 bis 1,8 Milliarden US-Dollar.

Die Zukunft von Hulu

Hulu war einst der führende Streamingdienst der USA, bei dem diverse Unternehmen vor allem die Wiederholungen ihrer Serienepisoden gebündelt hatten. Weil aber die sprichwörtlichen vielen Köche den Dienst nicht einheitlich voranbringen konnten, verlor man wichtige Marktanteile im Streaming an Netflix.

Disney hatte beim damaligen Gemeinschaftsprojekt Hulu durch den Aufkauf von FOX die Führungsrolle geerbt: TWDC hatte über ABC bereits 30 Prozent der Anteile an Hulu gehalten, durch den FOX-Aufkauf kamen weitere 30 Prozent unter Disney-Kontrolle. Weitere zehn Prozent wurden dann vom damaligen Warner (mittlerweile Teil von Warner Bros. Discovery) nach dessen Gründung von HBO Max gekauft - und die restlichen 30 Prozent hält aktuell noch NBCUniversal. Binnen eines weiteren Jahres muss aufgrund bestehender Verträge entschieden werden, wie Hulu in die Zukunft geht: Entweder Disney kauf NBCUniversal aus dem Unternehmen heraus, oder Disney verkauft seine 70 Prozent an NBCUniversal. Disney befindet sich aktuell in einer Zwickmühle: Jeder Erfolg für Hulu führt zu höheren Aktienkursen und damit zu einem später höheren Kaufpreis.

Sowohl NBCUniversal (mit Peacock) als auch TWDC (mit Disney+) haben bereits in Hulus Hauptmarkt, den USA, eigene Streamingangebote. Das aktuelle Programm von Hulu kommt vor allem von Disney, dieser Content wird weltweit bei Disney+ unter der Marke Star zweitverwertet. Andererseits kommt Peacock in den USA nicht recht auf die Beine und NBCUniversal könnte den Kundenstamm von Hulu gut gebrauchen - eventuell auch, um NBCUniversal gegen einen Aufkauf fit zu machen: Viele Branchenbeobachter rechnen damit, dass eines der verbleibenden großen Medienunternehmen im Rahmen der Streaming Wars noch wird aufgeben müssen. Und viele Branchenbeobachter sehen NBCUniversal und Warner Bros. Discovery wegen deren geringer internationaler Verbreitung als die kritischen Teilnehmer bei dieser Reise nach Jerusalem, die das Anbieterfeld um einen reduzieren wird.

Auf der anderen Seite steht bei TWDC der erwähnte stramme Sparkurs und ein geschätzter Kaufpreis der restlichen Unternehmensanteile von Hulu etwas unter zehn Milliarden US-Dollar - sowie die Tatsache, dass die anhaltende Unsicherheit niemandem wirklich nützt.

Iger hat sich nun in die Karten schauen lasen, nachdem er beim erneuten Amtsantritt postuliert hatte, nichts sei ausgeschlossen: Er verkündete nun, dass TWDC die aktuelle Lage analysiert habe und plane, die Disney+-App so anzupassen, dass man darüber auch direkt auf Hulu-Inhalte zugreifen wird können. Schon jetzt gibt es die Möglichkeit, beide Streamingdienste im Bundle vergünstigt zu abonnieren.

Beitrag/Regelverstoß

  • Bitte trage den Grund der Meldung ein:
  •  

Leserkommentare

  • User 65112 schrieb am 11.05.2023, 20.38 Uhr:
    Danke für den Beitrag!
  • Vritra schrieb am 11.05.2023, 16.50 Uhr:
    Hm, mal sehen, ob ich es dann noch behalte, wenn der Katalog wieder schrumpft. Anfangs war mir der Katalog zu klein, da ich extrem vieles daraus sowieso schon kannte und habe es behalten, weil es gerade mal 4,99 € gekostet hatte. Dann wurde der Katalog größer und es wurde teurer. War okay. Dann kam noch eine Erhöhung, aber auch deutlich mehr Inhalte (Stars kam hinzu und damit etliche Serien, die ich verfolge). Nun ist es schon relativ teuer und der Katalog soll wieder kleiner werden?

    Da werde ich dann aber ganz genau hinschauen und wenn auch nur eine meiner aktuell gesehen Serien weg ist, bin ich es auch!