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FerienSerien: "Grace and Frankie"

von Marcus Kirzynowski in News national
(27.07.2016, 18.00 Uhr)
Gelungene Comedyserie mit hervorragenden Darstellern und Berührungspunkten für Zuschauer jeden Alters
Der Hochkarätige "Grace and Frankie"-Cast: (V.l.n.r.) Sam Waterston, Lily Tomlin, Jane Fonda und Martin Sheen
Melissa Moseley/Netflix.
FerienSerien: "Grace and Frankie"/Melissa Moseley/Netflix.

Dieser Artikel ist Teil unserer Artikel-Reihe FerienSerien.

Auf den ersten Blick klingt das Konzept der Netflix-Comedy  "Grace and Frankie" nach einer Art  "Golden Girls"-Neuauflage, nach einer Serie, die vor allem die Zielgruppe der "Best Agers" anpeilt, also Menschen im Ruhestand. Doch weit gefehlt: Die halbstündigen Episoden sind nicht nur witzig, sondern auch tiefgründig und sollten im Grunde jeden Zuschauer ansprechen, der etwas über das Leben lernen will. Dabei erinnert die Ausgangssituation wegen der vier Hauptdarsteller ein wenig an eine alternative Version des Serienkosmos von Aaron Sorkin, treffen hier doch  "West Wing"-Star Martin Sheen und seine ehemalige Weißes-Haus-Sekretärin Lily Tomlin auf die beiden  "The Newsroom"-Darsteller Sam Waterston und Jane Fonda. Nur, dass "Präsident Bartlet" und "Charlie Skinner" diesmal ein schwules Paar sind.

Worum geht es in "Grace and Frankie"?
Besonders grün waren sich Grace (Fonda) und Frankie (Tomlin) - zwei Frauen in ihren 70ern - nie, obwohl ihre Ehemänner seit Jahrzehnten Geschäftspartner und beste Freunde sind und sich die Wege der Gattinnen deshalb immer wieder gekreuzt haben. Doch sie werden gezwungen, sich zusammenzuraufen, als ihre jeweiligen Gatten Robert (Sheen) und Sol (Waterston) eines Abends gestehen, seit zwanzig Jahren heimlich ein Paar zu sein und nun endlich offen zusammenleben und einander heiraten zu wollen. Auf sich selbst zurückgeworfen und durch das gleiche Schicksal miteinander verbunden, ziehen Grace und Frankie gemeinsam in das Ferienhaus am Strand, das sie und ihre Ehemänner sich bislang geteilt hatten. In der neuen Wohngemeinschaft prallen Welten aufeinander, könnten Lebenseinstellung und Habitus der beiden Frauen doch nicht weiter voneinander entfernt sein: Grace ist die immer kontrolliert bleibende ehemalige Chefin eines Kosmetikunternehmens, Frankie hingegen ein esoterisch-künstlerischer Alt-Hippie und Freigeist. Mit der Zeit lernen die ungleichen Leidensgenossinnen jedoch nicht nur, sich zu akzeptieren, sondern werden sogar zu Freundinnen. Aber auch das Verhältnis zu den Ex-Gatten gestaltet sich höchst ambivalent und interessant. Auch wenn diese sie zwanzig Jahre lang belogen und betrogen haben, lassen sich Gefühle nicht über Nacht abstellen, gewachsene Nähe nicht verdrängen. Und auch Robert und Sol leiden darunter, dass sie durch ihr Verhalten ausgerechnet die Menschen am meisten verletzt haben, die ihnen - neben einander - am meisten bedeuten.

Hintergründe
Dass Lily Tomlin eine großartige Komödiantin ist, weiß man schon seit den 1980er Jahren, als sie sich etwa mit Steve Martin ein "Solo für 2" lieferte. Jane Fonda ist eher als Charakterdarstellerin bekannt, spielte aber gemeinsam mit Tomlin bereits 1980 in der Filmkomödie "Warum eigentlich... bringen wir den Chef nicht um?". Auch Martin Sheen und Sam Waterston brachten insbesondere in ihre Rollen als US-Präsident in "The West Wing" respektive TV-Senderchef in "The Newsroom" immer viel Humor ein. Alle vier Schauspieler haben in fortgeschrittenem Alter nichts von ihrem Witz und ihrer Ausstrahlung verloren.

Marta Kauffman, die sich die Serie gemeinsam mit Howard J. Morris ausgedacht hat, war Ko-Schöpferin von  "Friends", einer der erfolgreichsten US-Sitcoms der Fernsehgeschichte. Wie auch schon bei  "Episodes", der aktuellen Serie ihres damaligen Schreibpartners David Crane, bestätigt sich hier, dass der Erfolg von "Friends" zu einem großen Teil den hervorragenden Autoren zu verdanken war.

Für wen ist "Grace and Frankie" zu empfehlen?
Auf jeden Fall nicht nur für Serienfans, die im gleichen Alter sind wie die Hauptfiguren. Jüngere Zuschauer können hier lernen, dass sich die Bedürfnisse und Probleme von Angehörigen ihrer Eltern- oder Großelterngeneration nicht wesentlich von den eigenen unterscheiden. Insgesamt zeichnet die Serie eine große Warmherzigkeit und Respekt gegenüber ihren Figuren, deren Macken und Lebensentwürfen aus. Dabei werden neben allen comedytypischen Überzeichnungen immer wieder wichtige gesellschaftliche Themen aufgegriffen, neben Homosexualität auch Sterbehilfe oder weibliche Selbstbestimmung über den eigenen Körper. Mit ihren pointierten Dialogen und hervorragenden Schauspielern ist die Serie gleichermaßen lustig wie erwachsen - was sich nicht in erster Linie auf das Alter der Schauspieler bezieht, sondern auf die Beschäftigung mit Fragen, die Menschen jeden Alters etwas angehen.

Verfügbarkeit
Die Staffeln 1 und 2 mit jeweils 13 Folgen sind exklusiv bei Netflix verfügbar.


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