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Senderkette A&E begräbt geplante Doku-Serie über den Ku-Klux-Klan
Der amerikanische Sender A&E hat Pläne für die Ausstrahlung einer weitestgehend bereits produzierten Doku-Serie über den Ku-Klux-Klan (häufig als KKK abgekürzt) begraben. Als das Projekt mit dem ursprünglichen Namen
Laut A&E ist in den vergangenen Tagen ans Licht gekommen, dass "Drittproduzenten" einigen der an dem Format beteiligten KKK-Mitgliedern Geld für deren Beteiligung gezahlt hätten. Das widerspräche einerseits den Grundsätzen des Senders für solche Doku-Formate und andererseits habe der Sender diversen Partnern und Partnerorganisationen explizit versichert gehabt, dass kein KKK-Mitglied durch das Format einen finanziellen Gewinn erhalten solle. Mitglieder der Produktion, die nicht direkt für den Sender arbeiten, hätten nach neuen Erkenntnissen nun dagegen verstoßen, weswegen der Sender Konsequenzen zog.
Durch einen Bericht der New York Times war vor knapp einer Woche bekannt geworden, dass A&E ein Dokuformat über junge Personen gedreht habe, die in die wohl älteste und verbreitetste Hass-Organisation der USA hineingeboren worden waren. Dabei würde auch auf deren Familien eingegangen werden. Das Format war demnach im Stil des embedded journalism durchgeführt worden, bei dem die Journalisten längere Zeit im Umfeld des Themas leben und den dortigen Alltag erforschen.Zu diesem Zeitpunkt war bereits die Befürchtung in der Öffentlichkeit hochgekocht, dass die Existenz und die Hassbotschaft des Ku-Klux-Klans damit "normalisiert" werde. Es gab Boykott-Aufrufe gegenüber A&E, unter anderem von
Inwiefern A&E wirklich in die Falle getappt wäre, dem KKK eine positive öffentliche Plattform zu geben, lässt sich nun mangels der Serie nicht mehr bewerten. Mit
Jedenfalls konkretisierte A&E in den letzten Tagen Details zum Projekt. Demnach sei vor allem ein Blick auf aussteigewillige, durch ihre Familien in die Organisation gekommene Jungmitglieder des KKK geplant gewesen. Dabei wäre auch die Arbeit von Gruppen zentral gewesen, die Menschen beim Ausstieg aus der Hass-Organisation helfen.
Die Serienbeschreibung von A&E in Deutschland:
In acht einstündigen Episoden widmet sich "Generation KKK" vier Familien: einem Klan-Hardliner, der sich von seiner Tochter im Teenageralter erhofft, dass sie in seine Fußstapfen tritt; einem Irak-Kriegsveteranen und stolzen KKK-Anhänger, der entschlossen ist, seine Sichtweisen auf den vierjährigen Sohn zu übertragen; einem jungen Mann, der in einem engen Freund und Klan-Anführer den Vater sieht, den er nie hatte; und einer Klan-Familie in fünfter Generation, die die Tradition aufrechtzuerhalten versucht.
Zu den Anti-Hass- und Friedensaktivisten, die ebenso im Mittelpunkt der neuen Doku-Reihe von A&E stehen, zählen Daryle Lamont Jenkins, Gründungsmitglied von "One People's Project", einer Organisation, die Hassgruppen wie den Ku-Klux-Klan beobachtet und erforscht, Arno Michaelis, ein ehemaliger Skinhead, der im Alter von 16 Jahren zu den Gründungsmitgliedern einer der weltweit größten rassistischen Skinhead-Gruppierungen gehörte und sich heute dafür einsetzt, dass Jugendliche gegen Hass und Rassismus die Stimme erheben, und Bryon Widner, ein früherer Neonazi und Skinhead, der sich in Sorge um seinen Sohn von seinem früheren Leben lossagte.
Zuletzt war es A&E gelungen, mehrere Anti-Hass-Gruppierungen in den USA von seinen hehren Zielen zu überzeugen, etwa die Anti-Defamation League und Color of Change. Der Sender kündigte dabei an, dass im Umfeld des Formats weitere Informations-Trailer platziert würden, sogenannte "Public Service Announcements" (PSA; ein in Deutschland vor allem für Gesundheitsaufklärung im Umfeld von AIDS verwendetes Format). Darüber hinaus sollte der Titel der Sendung in "Escaping the KKK: A Documentary Series Exposing Hate in America" geändert werden, um die Intention des Formats klar zu machen. Mit Color of Change sollten Unterrichtsmaterialien zum Themenkomplex erarbeitet werden.
Im Rahmen der Verkündung des jetzigen Endes des Formats aus den erwähnten produktionsethischen Gründen kündigte A&E an, weitere Projekte in Angriff zu nehmen, die den existierenden Hass in den USA anprangern sollen. Dabei will man auch wieder die Zusammenarbeit mit Anti-Hass-Organisationen suchen.
Der Ku-Klux-Klan entstand als paramilitärischer Geheimbund in der Zeit nach dem verlorenen Sezessionskrieg in den Südstaaten der USA. Hauptsächlich richtete sich der Hass und die Gewalttaten der Gruppierung gegen die Schwarzen. Aber auch Juden und in der Anfangszeit Nordstaatler gehören zu den Opfern der Gruppe, die eine Überlegenheit des Christentums und der Weißen propagiert. Mittlerweile ist die Organisation in diverse Splittergruppen zerfallen.
Das Statement in voller Länge (zitiert nach Deadline)
The documentary 'Escaping the KKK' was intended to serve as a close look at anti-hate extractors focused on helping people leave the Ku Klux Klan-the racist hate group with a long history of violence against African Americans and others. Our goal with this series has always been to expose and combat racism and hatred in all its forms.
However, A&E learned last night from the third-party producers who made the documentary that cash payments - which we currently understand to be nominal - were made in the field to some participants in order to facilitate access. While we stand behind the intent of the series and the seriousness of the content, these payments are a direct violation of A&E's policies and practices for a documentary. We had previously provided assurances to the public and to our core partners - including the Anti-Defamation League and Color of Change - that no payment was made to hate group members, and we believed that to be the case at the time. We have now decided not to move forward with airing this project.
A&E takes the authenticity of its documentary programming and the subject of racism, hatred and violence very seriously. Just because this particular show goes away, the issues of hate in America do not. We will still seek to fight hate in America through on-air programming including town halls and documentary programs produced in partnership with civil rights organizations, as well as continue to work with the civil rights community to facilitate a deeper dialogue on ending hate through comprehensive educational and outreach campaigns.
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