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Volker Herres geht, Christine Strobl wird neue ARD-Programmdirektorin

von Glenn Riedmeier in Mediennews
(22.09.2020, 17.19 Uhr)
ARD-Degeto-Chefin brachte "Babylon Berlin" auf den Weg
Volker Herres - noch bis Ende April 2021 ARD-Programmdirektor
ARD Das Erste/Herby Sachs
Volker Herres geht, Christine Strobl wird neue ARD-Programmdirektorin/ARD Das Erste/Herby Sachs

In der ARD geht demnächst eine Ära zu Ende: Früher als geplant wird ARD-Programmdirektor Volker Herres seinen Hut nehmen und sein Amt zum 30. April 2021 abgeben. Die Nachfolge ist bereits geklärt: Wenige Stunden nach der Bekanntgabe des Abschieds vermelden die Kollegen von DWDL, dass die ARD-Degeto-Geschäftsführerin Christine Strobl seinen Posten übernehmen und damit zur ersten weiblichen Programmdirektorin in der Geschichte der ARD wird.

Volker Herres hat die Entscheidung getroffen, schon ein halbes Jahr vor dem eigentlichen Ablauf seines Vertrags abzutreten. Ich habe bereits vor einiger Zeit den Intendantinnen und Intendanten der Landesrundfunkanstalten angeboten, mein Amt ein halbes Jahr vor Vertragsende abzugeben. In meiner Lebensplanung hatte ich immer die Absicht, noch mit 63 in dieser Funktion aufzuhören. Das käme Ende April 2021 dann gerade noch so hin.

So lange er noch in seiner Funktion als Programmdirektor ist, möchte er allerdings eine ganz wichtige Weichenstellung weiter auf den Weg bringen: Den Umbau der Programmdirektion von der rein linearen gemeinschaftlichen Steuerungseinheit für das Erste Deutsche Fernsehen hin zu einer auch für das non-lineare Angebot der ARD-Mediathek inhaltlich zuständigen Gemeinschaftseinrichtung. Man arbeite daran, neben dem linearen ARD-Hauptprogramm gleichwertig einen für möglichst viele Nutzer attraktiven Abruf- und Streamingdienst anzubieten. Das will ich noch bis ins nächste Jahr begleiten. Dann aber sollte Schluss sein. Zwölfeinhalb Jahre in einem Amt, das kaum Zeit für anderes lässt, 38 Jahre öffentlich-rechtlicher Rundfunk, davon der Großteil in wechselnden Führungsfunktionen, sind, finde ich, genug. Ich möchte den richtigen Moment zwischen zu früh und zu spät erwischen. Und den sehe ich dann gekommen.

Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow findet lobende Worte: Ich bedaure die Entscheidung von Volker Herres. Im Namen der ARD möchte ich Danke sagen für seine Lebensleistung und die vertrauensvolle Zusammenarbeit. Dem breiteren Publikum ist er als Moderator von politischen Sendungen bekannt. Er hat sich in fast vier Jahrzehnten in vielen Positionen um den öffentlichen-rechtlichen Rundfunk verdient gemacht, jederzeit professionell, zielstrebig und norddeutsch besonnen. Er war Chefredakteur und Programmdirektor des NDR und ist seit 2008 Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen. 'Seinen' Sender hat er als Qualitätsprogramm und Informationssender Nummer Eins in Deutschland mitgeprägt und jüngst auch den digitalen Umbau mit der ARD-Mediathek vorangetrieben. Dafür gilt ihm mein größter Respekt - und ich wünsche viel Kraft für den 'Endspurt'!

Herres' Nachfolgerin Christine Strobl ist seit Sommer 2012 Geschäftsführerin der ARD-Produktionstochter Degeto und dort für Programmeinkauf und Produktion zuständig. Mit verantwortlich war sie unter anderem für die Prestigeserie  "Babylon Berlin" - eine Gemeinschaftsproduktion mit Sky, die viel Lob erhielt. Davor war Strobl Fernsehfilmchefin beim SWR.

Ganz verschwinden wird Volker Herres aus der ARD übrigens nicht. So wird er die ARD weiter im Trägerverein der "Deutschen Journalistenschule e.V." vertreten, deren Absolvent er ist und wo er derzeit als Vorstandsvorsitzender agiert. Zudem wird er den  "Presseclub" weiterhin wie bisher im Wechsel mit Jörg Schönenborn präsentieren.


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Leserkommentare

  • Touch-Down schrieb via tvforen.de am 25.09.2020, 16.45 Uhr:
    TV Wunschliste schrieb:
    Der ARD-Vorsitzende Tom Buhrow findet lobende
    Worte: Ich bedaure die Entscheidung von Volker
    Herres.

    Ich bedauere das nicht. Um den ist es nicht schade. Leider zwei Jahre zu spät.
  • tomgilles schrieb via tvforen.de am 24.09.2020, 23.46 Uhr:
    Als Frau Strobl nach dem Finanzskandal 2012 die Degeto übernahm kehrte sie den Laden mit dem eisernen Besen aus. Die Wohlfühl-Filme am Freitagabend, ein Erfolgspfeiler der Jurgan-Ära, wurden gestrichen und durch experimentelle Dramolette mit jeder Menge sozialem Sprengstoff und ausgeflippten Antihelden ersetzt.
    Infolgedessen stürzten die Quoten ab und viele ARD-Bedienstete argwöhnten hinter vorgehaltener Hand, dass Strobls Faible für gesellschaftskritische Fernsehspiele nicht nur einer Abrechnung mit der Eskapisten-Gilde innerhalb der Degeto geschuldet ist, sondern vor allem ihrem Ehrgeiz und ihrem Bestreben beim Feuilleton Eindruck zu schinden entspringt. Strobl mache Fernsehen, das die Kritiker der Kulturseiten erfreue aber die Zuschauer verstört zurücklasse, hieß es senderintern.
    Zwei Jahre später wurde Strobl zurückgepfiffen und zu leichterer Ware mit einer Prise Traumhotel verdonnert, die aber dennoch "Akzente setzen" sollte. Als Ergebnis präsentierte man Komödien mit nuschelnden und teils wild herumhampelnden Jungschauspielern, oft eingebettet in die Kulisse bekannter Urlaubsparadiese (Nachsynchronisationen zwecks besserer Verständlichkeit sind ein Kostenfaktor, und vor allem deswegen bei den Sendern mittlerweile verpönt).
    Die weitere Entwicklung zeigt die gleichen Tendenzen wie das "ZDF-Herzkino": So soll die Produktion von Stoffen forciert werden, die vor allem bei Frauen zwischen 25 und 50 Widerhall finden und in Facebook-Cliquen eifrig besprochen werden. Dabei sind die Sujets in Strobls Reich erwartungsgemäß deutlich provokativer als beim ZDF und gedreht wird fast nur noch an der Heimatfront, weil, wie man hört, wegen der vielen digitalen Nebenschauplätze der ARD das Geld knapp wird.
  • Anonymer Teilnehmer schrieb via tvforen.de am 22.09.2020, 18.21 Uhr:
    Christine Strobel die Frau des CDU Innenministers Thomas Strobel aus Ba-Wü und Tochter von
    CDU Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble, dies müsste im Beitrag auch erwähnt werden.
    Ohne ihre Fähigkeit zu kennen nehme ich an dass es ob dieser Personalie Diskussionen geben wird.
    https://de.wikipedia.org/wiki/Christine_Strobl_%28Medienmanagerin%29
  • AndreasG81 schrieb am 22.09.2020, 18.08 Uhr:
    Volker Herres geht und die Fernsehnation wird aufatmen. Was dieser Mann
    in den letzten Jahren alles verbrochen hat, würde ganze Romane füllen.
    Angefangen bei seiner Quotenfixierung (was mit ÖR gar nichts zu tun hat, zumindest sollten sie einen anderen Anspruch haben).
    Dann findet im Ersten Humor lediglich donnerstags auf die Nacht statt
    als Nische, sonst nur noch Krimis, Krimis, Krimis und zwischendrin mal
    Klugscheißer-Quizze. Weiter gehts mit der Absetzung der Lindenstraße
    etc. etc.... kein Wunder, dass das Erste in den letzten Jahren
    marktanteilsmäßig dermaßen abgeschmiert hat. Das Fernsehen unter Herres
    ist dermaßen unpersönlich geworden, dass da keiner mehr Lust hat,
    überhaupt zu zu schauen. Seine Nachfolgerin wird es schwer haben, diese
    Einseitigkeiten in der Programmgestaltung wieder aufzulösen.