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Zum Lachen aus'm Keller: WDR Fernsehen stellt Verjüngungsoffensive vor
Unter dem Schlagwort #machtan wirbt das WDR Fernsehen zurzeit für seine sogenannten Innovationswochen, eine Offensive, die vom 24. August bis zum 4. September rund 20 neue Formate ins Programm spülen soll (wunschliste.de berichtete hier und hier). In Köln stellten WDR-Intendant Tom Buhrow und Fernsehdirektor Jörg Schönenborn heute die Pläne der Presse genauer vor.
"Zum 50. Geburtstag des WDR Fernsehens wollten wir bewusst keinen netten Bierabend mit Filmen aus dem Archiv veranstalten", erklärte der die Idee hinter der Aktion. Stattdessen wollte er zeigen, dass in seinem Haus noch immer viel Innovationskraft stecke. Deshalb wurde eine sogenannte Innovationsgruppe eingerichtet, um redaktionsübergreifend neue Sendungsformate zu entwickeln, die vor allem jüngere Zuschauer ansprechen sollten. Schönenborn sei dann selbst überrascht gewesen, dass mit rund 20 sendungsreifen Ideen wesentlich mehr zusammenkamen als vorher erwartet. Zudem hätten auch die Redaktionen etablierter Sendungen gesagt: "Dann machen wir auch kein normales Programm". So gibt es in den zwei Wochen etwa statt
Verpuffen sollen die Innovationen aber natürlich auch nach den 14 Tagen nicht. Deshalb habe sich Schönenborn im für Anfang 2016 geplanten neuen Programmschema extra Sendeplätze freigehalten, auf denen bei Erfolg auch für diese zwei Wochen entwickelte Formate weitergeführt werden könnten. "Das neue Schema ist wie ein Gefäß, in dem einige Höhlen noch nicht ausgefüllt sind", formulierte Schönenborn das. "Ich bin deshalb auch auf neue Ideen angewiesen." Statt eines speziell für Innovationen ausgeschriebenen Programmplatzes, wie es ihn in der Vergangenheit etwa am späten Sonntagabend gab, seien nun Flächen mit Beginn zwischen 21.00 Uhr und 23.00 Uhr vorgesehen, die Genres statt einzelner Sendungen zugeordnet seien. Für neue Formate habe Schönenborn rund drei Millionen Euro für 2016 reserviert.
Erfolg solle bei den jetzt getesteten Sendungen nicht allein anhand des Marktanteils bewertet werden. Wichtiger sei, Aufmerksamkeit für das WDR Fernsehen zu schaffen und mit jüngeren Zuschauergruppen in Kontakt zu kommen, die bislang gar keine Berührungspunkte mit dem Programm mehr hätten.
Die Jungen zurückbringen sollen unter anderem neue regionale Serien wie
Daneben füllen hauptsächlich nichtfiktionale humoristische Sendungen die beiden Innovationswochen. Dabei will der Sender bewusst auch einmal in Grenzbereiche gehen, etwa wenn Comedy-Autor und Moderator Micky Beisenherz und Comedian Oliver Polak in
Auch vor dem Thema Sex schreckt der WDR nicht zurück. Wohl angelehnt an die derzeitige Welle erfolgreicher Aufklärungsformate im deutschen Fernsehen von
Ganz fehlen darf aber natürlich auch die WDR-Kernkompetenz des Journalistischen nicht. Auch hier will der Sender neue Wege gehen: In zwei Primetime-Dokumentationen am 28. August und 4. September um 20.15 Uhr ist ausschließlich Material zu sehen, das Zuschauer selbst produziert haben. Privates Filmmaterial, Tweets und Postings in sozialen Netzwerken sollen in "#Weltuntergang - Der Sommer, der ins Wasser fiel" Aufschluss geben, wie die Menschen das Jahrhundert-Unwetter zu Pfingsten 2014 erlebt haben. Eine Woche später wird dann in "#JesuisCharlie - Ein Hashtag und seine Folgen" gezeigt, wie sie auf das Attentat auf die französische Satirezeitschrift reagierten.
Wegfallen wird hingegen mit der Programmreform im Januar wie seit längerem spekuliert der werktägliche Sendeplatz für 15-minütige regionale und gesellschaftspoltische Reportagen unter dem Traditionstitel
Das freiwerdende Geld gehe komplett in die neue Ausgabe von "WDR aktuell", die für 18.00 Uhr geplant ist (in der dann aber vermutlich doch nur Beiträge von wenigen Minuten zu sehen sein werden). Der Titel "Hier und Heute" bleibe für den neuen halbstündigen Reportage-Sendeplatz am Montag um 22.10 Uhr erhalten. Den von der Streichung der Werktagstermine betroffenen freien Mitarbeitern würden neue Möglichkeiten in der Regionalberichterstattung in Düsseldorf angeboten. Im Einzelfall werde man sich aber auch von Mitarbeitern trennen müssen, um Geld zu sparen. Die Entscheidung sei aber grundsätzlich keine Sparentscheidung, sondern aus inhaltlichen Erwägungen gefallen, betonte Schönenborn.
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