Krimi
Die "Stahlnetz”-Kommissare ermitteln in Kapitalverbrechen. Mit akribischer Sorgfalt tragen sie Indizien zusammen, um so Berufsganoven und Mördern auf die Spur zu kommen. Doch nicht nur auf den Tathergang kommt es an, auch die Motive und Hintergründe der Täter sind den Kriminalisten wichtig. Der deutsche Krimiklassiker zählte mit bis zu 92 Prozent Einschaltquote zu den ganz großen Straßenfegern” der 50er- und 60er-Jahre. Der Regisseur Jürgen Roland und der Autor Wolfgang Menge wurden schlagartig berühmt. Alle Folgen basieren auf tatsächlichen Fällen und werden im Stil eines Polizei-Protokolls präsentiert.
Die Idee stammte von der US-Serie Polizeibericht” (siehe dort), und auch die Erkennungsmelodie von Ray Anthony wurde übernommen. Nur wenige Kommissare waren mehrfach zu sehen. Seit 1999 werden neue Folgen von Stahlnetz” produziert.
aus: Der neue Serienguide
1956 schickte der NDR den Regisseur Jürgen Roland in die USA um sich dort die erfolgreiche Serie 'Dragnet' anzusehen. Ihn begeisterte die Machart - und er begann sein bisheriges Konzept 'Der Polizeibericht meldet' zu überarbeiten und erfand 'Stahlnetz' das 1958 erstmals auf Sendung ging. Er übernahm jedoch lediglich einzelne Elemente: die berühmte 'Dragnet'-Titelmelodie und den Off-Erzähler, der den Fall chronologisch schilderte. Ansonsten erfand er zusammen mit Wolfgang Menge deutsche Kommissare mit Bügelfalten, die mit erheblich mehr Sendezeit ermittelten. Während Dragnet grundsätzlich 25 Minuten dauerte, brachte 'Stahlnetz' es auf abendfüllende Folgen. Bereits hier war es Jürgen Rolands Ziel der Bevölkerung ein realistisches Bild der Polizeiarbeit zu liefern, wie er es später mit der Erfindung des Großstadtreviers fortsetzte. Dazu ließ er sich ausführlich von der Kriminalpolizei beraten, ließ diese die Drehbücher gegenlesen, ließ echte Kriminalkommissare die Schauspieler anleiten und filmte an Originalschauplätzen, um sicherzustellen dass alles bis ins kleinste Detail mit der Wirklichkeit übereinstimmte.
Wolfgang Menge war die Sendung am Ende zu polizeifreundlich und er beendete seine Mitarbeit. Zudem kam es zu 32 einstwilligen Verfügungen, meist von Verbrechern, die mit der Darstellung ihrer Person nicht zufrieden waren.
1960 wurden vier Bücher zu einzelnen Fällen veröffentlicht. Auch dies eine Premiere: Zum ersten Mal gab es Bücher zu einer Fernsehserie in Deutschland.