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von Ralf Döbele

Memphis Beat
Memphis Beat

Es ist Sommer und im Seriengarten der US-Kabelsender schießen die neuen Krimi-Dramen ins Kraut. Für die Blues-Liebhaber unter uns, gibt es eine hoffnungsvolle Pflanze, die in freudiger Erwartung bis zur Premiere besonders gehegt, gepflegt und angepriesen wurde.  "Memphis Beat" auf TNT verspricht das, was vom Konkurrenz-Sender FX in diesem Frühjahr bereits mit  "Justified" geboten wurde: einen authentischen Blick auf den Rhythmus von Leben und Verbrechen in den Südstaaten aus dem Blickwinkel einer charismatischen und ungewöhnlichen Hauptfigur. Doch im Fall von "Memphis Beat" weckt TNT sogar noch größere Hoffnungen. Schließlich bietet das neue Format die von vielen sicher herbeigesehnte Rückkehr von Jason Lee auf den Bildschirm, ein Jahr nach dem Ende seiner NBC-Comedy  "My Name is Earl".

Lee schlüpft hier in die Rolle von Detective Dwight Hendricks, einem wahren Sohn seiner Stadt, der sein Polizeirevier genau so mag, wie es immer war: dominiert von hartgesottenen Jungs, die Dwights Bauchgefühl vertrauen und seine Rolle als Anführer des Rudels nicht in Frage stellen. Doch an einem schicksalhaften Morgen, gerade nachdem unser Cop auf den Straßen von Memphis wieder einmal eine Parade herumwandernder Elvis-Imitatoren durchquert hat, muss er feststellen, dass plötzlich vieles anders ist. Der neue Lieutenant ist da! Dwights Vorgesetzte ist fortan Tanya Rice (Alfre Woodard) und die hat geradezu unheimliche Ansprüche, zu denen pünktlich abgelieferte Berichte ebenso gehören, wie der Aufbau eines internen Informations-Netzwerks und ein Büro ohne frauenfeindliche Lampen mit aufleuchtenden Rundungen.

Jason Lee als Dwight Hendricks
Jason Lee als Dwight Hendricks

Doch nicht nur diese Kollision der Arbeits-Kulturen hält Dwight auf Trab. Sein neuester Fall berührt ihn im Innersten als Musik-Fan. Eine alte Frau hat sich in sein Revier verirrt und schon bald stellen Dwight und sein mürrischer Kollege Charlie "Whitehead" White (Sam Hennings) fest, dass sie auf das Schwerste misshandelt wurde. Damit nicht genug, Dwight erkennt in ihr eine Heldin seiner Jugend: Dotty Collins (Mildred Covert) war früher die "First Lady des Radios" und beeinflusste die Musikszene von Memphis ungemein. Auch der junge Dwight wurde ihr Fan, wartete einmal stundenlang auf sie nur für ein Autogramm.

Jetzt muss der seine Wut unter Kontrolle halten und das Familienleben von Dotty auf den Kopf stellen. Wie konnte sie so lange in einem heruntergekommenen Haus unter furchtbaren Bedingungen leben? Warum kümmerte das ihren Sohn scheinbar nur wenig? Sie selbst wird bei der Aufklärung keine Hilfe sein, denn sie spricht nicht. Auch als Dwight ihr von den alten Zeiten vorschwärmt, erntet er keine sichtbare Reaktion. Die Lösung des Rätsels wartet auf Dwight ausgerechnet im Baumhaus der Nachbarstochter.

Wenn es jedoch nach Lt. Rice ginge, könnte Dwight kein zweites Mal den Baum der Erkenntnis besteigen. Er hält sich, wie zu erwarten, nicht an ihre neuen Vorgaben, lässt lieber seiner eigenen Wut über das Schicksal seiner Heldin freien Lauf. Wiederholte Aufforderungen das Wochenende frei zu nehmen und den Fall abzugeben stoßen auf taube Ohren. Für Rice gibt es nur Dienst nach Vorschrift mit ihr selbst als Mutter der Polizei-Familie. Schließlich hat sie so auch ihre fünf Kinder unter Kontrolle gebracht. Doch Whitehead und Co. zeigen sich von dieser schlecht nachzuprüfenden Leistung weniger beeindruckt als von Dwights rauem, irrationalen Spürsinn: "Er handelt vielleicht nicht immer nach Vorschrift. Aber wir haben gelernt Dwight zu vertrauen, wenn er seinem Gefühl nachgeht." Tausend Dank! Von selbst wären wir darauf nie gekommen.

Fassen wir noch einmal zusammen: Wir haben den Sender TNT, das Zuhause herausragender Serien wie  "The Closer",  "Leverage" und  "In Plain Sight - In der Schusslinie". Wir haben Memphis, eine faszinierende, von Musikkultur geprägte Stadt, die bislang in der Fernsehlandschaft noch recht unberührt ist. Wir haben Jason Lee, der in  "My Name is Earl" Kritiker und Fans in den Bann zog und dadurch zu einem der interessantesten Gesichter der Serienlandschaft wurde. Und wir haben Alfre Woodard, eine herausragende Schauspielerin, die in letzter Zeit aber ordentlich Pech mit ihren Serienrollen hatte ( "My Own Worst Enemy" /  "Three Rivers"). Eigentlich wäre es da doch eine Sünde, würde man den Start einer neuen Serie trotz all dieser überaus positiver Faktoren komplett in den Sand setzen, oder?


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