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Dov und Chris (Travis Milne)
Dov und Chris (Travis Milne)

 "Grey's Anatomy" in Uniform! Immer wieder hörte man in Vorabberichten über "Rookie Blue" diesen Vergleich. Wenn man schon polizeiliche Gegenüberstellung als Taktik bevorzugt, würde sich ein Vergleich ? la  "Scrubs" trifft auf  "T. J. Hooker" wohl besser anbieten - allerdings ohne den albernen Humor der beiden Serien freiwillig ("Scrubs"), beziehungsweise unfreiwillig ("Hooker") innewohnt. Auch ist  "Rookie Blue" mehr als eine familienfreundlichere Variante von  "Southland". Die Idee, fünf Neulingen bei ihren ersten Arbeitstagen zu folgen ist also alles andere als neu, doch die Besetzung rettet das Drama über so manche Startschwierigkeiten. Eine davon ist die andauernde Missbilligung, denen vor allem Andy und Traci praktisch konstant durch ihre neuen Vorgesetzten/Babysitter ausgesetzt sind. All dies wirkt nach einer Weile recht aufgesetzt. Zumal es nur im Interesse der älteren Partner sein kann, dass sie ihren neuen Schützlingen notfalls ihr Leben anvertrauen können. Dennoch zeigt sich schnell, dass auch die erfahrenen Polizisten im Team durchaus interessant sind, vor allem dank den Leistungen von Matt Gordon und Melanie Nicholls-King.

Unter unseren fünf Neulingen stimmt die Chemie vor und ganz, wobei vor allem Gregory Smith alias Dov trotz der eher geringen Rolle im Piloten einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Bereits als Ephram Brown konnte er in  "Everwood" eine große Fangemeinde hinter sich versammeln und so macht es Spaß ihn als jungen Erwachsenen in einer verantwortungsvolle Position zu sehen. Auch Enuka Okuma spielt als Traci äußerst geschickt mit allen Farben ihrer Figur, zwischen stylischer "Jenny From The Block", einfühlsamem Zugehen auf die Menschen in ihrem Arbeitsalltag, sowie ihrer Rolle als alleinerziehender Mutter. Travis Milne ist als Chris Diaz äußerst charismatisch und baut seine Figur zwischen Freundlichkeit, Zurückhaltung und Kompromisslosigkeit auf. Die Gefahr für ihn und die Autoren könnte hier sein, Chris nicht zum regelnzitierenden Fachidioten verkommen zu lassen.

Andys Mentor Oliver Shaw (Matt Gordon)
Andys Mentor Oliver Shaw (Matt Gordon)

Gerade angesichts der Stärke dieser Drei ist es fast schon traurig, dass die ersten beiden Folgen ausgerechnet Missy Peregrym ( "Reaper - Ein teuflischer Job") als Andy McNally am stärksten in den Mittelpunkt des Geschehens stellen. So interessant auch ihre Figur ist, so schwach erscheint Peregrym im Vergleich zu ihren jungen Schauspielkollegen. Letztendlich ist sie, zumindest bislang, der uninteressanteste Bestandteil von "Rookie Blue". Und gerade da wir als Zuschauer so viel Zeit mit ihr verbringen müssen, lastet dieser Mangel schwer auf dem ansonsten recht vielversprechenden Format. Vielleicht braucht Peregrym ja auch nur etwas länger um sich wirklich wohl in der Haut ihres neuen alter Egos zu fühlen, dann könnte sich dieses Problem schnell verflüchtigen. Zumal Andys Beziehung zu ihrem Vater interessante Möglichkeiten eröffnet. Werden ihre Vorgesetzten begeistert darüber sein, dass Andy Ratschlägen eines pensionierten Cops womöglich mehr Bedeutung zumisst als deren Empfehlungen?

Daneben ist es praktisch unmöglich bereits jetzt die Fünfte im Bunde, Charlotte Sullivan als Gail Peck, zu beurteilen, so wenig hat sie zunächst zu tun. Das gleiche gilt auch für den jungen Detective Luke Callaghan (Eric Johnson), dem wir in der ersten Folge erstmals an einem Tatort begegnen. Er scheint jedoch einen leichten Hauch des Mysteriösen an sich zu haben.

Wie gesagt, "Rookie Blue" lebt von seinen Darstellern, von ihrer Chemie und den manchmal äußerst humorvollen und gefährlichen Begebenheiten, in die unsere Neulinge hineinstolpern. Dennoch sollte ihr Alltag nicht nur von diesen Zufällen bestimmt werden, gerade da die Schauspieler so gut harmonieren. Die Beziehungen zwischen den einzelnen Figuren sollten umfassend und folgenübergreifend beleuchtet und ausgebaut werden, während die Einsätze lediglich ein weiterer Bestandteil sein könnten. Die Anfänge davon sind in den ersten zwei Episoden durchaus vorhanden. Aber sie müssen noch um einiges stärker betont werden, damit "Rookie Blue" auch tatsächlich zu einer vollkommen überzeugenden und süchtig machenden Serie mutiert.

Außerdem leidet das Format unter einer recht unspektakulären Optik. Es ist sicher nicht schlecht, dass sich die Macher eher an einem realistischeren Look orientierten, dennoch muss der nicht unbedingt so grau in grau, stumpf und langweilig ausfallen. Mit ein bisschen mehr Farbe oder einer treffsicheren, aber nicht übertriebenen Beleuchtung des Polizeireviers wäre hier schon viel getan. Trotzdem: Dov, Nanci und Co. sind interessant genug um über diese Startschwierigkeiten hinweg zu helfen. Das Potential für lange, erfolgreiche Karrieren dieser Rookies ist vorhanden. Und genau wie sie bei ihrem Alltag auf der Straße, so muss auch ihre Serie selbst sich erst noch entwickeln, hier und da etwas dazulernen und schließlich auf eigenen Beinen stehen. Falls ihr das gelingt, dann könnten sich die ABC-Zuschauer wirklich auf den kommenden Sommer freuen.

Meine Wertung: 2/5

Autor: Ralf Döbele

Alle Bilder: © 2010 American Broadcasting Companies, Inc.

 Infos, Sendezeiten, Links und Foren zu "Rookie Blue"

 

Über den Autor

Ralf Döbele ist Jahrgang 1981 und geriet schon in frühester Kindheit in den Bann von "Der Denver-Clan", "Star Trek" und "Aktenzeichen XY…ungelöst". Davon hat er sich als klassisches Fernsehkind auch bis heute nicht wieder erholt. Vor allem US-Serien aus allen sieben Jahrzehnten TV-Geschichte haben es ihm angetan. Zu Ralfs Lieblingen gehören Dramaserien wie "Friday Night Lights" oder "The West Wing" genauso wie die Prime Time Soaps "Melrose Place" und "Falcon Crest", die Comedys "I Love Lucy" und "M*A*S*H" oder das "Law & Order"-Franchise. Aber auch deutsche Kultserien wie "Derrick" oder "Bella Block" finden sich in seinem DVD-Regal, das ständig aus allen Nähten platzt. Ralf ist als freier Redakteur für TV Wunschliste tätig und kümmert sich dabei hauptsächlich um tagesaktuelle News und um Specials über die Geschichte von deutschen und amerikanischen Kultformaten.

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