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von Ralf Döbele

"Scoundrels"
"Scoundrels"

Der Sommer als Fastenzeit für Serienfans? Das war einmal. Sobald die amerikanischen Networks ihre regulären Staffeln abschließen, stürzen sich die Kabelsender mit oft bemerkenswerten Eigenproduktionen auf potentielle Zuschauer - und erzielen damit Ergebnisse, die mitunter Kritiker und hartgesottene Fernsehfans in Freudentaumel verfallen lassen. Doch die Großen wollen einen Stück vom Kuchen abhaben und den Sommer nicht nur noch komplett den Kleinen überlassen. Vor allem ABC schickt momentan eine erstaunliche Anzahl von neuen Serien ins Rennen.

Eine davon basiert auf einem Format aus Neuseeland.  "Scoundrels" (dt. 'Halunken') fischt aber trotzdem recht offensichtlich im Teich der munteren Krimi-Dramen, wie sie hauptsächlich vom Kabelsender USA geboten werden:  "Burn Notice",  "White Collar" und  "Psych" sind hier die Stichworte. All diese Formate zeichnen sich durch eine bemerkenswerte Leichtigkeit des Seins aus: Klar umrissene Figuren mit Tiefgang werden wöchentlich in humorvolle und actionreiche Abenteuer geschickt. Durch liebgewonnene Gesichter und handwerkliche Eleganz entsteht ein Erzählrhythmus, der inzwischen eine neue USA-Serie beinahe unverkennbar macht. Ebenso unverkennbar ist dann auch, dass es sich bei "Scoundrels" um einen Versuch handelt, genau dieses Erfolgsrezept zu klonen. Die Betonung liegt hierbei auf Versuch. Denn irgendwie wird man das Gefühl nicht los, dass ABC mit dieser Art von Sommer-Kost genau das tut, was man eher von der billiger produzierenden Konkurrenz erwarten würde: ein neues Format auf Sendung hetzen, ohne viel Zeit oder Gedanken daran verschwendet zu haben. Dabei wird "Scoundrels" zu einem krassen Mutanten, der nie eine wirklich eigene Identität oder inneren Zusammenhalt entwickelt.

Virginia Madsen als Cheryl West
Virginia Madsen als Cheryl West

Wolf und Cheryl West (David James Elliott & Virginia Madsen) rollen gerade am frühen Morgen aufeinander rum, als sie ohne (oder besonders viel?) Sinn für Timing von einer Truppe leicht unterbelichtet wirkender Detectives unterbrochen werden. Eigentlich hätten es sich die beiden ja denken können, schließlich sind sie seit längerem Stammkunden der Polizei von Palm Springs. Diesmal geht es um Sohn Cal (Patrick Flueger), der an einem Einbruch in das Haus einer reichen, asiatischen Familie beteiligt gewesen sein soll. Doch als einziger ist Cal nicht anzutreffen, ebenso wenig wie sein Zwillingsbruder Logan, der noch am gleichen Abend seine Zulassung als Anwalt feiern will. Der Rest der Sippe ist jedoch anwesend... Tochter Heather (Leven Rambin): arbeitslos, extrem blond aber dennoch extrem raffiniert, wenn es darum geht zielstrebig an ihrem Traum vom Leben als Model zu arbeiten. Tochter Hope (Vanessa Marano): oftmals abwesende Schülerin, teilweise als Erpresserin unterwegs, extrem dunkelhaarig und natürlich gerade deshalb besonders schlau, nachdenklich und schon mit 15 auf dem Weg zur Filmemacherin.

Ein abgebranntes Altenheim später steht auch noch der Großvater (John Lawlor) permanent auf der Matte, was vor allem Heather Kopfzerbrechen bereitet. Irgendwie will er nicht begreifen, dass sie nicht ihre eigene Oma ist, nicht in den Wehen liegt und dementsprechend auch nicht dringend ins Krankenhaus muss. Dringend ins Gericht muss dagegen Wolf, denn heute erfährt er, wie lange sein künftiger Knastaufenthalt sein wird. Ja, das Leben der Wests wird nicht unbedingt vom Gesetz bestimmt. Kreditkarten-Betrug ist an der Tagesordnung, genau wie das Verscheuern von Diebesgut, sowie Einbrüche. Der Ehrenkodex der Familie verbietet dabei allerdings die Anwendung von Gewalt. Das hat leider niemand der asiatischen Haushälterin verraten, die Cal und seine Kumpels überrascht und mit viel Kampfkunst verprügelt hat. Trotzdem ist er mit einigen Beutestücken entkommen, darunter auch einer kleinen, hässlichen Drachenstatue. Die wollen die reichen Asiaten nun zurück - und es scheint, als wäre ihnen jedes Mittel recht.

An Daddy Wolf werden die Asiaten aber kaum für ihre Rachegelüste herankommen. Den hat der zur Wiederwahl stehende Richter überraschend zu fünf Jahren Zuchthaus verurteilt. Eigentlich hatten die Wests nur mit ein paar Monaten gerechnet. Cheryl dämmert es so langsam, dass sich Verbrechen nicht unbedingt auszahlt. Gleichzeitig beendet sie Hopes durch Erpressung der Konrektorin erreichte Freizeit und nimmt die halbnackten Modelbilder von Heather an sich. Um den Start von Logans Anwaltskarriere ausgiebig zu feiern verkündet sie schließlich: keine krummen Dinger mehr! Die Wests werden fortan ehrlich! Doch bei der Umsetzung dieses Plans wird sie nicht nur auf Widerstand bei ihren Sprösslingen treffen. Auch Wolf ist durch das Urteil keinesfalls zum Chorknaben geworden.


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