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TV-Kritik/Review: Scoundrels
(01.07.2010)
Also, was ist das jetzt?
Mitverursacht wird dies durch Probleme bei der inneren Logik und beim Fortschreiten der Handlung, also dem langsam aber sicher einsetzenden Sinneswandel von Cheryl West. Was auf Papier ganz witzig und äußerst folgerichtig klingt, will einfach nicht so recht flutschen. Der Pilot wird nie zu einer funktionierenden Einheit und so wanken die Figuren nur von einem Punkt der Handlung zum nächsten, ohne dass der Sinneswandel je wirklich glaubwürdig erscheint. Langes Knast-Urteil? Check. Schock der Familie? Check. Heulkrampf der Mutter? Check. Neues Familien-Motto? Check. Hinter dieser Entwicklung steht hier kein dynamischer Prozess oder langer Gedankengang, sondern lediglich der Wille der Autoren.

Hier müsste wirkliches "Soul searching", also das Hinterfragen des eigenen Lebens, an der Tagesordnung stehen. Wie konnte es soweit kommen? Wie konnte ich mich nur so lange diesem illusorischen Lebensstil hingeben und ihn auch noch meinen Kindern als Normalität vermitteln? Witz und Selbstzweifel passen hervorragend zusammen, das hatten selbst die erfolgreichsten Sitcoms der 80er schon begriffen. Zuerst einmal müsste man aber herausarbeiten, was denn eigentlich angezweifelt werden soll. Schließlich erlebt man die Familie nie wirklich in verbrecherischer Aktion. Cal ist da die einzige Ausnahme. Ansonsten hört man nur in Nebensätzen von den Vergehen der Wests, ihr Ganoven-Repertoire bleibt also weitgehend im Dunkeln. Nicht einmal den Urteilsspruch gegen Wolf bekommt man zu hören. Damit wurde ein perfektes Mittel, die Liste der Vergehen den Zuschauern quadratisch-praktisch-gut zu präsentieren, einfach verschenkt. Warum soll es uns kümmern, welches Leben die Wests aufgeben, wenn wir es praktisch überhaupt nicht zu Gesicht bekommen? Und Mutter Cheryl einfach nur als neue moralische Autorität zu akzeptieren, obwohl davon auszugehen ist, dass auch sie Dreck am Stecken hat, ist einfach zu billig.
Um derartige Lücken im Drehbuch zu schließen hätten fast alle Darsteller, aber vor allem die einst in "Sideways" so umwerfende Virginia Madsen, hier weitaus mehr leisten müssen. Leider hinterlassen aber genau sie, und auch Patrick John Flueger in seiner Doppelrolle als die ungleichen Zwillinge Cal und Logan, den schwächsten Eindruck. Cheryl West rennt nur so von einer Situation zur nächsten um ihre Kinder unter Kontrolle zu halten, wobei sie natürlich auch recht wenig Zeit erhält um sich selbst und das Leben ihrer Familie zu hinterfragen. Doch reagiert sie so, weil sie dieses Leben ändern will? Wenn man Madsens Interpretation der Figur folgt, dann ist die Antwort ein klares Nein. Cheryl wäre wahrscheinlich auch sonst wie wild hinter ihren Sprösslingen her, einfach nur weil sie ein aufgedrehter Kontrollfreak ist. Und der scheint kaum in der Lage zu sein, diese lebensnotwendigen Veränderungen glaubhaft in Gang zu setzen. Patrick John Flueger hat währenddessen genau zwei Gesichtsausdrücke und zwei Stimmlagen - eine für jeden Zwilling, aber nicht genug um von der (wortwörtlich) aufgesetzten, leicht seltsamen langen, blonden Perücke abzulenken, die er als Cal verpasst bekommt.

Die Rollen der wirklich guten Darsteller in einem wirklich unter ihrem Niveau liegenden Format gehen dieses Mal an Leven Rambin und den ehemaligen
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