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Das Beste aus dem Serienjahr 2021: Christophers Highlights

von Christopher Diekhaus
(06.01.2022)
Fünf Hits aus dem vergangenen Jahr
Eine der großen Überraschungen 2021: Die Krimikomödie "Only Murders in the Building" mit Selena Gomez, Martin Short und Steve Martin
Hulu
Das Beste aus dem Serienjahr 2021: Christophers Highlights/Hulu

Und wieder ein Jahr im Ausnahmezustand! Auch 2021 stand ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Umfangreiche Lockdowns blieben dieses Mal zwar aus. Die Angst vor langfristigen Maßnahmen machte es sich aber in unserer Mitte bequem. Während sich der lange Zeit komplett heruntergefahrene Kinomarkt nur langsam und allenfalls leicht erholen konnte, boomte einmal mehr das Seriengeschäft.

Wie schon 2020 warfen die Sender und Streamer allerhand anspruchslose Durchschnittsware auf den Markt. In der Flut an Neuveröffentlichungen gab es allerdings erneut so manche positive Überraschung zu bestaunen. Mich persönlich haben die fünf nachfolgenden Titel im letzten Jahr besonders beschäftigt, beunruhigt, aufgewühlt, verblüfft oder zum Losprusten animiert.

Meine Lieblingsserien 2021

Platz 5:
Platz 5:  "Dr. Death" (TVNow): Die Beziehung zwischen Arzt und Patient basiert - nicht zuletzt in unseren aufgeregten Pandemiezeiten - auf Vertrauen. Suche ich medizinischen Rat, muss ich darauf zählen können, bestmöglich aufgeklärt und beraten zu werden. Welch grauenhafte Konsequenzen es haben kann, wenn sich der Mensch im Kittel selbst zum Halbgott in Weiß aufplustert, nur sein eigenes Ego und sein Ansehen im Blick hat, skizziert die US-amerikanische Miniserie "Dr. Death", die den realen Fall des zu einer lebenslangen Freiheitsstrafe verurteilten Neurochirurgen Christopher Duntsch aufrollt. Spannend wie ein Thriller, dabei aber wohltuend wenig schrill schildert die von Patrick Macmanus ( "Marco Polo") entwickelte Produktion die Bemühungen einiger Ärzte, dem Wirken ihres größenwahnsinnigen Kollegen Einhalt zu gebieten. Immerhin kosteten seine groben Behandlungsfehler zwei Patienten das Leben und ließen diverse Betroffene mit schweren Behinderungen zurück. Konstantes Unbehagen stellt sich auch und vor allem deshalb ein, weil Joshua Jackson ( "The Affair") in seiner Duntsch-Interpretation eine unglaubliche Gefühlskälte an den Tag legt und eine einschüchternde Autorität ausstrahlt. Peacock

Platz 4:
Platz 4:  "WandaVision" (Disney+): So unterhaltsam die fortlaufende Marvel-Kinoreihe auch sein mag - irgendwann kam der Punkt, an dem sich Konflikte wiederholten und das krachende Spektakeltreiben nicht mehr so zu packen wusste wie noch einige Jahre zuvor. Eine gewisse Superheldenmüdigkeit machte sich - zumindest bei mir - breit, die Anfang 2021 dann aber schlagartig und überraschend durchbrochen wurden. Die um die beiden bislang nicht in der allerersten Reihe stehenden Marvel-Figuren Wanda Maximoff alias Scarlet Witch (Elizabeth Olsen) und Vision (Paul Bettany) kreisende DisneyPlus-Serie "WandaVision" entpuppte sich als mutiges, ambitioniertes, verspieltes Abenteuer in einer typischen US-Vorstadt. Mit der Idee, ihre frisch verheirateten Protagonisten in ein Sitcom-Szenario zu versetzen und nebenbei immer wieder Fernsehgeschichte nachzuzeichnen, bewies Schöpferin Jac Schaeffer ( "Glam Girls - Hinreissend verdorben"), dass man aus dem ausgelutscht scheinenden Superheldengenre nach wie vor frischen Saft pressen kann. Kreativer als viele Filme des Marvel Cinematic Universe ist "WandaVision" allemal. Disney+

Platz 3:
Platz 3:  "Katla" (Netflix): In der Masse der monatlichen Neustarts beim Streaming-Riesen Netflix flog die isländische Mystery-Serie "Katla" im Sommer 2021 ungerechtfertigterweise etwas unter dem Radar. Auch wenn die Prämisse - totgeglaubte Menschen kehren urplötzlich in das Leben ihrer Angehörigen zurück - an die französische Produktion  "The Returned" erinnert, ist die von Baltasar Kormákur ( "Everest") und Sigurjón Kjartansson ( "Trapped - Gefangen in Island") ausgeheckte Mär keineswegs eine billige Kopie. Vielmehr nutzen die Macher den titelgebenden Vulkan und eine von ihm heimgesuchte Stadt, um eine gespenstische Endzeitstimmung zu kreieren. In ausgeblichenen, die isländische Einöde wuchtig einfangenden Bildern erzählt "Katla" von Familiengeheimnissen, Trauer, Schuldkomplexen und vermeidet billige Geisterbahneffekte. Der perfekte Binge-Stoff für kalte Winterabende! Netflix

Platz 2:
Platz 2:  "Only Murders in the Building" (Disney+): In den letzten Jahren hat sich Comedy-Veteran Steve Martin ( "Der rosarote Panther") rar gemacht. Umso schöner war das Wiedersehen in der von ihm selbst und John Hoffman ( "Grace und Frankie") erdachten humorvollen Krimiserie "Only Murders in the Building", die den anhaltenden True-Crime-Boom persifliert. Neben dem ungemein spielfreudigen Martin brillieren Selena Gomez ( "The Dead Don't Die") und sein alter Kumpel Martin Short ( "Mulaney") als Fans eines Podcasts über wahre Verbrechen. Ein ungleiches Trio, das nach einem mysteriösen Todesfall in seinem exklusiven New Yorker Apartmenthaus gemeinsam auf Spurensuche geht. Treffsichere Pointen, manch kluge Alltagsbeobachtung, kleine sozialkritische Spitzen, witzige Gastauftritte, ein von skurrilen Nebenfiguren bevölkerter Mikrokosmos, ein spielerisch dargebotenes Mordrätsel und Hauptdarsteller, die sich gekonnt die Bälle zuwerfen - "Only Murders in the Building" lässt keinen Leerlauf aufkommen und macht uns schnell zu Komplizen der drei sympathisch-schrulligen Hobbydetektive. Hulu

Platz 1:
Platz 1:  "The Underground Railroad" (Amazon Prime Video): Spätestens seit dem Aufkommen der "Black Live Matter"-Bewegung hat sich eine neue Sensibilität für das Leid und die Unterdrückung der Afroamerikaner herausgebildet, die sich auch in Film und Fernsehen niederschlägt. Steve McQueens mit mehreren Oscar-Preisen bedachtes Biopic  "12 Years a Slave" etwa hält der grausamen Sklavenhaltergesellschaft den Spiegel vor. In eine ähnliche Kerbe schlägt auch  "Moonlight"-Regisseur Barry Jenkins mit seiner zehnteiligen Romanverfilmung "The Underground Railroad", die von der Odyssee einer Sklavin namens Cora (Thuso Mbedu) handelt. Mithilfe eines historisch verbürgten Fluchtnetzwerkes, das in Buch und Serie jedoch in Form einer unterirdischen Eisenbahnlinie mit diversen Haltestellen auftaucht, entkommt sie den Qualen auf einer Südstaatenplantage und muss auf ihrer Reise gen Norden feststellen, dass es neben brutaler Züchtigung andere subtilere Unterdrückungsmechanismen gibt. Schonungslos, vor drastischen Gewalteruptionen nicht zurückschreckend beschreibt "The Underground Railroad" die unterschiedlichen Facetten des Rassismus und mutet dem Zuschauer eine ganze Reihe von emotional erschütternden Momenten zu. Immer wieder greift Jenkins auf die Mittel des Horrorkinos - düster-unheimliche Bilder und eine übersteigerte Tonspur - zurück, lässt sich aber nie zum plumpen Schock hinreißen. Starke Schauspielleistungen bis in die Nebenrollen hinein und spannende Irritationen - unter anderem ein schwarzer Junge (Chase Dillon), der den Sklavenjäger Ridgeway (Joel Edgerton) unterstützt - tragen dazu bei, dass die Adaption von Colson Whiteheads gleichnamigem Roman einen so schnell nicht mehr loslässt. Viel eindringlicher wurde es 2021 wahrscheinlich nicht. Amazon

In einer lockeren Reihe blicken die Serienkritiker von TV Wunschliste zum Jahresende auf die Formate, die sie in den vergangenen zwölf Monaten gesehen haben. Das können neue Serien sein, aber auch neu entdeckte.


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