Ende der 1940er-Jahre reist Albert Schweitzer in die USA, um Spendengelder für seine Klinik in Afrika zu sammeln. In den konservativen Kreisen des Landes gilt er als Kommunistenfreund, der amerikanische Geheimdienst fürchtet, dass der einflussreiche Humanist sich Albert Einsteins Protest gegen die atomare Bewaffnung der USA anschließen könnte. Mit einer Verleumdungskampagne will man Schweitzers Lebenswerk in Verruf bringen. Damit nicht genug, schleust die CIA einen Agenten in sein Urwaldhospital ein. Er soll mit allen Mitteln dafür sorgen, dass die Klinik geschlossen wird. Amerika, 1949. Im Klima des Kalten Krieges reist Albert Schweitzer (Jeroen Krabbé) nach New York, um Spendengelder für seine Lepraklinik im afrikanischen Gabun zu sammeln. Seine Ethik der "Ehrfurcht vor dem Leben" und sein humanistisches Engagement haben ihn zu diesem Zeitpunkt bereits weltberühmt gemacht, doch selbst das kann ihn nicht vor Bespitzelungen durch den US-Geheimdienst schützen. Der Grund: die enge Freundschaft zu Albert Einstein (Armin Rhode), der wegen seines kritischen Geistes und seiner Opposition gegen die Atombombe als Kommunist verschrien ist. Unter den liberalen Intellektuellen des Landes hat Schweitzer zahlreiche Anhänger. Doch die ultrakonservative politische Klasse lässt nichts unversucht, um den charismatischen Kriegsgegner und Pazifisten zu diskreditieren. Auch in seinem direkten Umfeld hat der Menschenfreund mit Konflikten zu kämpfen: Schweitzer ist großherziger Humanist, aber auch aufbrausender Patriarch. Seine Ehefrau Helene (Barbara Hershey), seine Tochter Rhena (Jeanette Hain) und seine afrikanischen Angestellten haben nicht selten unter seiner Überheblichkeit zu leiden. Schließlich setzt die CIA einen Agenten (Samuel West) auf ihn an, der sich als vermeintlicher Helfer in Schweitzers Klinik in Afrika einschleicht. Er soll um jeden Preis Beweise gegen den Arzt sammeln und dafür sorgen, dass dessen Reputation zerstört und die Klinik geschlossen wird. Aus heutiger Perspektive kann man es sich kaum noch vorstellen, aber zur Zeit des Kalten Krieges wurde der spätere Friedensnobelpreisträger Albert Schweitzer in den USA als Staatsfeind verdächtigt. In der packenden Filmbiografie "Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika" zeigt der historisch nicht belegte, aber plausible Handlungsstrang der Intrige pointiert auf, unter welchem Beschuss der Theologe und Arzt stand. Regisseur und Drehbuch- Coautor Gavin Millar zeichnet kein strahlendes Heldenporträt, sondern macht auch den Menschen hinter der Ikone sichtbar. Charakterdarsteller Jeroen Krabbé spielt Albert Schweitzer als durchaus ambivalente Gestalt. In weiteren Rollen sind Armin Rhode als Albert Einstein sowie Barbara Hershey und Jeanette Hain zu sehen. Mit der Filmbiografie "Albert Schweitzer - Ein Leben für Afrika" erinnert das MDR-Fernsehen an den berühmten Arzt und Menschenfreund anlässlich seines 52. Todestages. In der Titelrolle beeindruckt Jeroen Krabbé.
(MDR)
Weiterer Titel: Albert Schweitzer
Länge: ca. 87 min.
Deutscher Kinostart: 24.12.2009
Deutsche TV-Premiere: 29.12.2010 (Sky Cinema)
Cast & Crew
- Regie: Gavin Millar
- Drehbuch: James Brabazon, David Howard, Gavin Millar
- Produktion: Wolfgang Jurgan, Oliver Lüer, Eliza Mellor, Charles A. Seiller, Bertha Spieker, Christian P. Stehr, Alexander Thies, Giselher Venzke, Elke Andreas-Möller, Jayson de Rosner
- Musik: Colin Towns
- Kamera: Cinders Forshaw
- Schnitt: Oli Weiss
- Regieassistenz: Diane Kasperowicz, Jon Older