Weiterer Titel: Annie Hall - Der Stadtneurotiker
Der New Yorker Komiker Alvy Singer blickt in witzig-selbstironischer Weise auf seine Vergangenheit zurück, nachdem er durch die gescheiterte Beziehung zu Annie wieder einmal in eine Krise geraten ist. Seine verkorkste Kindheit verbrachte er in einem nicht erschütterungsfreien Zuhause unter einer Achterbahn und hatte sich damals plötzlich geweigert, weiterhin seine Hausaufgaben zu erledigen.«Das Universum dehnt sich aus», hatte er nur lakonisch erklärt. In Anbetracht einer gewaltigen Explosion in zwei Millionen Jahren, die von der Erde nichts mehr übrig lassen würde, war für ihn jegliche Anstrengung sinnlos geworden. Die jahrelangen Sitzungen bei einem Psychiater hatten dem permanent unglücklichen Verlierer auch nicht geholfen, sich mit seinem Schicksal zu arrangieren. Auch seine zwei Ehen gingen in die Brüche. Und nun blickt er auf die Scherben seiner Beziehung zu Annie, nachdem diese für eine Gesangskarriere nach Hollywood - für Alvy der Inbegriff des schönen, aber hohlen Scheins - gezogen ist.Woody Allens von seiner eigenen Biografie geprägte Komödie «Annie Hall» porträtiert einen Intellektuellen, der mit ernsten Problemen hadert, diese aber auf komische Weise bewältigt. Der Träumer und geborene Verlierer, ein Stadtneurotiker eben, überlebt dank der eigenen Kreativität. Für seinen sechsten Film hat Allen im Vergleich zu seinen früheren Werken die eher episodischen Pointen zugunsten einer durchgehenden Geschichte weiterentwickelt, bei den Gags setzt er mehr auf bissig-ironischen Wortwitz als auf Slapstick. Die Unrast der Hauptfigur findet seine Entsprechung in Allens versiertem Jonglieren mit verschiedenen Stilen und Erzählformen - er blendet etwa in Untertiteln ein, was seine Figuren denken, das ganz im Gegensatz zu ihren Äusserungen steht.Prompt wurde «Annie Hall» 1978 mit insgesamt vier Oscars ausgezeichnet - als Bester Film, für Bas beste Drehbuch, die Beste Regie und die Beste weibliche Hauptdarstellerin . Die dialogreiche Komödie hat damit sogar den allerersten «Star Wars»-Film im Oscarrennen geschlagen und für damalige Verhältnisse die enorme Summe von 40 Millionen Dollar eingespielt. Der Film gilt als einer der besten Allens.
(SRF)
Der von einer Lebenskrise gebeutelte Komiker Alvy (Woody Allen) hält Rückschau auf sein Leben, auf seine verpatzte Jugend und die Auswüchse der amerikanischen Kulturszene.
(ORF)
Cast & Crew
Woody AllenAlvy
Diane KeatonAnnie Hall
Christopher WalkenDuane Hall
Paul SimonTony Lacey
Shelley DuvallPam
Tony RobertsRob
Carol KaneAllison
Janet MargolinRobin
Colleen DewhurstMom Hall
Donald SymingtonDad Hall
Helen LudlamGrammy Hall
Mordecai LawnerAlvy's Dad
Joan NeumanAlvy's Mom
Jonathan MunkAlvy
Ruth VolnerAlvy's Aunt
Martin RosenblattAlvy's Uncle
Hy AnzellJoey Nichols
Rashel NovikoffAunt Tessie
Russell HortonMan in Theatre Line
Marshall McLuhaner selbst
Christine JonesDorrie
Mary BoylanMiss Reed
Wendy GirardJanet
John DoumanianCoke Fiend
Bob MaroffMan #1 Outside Theatre
Rick PetrucelliMan #2 Outside Theatre
Lee CallahanTicket Seller at Theatre
Chris GampelDoctor
Dick Cavetter selbst
Mark LenardNavy Officer
Dan RuskinComedian at Rally
John GloverActor Boy Friend
Bernie StylesComic's Agent
Johnny HaymerComic
Ved BandhuMaharishi
John Dennis JohnstonL.A. Policeman
Laurie BirdTony Lacey's Girlfriend
Jim McKrellLacey Party Guest
Jeff GoldblumLacey Party Guest
William CallawayLacey Party Guest
- Regie: Woody Allen
- Drehbuch: Woody Allen, Marshall Brickman
- Produktion: Charles H. Joffe, Jack Rollins, Fred T. Gallo, Robert Greenhut, Rollins-Joffe Productions
- Musik: Carmen Lombardo, Isham Jones
- Kamera: Gordon Willis, Mel Bourne
- Schnitt: Ralph Rosenblum, Wendy Greene Bricmont
- Szenenbild: Robert Drumheller, Justin Scoppa Jr.
- Maske: Fern Buchner
- Regieassistenz: Frederic B. Blankfein, C. Tad Devlin, Fred T. Gallo