Originalpremiere: 1974
19.12.1974
FSK 16
Länge: ca. 131 min.
Los Angeles 1937: Privatdetektiv Gittes erhält den Auftrag, Hollis Mulwray zu überwachen. Die scheinbare Scheidungsangelegenheit führt jedoch zu Mord. Jack Nicholson und Faye Dunaway spielen die Hauptrollen in dem vielfach ausgezeichneten Krimi von Roman Polanski. Privatdetektiv J. J. Gittes wird von einer Frau beauftragt, ihren Ehemann Hollis Mulwray zu überwachen. Mulwray, Leiter der städtischen Wasserwerke von Los Angeles, hat angeblich ein Verhältnis mit einer anderen Frau. Gittes beginnt, Mulwray zu observieren. Als eine Zeitung kurz darauf ein kompromittierendes Foto von diesem veröffentlicht, erscheint bei dem verblüfften Privatdetektiv eine ungewöhnlich schöne Frau und droht ihm eine Klage an. Sie ist die echte Mrs. Mulwray und nicht die Auftraggeberin! Gittes versucht daraufhin, mit Mulwray Kontakt aufzunehmen, doch bevor ihm das gelingt, wird dieser ermordet. Seine Witwe, Tochter des schwerreichen alten Noah Cross, einst Mulwrays Partner, verfolgt mit gemischten Gefühlen die hartnäckigen Bemühungen des Detektivs, die Hintergründe des mysteriösen Mordes aufzudecken. Gittes lässt sich auch durch massive Drohungen nicht abschrecken. Anscheinend hängt der Mord mit dem geplanten Bau eines Staudamms, dem sich Mulwray widersetzte, und dubiosen Landaufkäufen in einem benachbarten Tal zusammen. Die ganze Ungeheuerlichkeit des Verbrechens enthüllt sich für den Detektiv bei einem dramatischen Finale in Chinatown ... Mit seinem zweiten Hollywood-Film "Chinatown" gelang dem polnischen Regisseur Roman Polanski (geb. 1933) mehr als ein perfekt inszenierter, ungemein spannender, atmosphärisch beklemmend dichter Krimi. Seine minutiöse Beschreibung von Profitgier, Korruption und Gewalttätigkeit im Los Angeles der dreißiger Jahre gibt ihm eine gesellschaftskritische Brisanz, mit der er an die große Tradition der "Schwarzen Serie" Hollywoods aus den vierziger und fünfziger Jahren anknüpft. "Chinatown" spielt zwar in einer weit zurückliegenden Zeit, deren Atmosphäre hier ungemein lebendig wird, aber der Bezug auf die Gegenwart mit vergleichbaren betrügerischen Manipulationen, Bodenspekulationen und Umweltzerstörungen ist unübersehbar. Polanskis Meisterwerk begeisterte Kritiker, Zuschauerinnen und Zuschauer sowie diejenigen, die Preise zu vergeben haben. "Moviedatabase" zählt 19 Preise und 22 weitere Nominierungen, auch wenn der erhoffte Oscar-Regen mit 11 Nominierungen ausblieb. Die Trophäe gab es für das Originaldrehbuch von Robert Towne. Dafür gewannen Polanski und Nicholson je einen Golden Globe und einen BAFTA, um nur die wichtigsten Auszeichnungen zu nennen. "'Chinatown' spiegelt auch in der Machart Polanskis Erfahrungen mit dem 'american way of life". Seine komplizierten Einstellungen sind von einer technischen Brillanz ohnegleichen, durch den Schnitt und unerwartete Veränderungen der Perspektive, durch absichtliche Wiederholungen ähnlicher Bilder und die Betonung von Kontrasten erscheinen aber auch sie gebrochen wie die Protagonisten, stellt sich hinter der Bewunderung für die artifizielle Fertigkeit allmählich die Irritation, der Zweifel an der Linearität der Story ein." (Katholischer Filmdienst)...
(BR Fernsehen)
Der Film beruht auf einem authentischen Fall aus den 30er Jahren, als Autoren wie Raymond Chandler und Dashiell Hammett die Gattung der sogenannten Hardboiled Detective Novel zur Blüte brachten. Jack Nicholson und Faye Dunaway brillieren mit ihren Darstellungen. John Huston ist als perverser und skrupelloser Vater zu sehen, während Polanski einen Cameo-Auftritt als sadistischer kleiner Gauner hat, der dem Detektiv fast die Nase abschneidet. Das Drehbuch von Robert Towne wurde 1975 mit einem Oscar ausgezeichnet. "Chinatown" wurde darüber hinaus in zehn weiteren Oscar-Kategorien nominiert und erhielt vier Golden Globes sowie zahlreiche weitere Auszeichnungen. Mehr im Internet auf: cinema.arte.tv.
(ZDF)
Cast & Crew
- Regie: Roman Polanski
- Drehbuch: Robert Towne
- Produktion: Robert Evans, C.O. Erickson, Penthouse Video, Long Road Productions
- Produktionsfirma: Paramount Pictures
- Musik: Jerry Goldsmith
- Kamera: John A. Alonzo, W. Stewart Campbell
- Schnitt: Sam O'Steen
- Szenenbild: Richard Sylbert, W. Stewart Campbell, Ruby R. Levitt
- Maske: Hank Edds
- Kostüme: Anthea Sylbert
- Regieassistenz: Michael Ader, Hawk Koch, Lee Rafner
- Ton: Clint Althouse
- Spezialeffekte: Logan Frazee
- Stunts: Jim Burk
- Distribution: Malofilm Home Video, Prem'er Video Fil'm, Paramount Home Video