Der schwule Modezeichner Albert (Perry King) verliert seinen Job. Er freundet sich mit der lesbischen Maklerin Stella (Meg Foster) an und zieht zu ihr. Damit der Belgier Albert in den USA bleiben kann, heiraten sie sogar. Doch dann verlieben sie sich.<br>Doppeltes Coming-out, mal andersrum. Ein ungewöhnlicher Kult-Klassiker von 1978<br>Albert (Perry King) liebt Männer. Der kernige Modezeichner Albert führt ein verschwenderisches, aber letztlich langweiliges Leben. Seine Beziehung zu einem berühmten Dirigenten hält er weniger aus Liebe, denn aus Bequemlichkeit aufrecht. Ansonsten vertreibt er sich die Zeit andere Kerle in schwulen Saunen aufzureißen. <br>Die Maklerin Stella lebt in einer Beziehung mit einer neurotischen und eifersüchtigen Lehrerin, die von der Furcht zerfressen wird, es könne jemand von ihrer Homosexualität erfahren. Überraschend verlieben sich Albert und Stella und gemeinsam beginnen sie ein völlig neues, heterosexuell-bürgerliches Leben. Für den Dänen Albert bringt die Ehe zugleich die lange erwünschte US- Staatsbürgerschaft. Doch dann ertappt Stella ihren frischgebackenen Ehemann mit einer anderen Person beim Sex unter der Dusche…<br>Der Debütfilm von Regisseur Paul Aaron zog bei seiner Premiere 1978 in den USA gleich von zwei Seiten Unmut auf sich. Die Gay Activits Alliance befürchtete, der Film <br>Könne den Eindruck vermitteln könne, dass Schwule und Lesben sehr wohl ans heterosexuelle Ufer wechseln könnten, wenn sie denn wollten. Zugleich verstörte Aarons ungewöhnliche Lovestory mit seiner für damalige Zeit noch ungewohnten Darstellung von schwulen und lesbischen Lebensweisen wie auch mit seinem ironisierenden Umgang mit starr fixierten sexuellen Stereotypen. Heute gilt „Beziehungsweise andersrum“ als Kult-Klassiker und immer noch ungewöhnlicher Beitrag zur queeren Filmgeschichte.
(TIMM)
Länge: ca. 104 min.
Deutscher Kinostart: 30.05.1980
Original-Kinostart: 10.05.1978 (USA)
Cast & Crew
- Regie: Aaron Paul
- Drehbuch: Henry Olek
- Produktion: Alan Belkin
- Produktionsfirma: Embassy Pictures
- Musik: Bob Wahler, David Michael Frank
- Kamera: Phil Lathrop
- Schnitt: Lynn Mccallon