Die Dreharbeiten für ein TV-Remake von Rainer Werner Fassbinders «Die bitteren Tränen der Petra von Kant» sollen in wenigen Tagen beginnen und im Produktionsteam herrscht grosse Unruhe. Regisseurin Vera drückt sich vor Entscheidungen - die davon wichtigste: Noch fehlt die Hauptdarstellerin.
Vera lässt gestandene Bühnen- und Filmschauspielerinnen vorsprechen, traut ihrer eigenen Meinung dabei aber ebenso wenig wie jener der wohlmeinenden Einflüsterer. Die schönen Künste zeigen ihr hässliches Gesicht: Oberflächlich stets umgänglich und korrekt, erweisen sich die Schauspielleute als Meister darin, einander mit blossen Andeutungen den Spiegel vorzuhalten und einander unter Druck zu setzen, selbst ein aufrichtiges Lob wird zur zweischneidigen Waffe.
Als «Anspielwurst» steht Gerwin auf der Bühne, der als talentierter Schauspieler in der Funktion eines Stichwortgebers eigentlich unterfordert ist. Als Gerüchte die Runde machen, der designierte männliche Hauptdarsteller sei abgesprungen, wittert Gerwin die Chance, die Rolle selbst spielen zu dürfen. Doch auch er ist vor Manipulationen, Indiskretionen und blankem Zufall nicht gefeit.
Dass sich auf der Bühne und in Filmkulissen Dramen abspielen, die in keinem Theaterstück und keinem Drehbuch vorgegeben sind, zeigt dieses bitterböse Drama von Nicolas Wackerbarth, der als Filmemacher und zugleich Schauspieler die Mechanismen des Geschäfts peinlich genau beobachtet hat. Dabei hält der Film gekonnt die Balance: Das improvisiert gespielte Geschehen wirkt überspitzt und dokumentarisch zugleich.
«Casting» ist als Schauspielerfilm auch ein gefundenes Fressen für dieses hervorragende Ensemble aus Theater- und Filmleuten, darunter auch die Schweizerin Ursina Lardi («Traumland», «Akte Grüninger»), die sich schon in der Auftaktszene und noch in der Maske subtilen Demütigungen ausgesetzt sieht.
Vera lässt gestandene Bühnen- und Filmschauspielerinnen vorsprechen, traut ihrer eigenen Meinung dabei aber ebenso wenig wie jener der wohlmeinenden Einflüsterer. Die schönen Künste zeigen ihr hässliches Gesicht: Oberflächlich stets umgänglich und korrekt, erweisen sich die Schauspielleute als Meister darin, einander mit blossen Andeutungen den Spiegel vorzuhalten und einander unter Druck zu setzen, selbst ein aufrichtiges Lob wird zur zweischneidigen Waffe.
Als «Anspielwurst» steht Gerwin auf der Bühne, der als talentierter Schauspieler in der Funktion eines Stichwortgebers eigentlich unterfordert ist. Als Gerüchte die Runde machen, der designierte männliche Hauptdarsteller sei abgesprungen, wittert Gerwin die Chance, die Rolle selbst spielen zu dürfen. Doch auch er ist vor Manipulationen, Indiskretionen und blankem Zufall nicht gefeit.
Dass sich auf der Bühne und in Filmkulissen Dramen abspielen, die in keinem Theaterstück und keinem Drehbuch vorgegeben sind, zeigt dieses bitterböse Drama von Nicolas Wackerbarth, der als Filmemacher und zugleich Schauspieler die Mechanismen des Geschäfts peinlich genau beobachtet hat. Dabei hält der Film gekonnt die Balance: Das improvisiert gespielte Geschehen wirkt überspitzt und dokumentarisch zugleich.
«Casting» ist als Schauspielerfilm auch ein gefundenes Fressen für dieses hervorragende Ensemble aus Theater- und Filmleuten, darunter auch die Schweizerin Ursina Lardi («Traumland», «Akte Grüninger»), die sich schon in der Auftaktszene und noch in der Maske subtilen Demütigungen ausgesetzt sieht.
(SRF)
Länge: ca. 90 min.
Deutsche TV-Premiere: 01.03.2020 (Das Erste)
Cast & Crew
- Regie: Nicolas Wackerbarth
- Drehbuch: Nicolas Wackerbarth, Hannes Held
- Produktion: Franziska Specht, Stephan Busch, Rudolf Kurz, Dieter Streck
- Produktionsauftrag: Das Erste
- Produktionsfirma: SWR
- Kamera: Jürgen Carle
- Schnitt: Saskia Metten
- Regieassistenz: Annette Drees
- Ton: Thomas Doepgen, Matthias Gündler
- Distribution: Piffl Medien GmbH