Seit vier Jahren lebt Törless in einem Internat, das in der fast menschenleeren Landschaft der österreichisch-ungarischen Monarchie liegt. Die 15- bis 16-jährigen Schüler, die von Erwachsenen isoliert aufwachsen, haben sich eine eigene Welt geschaffen, die in übertriebener Weise die Welt großer Persönlichkeiten widerspiegelt. Einer von ihnen, Basini, stiehlt einige Banknoten und wird dabei von zwei Kameraden überrascht. Er steht nun vor der Wahl, ihnen wie ein Sklave zu gehorchen oder von ihnen der Schulbehörde gemeldet zu werden - Basini entscheidet sich für das Erste. Törless, der diesem geheimen Urteil beiwohnt, ist fasziniert, dass sich ein menschliches Wesen so erniedrigen lassen kann. Der Besuch bei einer Prostituierten, die Spaß daran findet, Jugendliche zu erniedrigen, richtet noch größere Verwirrung bei Törless an. Als sich Basini seiner Fesseln entledigen will, wird er von seinen Kameraden fast gelyncht. Törless ist über die Grausamkeit seiner Kameraden bestürzt und verlässt fluchtartig das Internat. Basierend auf dem Roman "Die Verwirrungen des Zöglings Törless" von Robert Musil, inszenierte Volker Schlöndorff mit "Der junge Törless" 1966 seinen ersten Spielfilm. In der Hauptrolle brilliert ein junger Mathieu Carrière, der damals gerade einmal 16 Jahre alt war.
(rbb)
Länge: ca. 87 min.
Deutscher Kinostart: 20.05.1966
Deutsche TV-Premiere: 20.12.1969 (ZDF)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Volker Schlöndorff
- Drehbuch: Volker Schlöndorff, Herbert Asmodi
- Produktion: Louis Malle, Franz Seitz, Franz Achter
- Musik: Hans Werner Henze
- Kamera: Franz Rath
- Schnitt: Claus von Boro
- Szenenbild: Maleen Pacha
- Regieassistenz: Klaus Müller-Laue, Herbert Rimbach
- Ton: Klaus Eckel