Stefanie Schröder (Katja Flint) wird aus dem Training ihrer Hallenhandball-Mannschaft gerissen. Ihr Sohn Rainer (Kostja Ullmann) ist nach einer mehrjährigen Haftstrafe aus Israel zurückgekehrt und auf dem Weg zu ihr nach Hause. Rainer, ein Konvertit zum Islam, wird verdächtigt, Kontakte zu einer islamistischen Terrororganisation zu besitzen. Auch wenn in Deutschland nichts gegen ihn vorliegt, wird er vom Verfassungsschutz überwacht. Für Stefanie und ihren jüngeren Sohn Markus (Ben Unterkofler) ist das Zusammenleben mit dem verschlossenen Rainer schwer. Dieser behauptet zwar, dem Jihad abgeschworen zu haben, sein strenger Glauben und seine Verachtung für die westliche Konsumgesellschaft machen ihn jedoch zu einem mühsamen Mitbewohner. Er ist als Fremder zu seiner Familie zurückgekehrt. Aber Stefanie, die ein Jahr zuvor ihren Mann verloren hat, ist entschlossen, ihrem Sohn beim Wiedereinstieg zu helfen. Sie besorgt ihm einen Job bei einem befreundeten türkischen Gemüsehändler und geht sogar gerichtlich gegen die Überwachungsmassnahmen vor. Da das Landeskriminalamt keine Beweise gegen Rainer vorlegen kann, gewinnt sie den Prozess. Die Überwachung wird abgebrochen. Aber ist Rainer wirklich so unschuldig? Als sie in seinem Computer auf die Website einer radikal-islamistischen Organisation stösst, keimt in Stefanie ein schrecklicher Verdacht. Und als Rainer sich von ihr verabschiedet, um nach Gaza zu fliegen, ist sie sicher, dass er etwas ganz anderes vorhat. Sie alarmiert die Polizei und macht sich selbst auf die Suche - und kann im letzten Augenblick das Schlimmste verhindern. Sie zahlt dafür einen hohen Preis. Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" zollt dem Film höchstes Lob: "'Der verlorene Sohn' ist die Geschichte eines Verdachts, eines Unbehagens, welche die Drehbuchautoren Léonie-Claire und Fred Breinersdorfer erzählen. Sie unternehmen dies in äusserster Reduktion, sie schmücken nichts aus, sie übertreiben und polemisieren nicht und sprechen keinen Generalverdacht aus.
(SRF)
Länge: ca. 89 min.
Deutsche TV-Premiere: 23.02.2011 (Das Erste)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Nina Grosse
- Drehbuch: Fred Breinersdorfer, Léonie-Claire Breinersdorfer
- Produktion: Björn Eggert, Christoph Heitmann, Oliver Berben
- Produktionsauftrag: NDR
- Produktionsfirma: MOOVIE - the art of entertainment GmbH, NDR
- Musik: René Dohmen, Dürbeck & Dohmen
- Kamera: Busso von Müller
- Schnitt: Julia Karg
- Szenenbild: Andreas Rudolph
- Maske: Gisela Trescher, Heiko Wengler-Rust
- Kostüme: Stefanie Bieker
- Regieassistenz: Frank Barthold, Denis Girisken, Cristina Tarpo
- Ton: Thomas Knop, Hartmut Teschemacher