Der Fernfahrer und Familienvater Jean Viard verbringt die meiste Zeit seines Lebens in seinem Lkw auf den Straßen Frankreichs. Zum großen Unmut seiner Frau, die ihn nach schier endlosen Arbeitstagen entweder verdrossen oder feindselig empfängt. Hinzu kommen zwei jüngere Söhne und eine pubertierende Tochter, die ihn vor allem als einen Vater kennen, der so gut wie nie zu Hause ist. Auf einer seiner Touren trifft Jean in einer entlegenen Raststätte die junge Kellnerin Clotilde. Sie ist dort gestrandet, nachdem sie sich gegen die Einwände ihrer Familie für einen Mann entschieden hatte, der sie am Ende dennoch verließ. Auf der Flucht vor ihren Problemen führt sie nun ein tristes Leben - sie kocht Kaffee und wird dabei ständig von unhöflichen Gästen belästigt. Die beiden lernen sich kennen und fühlen sich zueinander hingezogen. Sie spüren jeweils die Einsamkeit des anderen. Als sie sich ein zweites Mal begegnen, will sich Clotilde gerade auf den Weg nach Bordeaux machen; Viard bietet der jungen Frau an, sie in seinem Lkw mitzunehmen. Aus einer gemeinsamen Fahrt wird eine leidenschaftliche Affäre und Liebesbeziehung. Trotz der starken Gefühle füreinander schaffen die beiden es nicht, sich eine gemeinsame Zukunft aufzubauen. Viard verliert kurzzeitig seinen Job, das heimliche Paar geht durch schwierige Zeiten. Und dann wird Clotilde auch noch schwanger. Aus Angst vor Viards Reaktion wagt sie es nicht, es ihm zu sagen. Und gerade als Viard sich endgültig für Clotilde entscheidet, trifft sie einen Entschluss mit tragischen Konsequenzen …...
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Regisseur Henri Verneuil beleuchtet in "Der Weg ins Verderben" nicht nur die Lebens- und Alltagswelten von Menschen des Arbeitermilieus, er wagt es außerdem, das Thema Abtreibung offen anzusprechen - ein zu dieser Zeit noch weit verbreitetes gesellschaftliches Tabu. "Der durch seine künstlerische Gestaltung, den Einsatz der Kamera und seine Lichtsetzung beeindruckende Film zeichnet eine bedrückende Atmosphäre von Hoffnungslosigkeit und Ausweglosigkeit und entwirft das trostlose Bild einer Gesellschaft ohne Halt und Werte" (Filmdienst).
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Länge: ca. 99 min.
Internationaler Kinostart: 15.02.1956
Deutscher Kinostart: 24.09.1956
Cast & Crew
- Regie: Henri Verneuil
- Drehbuch: Henri Verneuil, François Boyer
- Produktion: René Lafuite, Marcel Berbert, Ignace Morgenstern, Georges Charlot, Roger Descoffre, André Rameau, Cocinor, Chaillot Films, Ardennes Films
- Musik: Joseph Kosma
- Kamera: Louis Page
- Schnitt: Christian Gaudin
- Regieassistenz: Fabien Collin, Jacques Rouffio, Jean Vigne
- Ton: Jean Bareille, Marcel Corvaisier, Jean Rieul