Weiterer Titel: The Deer Hunter - Die durch die Hölle gehen
Originalpremiere: 1978
08.03.1979
FSK 16
Länge: ca. 182 min.
Michael, Nick und Steven, drei Stahlarbeiter aus dem ländlichen Pennsylvania, werden zum Kriegsdienst in Vietnam eingezogen. Zuvor gehen sie noch einmal gemeinsam mit Freunden auf die Jagd. Im Dschungelkrieg in Vietnam werden die passionierten Jäger dann bald selbst zu Gejagten. In Gefangenschaft erleben sie die Schrecken und die Grausamkeiten des Krieges. Mit der Last dieser Erlebnisse geht jeder von ihnen nach der Rückkehr in die Heimat anders um. Michael, Nick und Steven, drei Stahlarbeiter russischer Abstammung aus Pennsylvania, werden 1968 zum Kriegsdienst in Vietnam einberufen. Steven feiert zuvor noch Hochzeit mit Angela; am Morgen danach gehen Michael und Nick zusammen mit Freunden noch einmal auf die Jagd. In Vietnam erwartet sie dann die Hölle. Steven wird im Dschungelkampf schwer verletzt, Michael und Nick geraten in Gefangenschaft und werden von ihren Bewachern gezwungen, "Russisches Roulette" zu spielen: Sie müssen einen nur mit einer Kugel geladenen Trommelrevolver abwechselnd an den eigenen Kopf halten und abdrücken. Die Wächter schließen Wetten ab, wer überlebt. Nachdem sie durch eine gewagte List entkommen konnten, kehrt Michael ernüchtert in die Heimat zurück, wo er Steven, der seine Beine verloren hat, in einem Pflegeheim für Kriegsveteranen wiederfindet. Nick wiederum hat scheinbar den Verstand verloren und ist in Saigon geblieben, wo er das Roulette des Todes weiterspielt - diesmal gegen Geld. Michael beschließt, seinen Freund dort herauszuholen. Michael Ciminos erschütternde Beschreibung menschlicher Deformation durch den Krieg gewann 1979 fünf Oscars, darunter die Auszeichnungen für den besten Film, die beste Regie, den besten Nebendarsteller (Christopher Walken), den besten Ton und den besten Schnitt. Neben Francis Ford Coppolas "Apocalypse Now" zählt Ciminos episches Kriegsdrama zu den wichtigsten Auseinandersetzungen mit dem Vietnamkrieg und seinen Folgen. Bei seiner Präsentation auf der Berlinale 1979 löste er seinerzeit allerdings einen politischen Eklat aus. Die Vertreter der sowjetischen Delegation sahen in dem Film eine Beleidigung des vietnamesischen Volkes und verließen das Festival unter Protest. Auch in den USA polarisierte Ciminos Film die Kritiker, deren Reaktionen entweder Verdammung oder Enthusiasmus war. Gleichgültig konnte Ciminos albtraumhafter Vietnamfilm niemanden lassen. Heute gilt er als eines der Meisterwerke des "New Hollywood"-Kinos der 1970er-Jahre. "Episch angelegter, schonungslos harter Film über die Unmenschlichkeit des Krieges, der durch seine genaue Milieuschilderung die Ursachen für das Verhalten seiner Figuren erkennen lässt." (Lexikon des internationalen Films)...
(BR Fernsehen)
Der Film gewann 1978 fünf Oscars, erregte aber auch heftige Abwehr. Manche Kritiker warfen dem Regisseur Rassismus vor, andere vermissten eindeutige Urteile über die Schuld der Amerikaner an dem Krieg. Bei den Berliner Filmfestspielen löste das Werk durch die Proteste der sowjetischen Delegation einen Eklat aus. Die ganze Ost-West-Entspannung auf kulturellem Gebiet erlitt einen Rückschlag. Dabei ist Ciminos Film eine erschütternde Beschreibung menschlicher Deformation durch den Krieg, eine bittere Anklage und eine eindringliche Darstellung der Kriegsfolgen bis in die Privatsphäre jedes einzelnen Betroffenen hinein.
(ServusTV)
Cast & Crew
- Regie: Michael Cimino
- Drehbuch: Deric Washburn
- Produktion: Michael Cimino, Michael Deeley, John Peverall, Barry Spikings, Joann Carelli, Marion Rosenberg, David C. Anderson, Claude Binyon Jr., Ira Loonstein, Bill Lukather, Elliot Schick, Michael Orlando, EMI Films
- Produktionsfirma: Warner Bros., Universal Pictures
- Musik: Stanley Myers
- Kamera: Vilmos Zsigmond
- Schnitt: Peter Zinner
- Szenenbild: Ron Hobbs, Kim Swados
- Maske: Del Acevedo, Edwin Butterworth
- Regieassistenz: Michael Grillo, Charles Okun, Chase Newhart
- Ton: Donald L. Bolger, Teri E. Dorman, James Fritch, Stephen Katz, James J. Klinger
- Stunts: Max Balchowsky, Jerry Brutsche, Howard Curtis, Ted Duncan, Bob Harris, Troy Melton, Jack Verbois, Chuck Waters, Jay King
- Distribution: Universal Pictures, Ekaterinburg Art Home Video