Unterschiedlicher können Zwillinge wirklich nicht sein: Während Bill mit seinem glasklaren Verstand eine steile Karriere als Collegeprofessor hinlegt, vernebelt der kleinkriminelle Brady sich das Hirn mit selbst angebautem Marihuana. Entsprechend wenig haben sie sich zu sagen. Erst als Brady mit einem Drogenbaron in Konflikt gerät, sehen sie sich gezwungenermaßen wieder. Bill ist der Einzige, der seinem chaotischen Bruder noch aus der Klemme helfen kann, aber er hält nicht viel von dessen verrücktem Plan. Das ändert sich, als Bill einen Joint aus Bradys eigenem Anbau genießt. Bill Kincaid (Edward Norton) ist ein akademischer Überflieger und sieht obendrein blendend aus. Wenn der smarte Philosophieprofessor über die Vorsokratiker doziert, hängen die jungen Studentinnen an seinen Lippen. Der Turbodenker steht am Beginn einer großen Karriere, und selbst die Nachricht vom gewaltsamen Tod seines Zwillingsbruders Brady (ebenfalls gespielt von Edward Norton), eines Kleinkriminellen, scheint dem selbstbeherrschten Intellektuellen nicht besonders nahezugehen. Widerwillig kehrt Bill, erstmals seit vielen Jahren, in die heimische Provinz nach Oklahoma zurück, wo gleich zwei Überraschung aufwarten: Der totgesagte Brady erweist sich als quicklebendig und verfügt zudem über einen grünen Daumen der besonderen Art. Er züchtet biodynamisches Super-Marihuana nach einer akribisch ausgetüftelten Methode. Das für den Anbau erforderliche Hightech-Equipment hat der lokale Drogenboss Pug Rothbaum (Richard Dreyfuss) vorfinanziert, der angesichts ausstehender Rückzahlungen sehr ungemütlich wird. Um aus der Sache rauszukommen, braucht der chaotische Brady seinen Zwillingsbruder. Dieser soll als Doppelgänger auftreten und ihm ein Alibi verschaffen, derweil Brady sich der blutigen Auseinandersetzung mit Rothbaum stellt. Der vermeintlich geniale Plan geht leider gründlich schief. Regisseur Tim Blake Nelson kennt man als vielseitigen Darsteller unter anderem aus "O Brother, Where Art Thou? - Eine Mississippi-Odyssee". Vom speziellen Humor der Regiebrüder Joel und Ethan Coen ließ er sich bei "Gefährliches Gras" inspirieren, setzte in seiner intellektuellen Kifferkomödie aber eigene Akzente. Vom Drehbuch begeistert, fungierte Edward Norton als Produzent und spielte die gegensätzlichen Brüder in einer Doppelrolle: den nüchternen Philosophen Bill, der aus einer regel- und haltlosen Kindheit ins Spießertum geflohen ist, und den dauerbekifften Brady, der als verkrachter Lebenskünstler nach der Hippie-Mutter geraten ist. Susan Sarandon gibt überzeugend die alt gewordene Aussteigerin, die für ihre Söhne immer nur eine Freundin sein wollte. In ihrer gebrochenen Figur klingt Kritik an der amerikanischen Alternativ- und Gegenkultur an, die aber nicht besserwisserisch daherkommt. Ihren Originaltitel verdankt die rabenschwarze Posse übrigens dem Gedichtband "Leaves of Grass" von Walt Whitman, einem der bedeutendsten amerikanischen Lyriker des 19. Jahrhunderts. Bill Kincaid / Brady Kincaid: Edward Norton Janet: Keri Russell Pug Rothbaum: Richard Dreyfuss Daisy Kincaid: Susan Sarandon Ken Feinman: Josh Pais Bolger: Tim Blake Nelson Big Joe Sharpe: Pruitt Taylor Vince Colleen: Melanie Lynskey...
(MDR)
Länge: ca. 105 min.
Original-Kinostart: 17.09.2010 (USA)
Deutsche TV-Premiere: 08.07.2012 (Das Erste)
FSK 16
Cast & Crew
- Regie: Tim Blake Nelson
- Drehbuch: Tim Blake Nelson
- Produktion: William Migliore, Tim Blake Nelson, Edward Norton, Elie Cohn, Kristina Dubin, John Langley, Avi Lerner, Danny Dimbort, Trevor Short, Boaz Davidson, David Koplan, Stuart Blumberg, Stewart McMichael, Warren Goz, Eric Gitter, René Besson, Todd Gilbert, Matthew F. Leonetti Jr., Joseph Lobato, Sarah Parker, Millennium Films, Langley Films, Class 5 Films
- Musik: Jeff Danna
- Kamera: Roberto Schaefer, Rob Simons
- Schnitt: Michelle Botticelli
- Szenenbild: Maria Nay
- Maske: Bonnie Clevering
- Regieassistenz: Seth Hansen, Michael J. Moore
- Ton: Steve C. Aaron
- Spezialeffekte: Jack Lynch
- Stunts: Jim Ford