Im China des Jahres 859 vor Christus stellt die Polizei einer subversiven Bande nach, die sich "House of the Flying Daggers" nennt und den Mittellosen gibt, was sie den Reichen entwendet hat. Zwei der fähigsten Polizisten, Jin (Takeshi Kaneshiro) und Leo (Andy Lau), verfolgen die Fährte zu einem Bordell. Dort tanzt die blinde Mei (Ziyi Zhang), der Kontakte zur Gruppierung nachgesagt werden, weshalb die Polizisten sie kurzerhand festnehmen - dies jedoch bloss als Auftakt zu einer raffinierten Finte: Um ihr Vertrauen zu erschleichen und zur Bande geführt zu werden, gibt Jin sich als Verräter aus und befreit die junge Frau. Auf der Flucht vor der Staatsgewalt verliebt Mei sich in ihren mutigen Beschützer, und Jin erliegt ebenso dem Charme der Rebellin, gegen die er eigentlich ermittelt. Als beide den Sitz der Untergrundbewegung erreichen, eskalieren die Ereignisse. Ergreifendes Liebesdrama und Martial-Arts-Epos zugleich fasziniert dieses Spektakel des für seine prachtvollen Bilder berühmten Zhang Yimou auf mehreren Ebenen. Stellvertretend dafür steht eine Kampfszene, in der sich das Publikum inmitten des klingenden Gehölzes eines Bambuswaldes wähnt, wo die Darsteller in einer verblüffenden Choreographie das Gesetz der Erdanziehung ausser Kraft setzen. Wenn die Kamera den titelstiftenden, durch die Luft schwirrenden Dolchen folgt, kommt auch modernste Tricktechnik zum Zuge, die - anders als in westlichen Produktionen - nie zum Selbstzweck gerät. Im Gegenteil evoziert Zhang Yimou eine eigenwillig schwärmerische Poesie; dazu entwickelt sich die anfänglich durchschaubar wirkende Handlung spätestens in der zweiten Filmhälfte zum fintenreichen Irrgarten der amourösen Verwicklungen und fatalen Hinterhalte.
(SRF)
Der frühe Wintereinbruch im Oktober überraschte das Team mitten bei den Dreharbeiten in der Ukraine. Ein Großteil des Materials wurde in den Karpaten gefilmt, so auch die Schlüsselschlacht des Films. Ein Teil davon war nun schon ohne Schnee im Kasten. Man entschied sich, das Drehbuch umzuschreiben und die Szene auf Herbstende und Anfang Winter zu legen. Regisseur Zhang Yimou freute das. So waren die Farben austarierter und vor allem das Blut im Schnee besser zu sehen. 70 Tage verbrachte die Filmcrew im Hutsul Nationalpark in den ukrainischen Bergen. Um sich auf ihren Charakter als Xiao Mei vorzubereiten, lebte die Darstellerin Zhang Ziyi zuvor zwei Monate lang mit einem blinden Mädchen zusammen, das wegen eines Hirntumors ihr Augenlicht verloren hatte. Bei seiner Vorstellung auf dem Filmfestival in Cannes 2004 erhielt der Film 20 Minuten lang stehende Ovationen.
(Tele 5)
Länge: ca. 119 min.
Deutscher Kinostart: 06.01.2005
Original-Kinostart: 15.07.2004 (HK)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Yimou Zhang
- Drehbuch: Yimou Zhang, Li Feng, Wang Bin
- Produktion: William Kong, Wang Bin, Weiping Zhang, Tianhui Ge, Larissa Khaliapina, Wenhua Ma, Jane Maguire, Lu Sen, Xinmin Huang, Zhang Yimou Studio, EDKO Film, Elite Group Enterprises, China Film Co-Production Corporation, Beijing New Picture Film Co.
- Produktionsauftrag: ARTE France
- Musik: Shigeru Umebayashi
- Kamera: Xiaoding Zhao, Zhong Han, Bin Zhao
- Schnitt: Long Cheng
- Regieassistenz: Xiaoyang Chang
- Distribution: Constantin Film Verleih