Weiterer Titel: Plitvice - Im Land der fallenden Seen
Deutsche TV-Premiere: 19.12.2005 (arte)
Länge: ca. 45 min.
16 kristallklare Seen, in spektakulären Terrassen angeordnet, durch unzählige Wasserfälle und Stromschnellen verbunden: die fallenden Seen von Plitvice in Kroatien, dem ersten Nationalpark Europas. Das einzigartige Naturjuwel erinnert an ein surreales Märchenland: Dichter Buchenwald umschließt die Wasserflächen, Bäume wachsen auf schmalen Überhängen und strecken ihre Äste in den Sprühnebel der Katarakte. Die Grenzen zwischen den Elementen scheinen aufgehoben, denn die fallenden Seen verdanken ihre Existenz einem faszinierenden biologischen Phänomen: Das stark mit Kalk angereicherte Karstwasser aus dem Dinarischen Gebirge lagert sich an Moosen an, Pflanzen und Kalk bilden gemeinsam ein spezielles Gestein - Travertin. In Plitvice verwandelt sich Wasser zu Stein, es wird daher auch "Das Land, wo die Steine wachsen" genannt. Zwischen einem und drei Zentimeter pro Jahr wachsen die Travertin-Terrassen und schaffen ständig neue Becken und Barrieren, Wasserstürze und Kaskaden. Doch nicht nur diese Seenlandschaft ist immer in Bewegung, auch politisch hat der älteste Nationalpark Europas eine wechselvolle Vergangenheit hinter sich: Während des Balkankriegs war er militärisches Kampfgebiet, die einmaligen Travertin-Terrassen waren vermint und wiederholt von Sprengung bedroht. Die Soldaten schossen weite Teile des Walds leer - aus Langeweile oder zur Verpflegung. Doch heute erinnert wenig an diese Vergangenheit: In den riesigen Buchenwäldern von Plitvice finden sich neben der größten Braunbären-Populationen Europas auch Wölfe und Luchse, und im klaren Wasser tummeln sich Sumpfschildkröten und Flusskrebse.
(3sat)
Die Sendereihe präsentiert populäre Naturwissenschaften in Dokumentarfilmen und -serien mit den Schwerpunkten "Tier" und "Natur".
(3sat)
gezeigt bei: Expeditionen (A, 2017)
gezeigt bei: Universum (A, 1987)
Cast & Crew
- Regie: Michael Schlamberger
- Drehbuch: Michael Schlamberger
- Produktion: Rita Schlamberger, ScienceVision
- Produktionsauftrag: ORF
- Musik: Andreas Fabianek
- Kamera: Paul Johnson, Rolando Menardi, Michael Schlamberger
- Schnitt: Andrew Naylor