Wenn es nach Graf Hardberg gegangen wäre, hätte seine Enkelin eigentlich ein Junge werden sollen. Die alten Kameraden vom Regiment hat der General a. D. jedenfalls im Glauben gelassen, die hübsche Antonia sei ein Junge, der auf die Kadettenschule geht. Als die berühmten Kaiserjäger, die Hardberg einst befehligte, ihm zu Ehren ihr Quartier im Schloss beziehen, droht der Graf sein Gesicht zu verlieren. Also muss Antonia in eine Uniform schlüpfen und als Kadett Anton mit ins Manöver ziehen. Graf Hardberg, General a. D. der österreichischen Kaiserjäger, hat sich immer einen Enkelsohn als Stammhalter gewünscht, der die militärische Tradition der Familie fortsetzt. Aus dem erhofften Enkel wurde jedoch eine Enkelin. Die Jahre sind ins Land gezogen, und Antonia ist längst zu einer attraktiven jungen Frau herangewachsen. Graf Hardberg hat es aber noch immer nicht gewagt, seinen alten Kameraden zu gestehen, dass sein vermeintlicher Enkel Anton in Wahrheit Antonia heißt. Als die Kaiserjäger im Zuge einer militärischen Übung ihr Quartier in seinem Schloss beziehen, gerät der Graf in eine missliche Situation. Um das Gesicht zu wahren, bittet Hardberg seine Enkelin, in eine Uniform zu schlüpfen und sich den Offizieren als "Kadett Anton" vorzustellen. Antonia, die von ihrem Großvater von klein auf in militärischen Dingen genauestens unterwiesen wurde, spielt ihre Rolle so perfekt, dass Oberleutnant Pacher den General a. D. bittet, den kecken Enkel doch mit ins Manöver nehmen zu dürfen. Der Graf sagt zu. Doch mit ihrem losen Mundwerk bringt Antonia den erfahrenen Soldaten bald an den Rand der Verzweiflung. Als Pacher schließlich bemerkt, welch reizendes Geschöpf sich hinter der Kadettenuniform verbirgt, beschließt er, um die Hand der Komtess anzuhalten. Willi Forst, der 1951 mit "Die Sünderin" einen Skandalerfolg inszenierte hatte, gelang mit "Kaiserjäger" eine unterhaltsame und charmante Verwechslungskomödie, in der die militärischen Gepflogenheiten der k. u. k. Armee augenzwinkernd durch den Kakao gezogen werden.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 105 min.
Deutscher Kinostart: 21.12.1956
FSK 6
Cast & Crew
- Regie: Willi Forst
- Drehbuch: Kurt Nachmann
- Produktion: Herbert Gruber, Alois Bednar, Wolfgang Birk, Walfried Menzel, Walter Tjaden, Sascha-Verleih, Lux-Film
- Musik: Hans Lang
- Kamera: Günther Anders, Hannes Staudinger, Isabella Ploberger, Werner Schlichting
- Schnitt: Herma Sandtner
- Maske: Hilde Schmidt-Hnilitschka
- Regieassistenz: Karl Stanzl
- Ton: Herbert Janeczka