Deutschland 1819, vier Jahre nach dem Sieg über Napoleon. Die deutsche studentische Jugend, die sich von seiner Niederlage eine Verwirklichung ihrer liberalen Ideen erhoffte, ist über die Restauration reaktionärer politischer und sozialer Verhältnisse enttäuscht. Oft genug schlägt diese Enttäuschung in fanatischen Nationalismus um. An der Universität Jena fordert der Dozent Follen seine Studenten zur Gewaltanwendung gegen politische Gegner auf, zum Tyrannenmord! Bei Karl Sand, einem stillen, fast scheuen Theologiestudenten, fällt diese "Lehre" auf fruchtbaren Boden. Im Gegensatz zu denen, die nur Worte machen, beschließt er zu handeln: Sein Opfer wird der Komödienautor August von Kotzenbue, der in seinen Stücken die liberalen Ideen der Burschenschaft verspottete und sich bei ihnen als Vertreter der Reaktion verhasst machte. Kotzenbue wird am 23. März 1819 in seiner Mannheimer Wohnung von Karl Sand erdolcht. Die Bluttat wird nicht nur dem Mörder, sondern auch seinen Gesinnungsgenossen zum Verhängnis.
(Hörzu 21/1964)
Länge: ca. 100 min.
Deutsche TV-Premiere: 27.05.1964 (ZDF)
Cast & Crew
- Regie: Franz Peter Wirth
- Drehbuch: Theodor Schübel
- Musik: Bert Grund
- Kamera: Karl Schroeder
- Szenenbild: Rolf Zehetbauer