Christoph Schlingensief galt als einer der umstrittensten Vertreter des deutschen Kulturbetriebs . Er ist auch Menschen ein Begriff, die nicht in Theater und Opernhäuser gehen. In seinen provozierenden Theater-Inszenierungen, Filmen und Performances war er gleichzeitig Autor, Regisseur und Hauptfigur. Er lebte sein Werk, sein Werk war sein Leben. Bis zuletzt , bis zu seinem frühen Tod , arbeitete er daran, die Vision eines Opernhauses in Afrika Realität werden zu lassen. "Knistern der Zeit" erzählt die Geschichte eines scheinbar unmöglichen Projekts: ein afrikanisches Bayreuth, eine Oper in Afrika? Im Mittelpunkt Christoph Schlingensief, der Künstler aus Deutschland, und Diébédo Francis Kéré, der Architekt und Häuptlingssohn aus Burkina Faso. Ihr gemeinsames Ziel ist ein Operndorf in Afrika, ein Dorf mit einer Schule, mit Film- und Musikklassen, mit einer Krankenstation und natürlich einer Oper oder einem Theater, einem Festsaal oder Bürgerhaus. Alles sollte an einem Ort, in einem Dorf versammelt werden, was es zum Leben und Überleben braucht. Die Dokumentation zeigt, wie das Dorf langsam wächst, von der Suche nach dem richtigen Ort im Mai 2009 bis zur Schuleröffnung im Oktober 2011. Sie begleitet Schlingensief hautnah und macht seine Vision und seinen Kampf für das Projekt erfahrbar. Im August 2010 stirbt Christoph Schlingensief, sein Traum lebt weiter.
(ZDF)
Länge: ca. 106 min.
Deutscher Kinostart: 07.06.2012
Deutsche TV-Premiere: 09.06.2013 (3sat)
Cast & Crew
- Drehbuch: Sibylle Dahrendorf
- Musik: Josep Sanou
- Kamera: Ingo Brunner, Christoph Krauss, Lennart Laberenz, Lionel P. Somé, Philipp Tornau