Originalpremiere: 1961
FSK 16
Palästina, im Jahre 63 v.Chr.: Mit der Eroberung Jerusalems beginnt eine bittere Zeit für das jüdische Volk. Der römische Kaiser macht Herodes zum König der Juden. In seine Regierungszeit fällt die Geburt Jesu. Herodes befiehlt den schrecklichen Kindermord, vor dem Josef (Gerard Tichy) und Maria (Siobhan McKenna) mit dem Kind nach Ägypten fliehen. Als sie nach Galiläa zurückkehren, herrscht Herodes Antipas (Frank Thring), römischer Prokurator ist Pontius Pilatus (Hurd Hatfield). Immer öfter hören diese beiden von einem Mann namens Jesus (Jeffrey Hunter), der mit einer Schar von Jüngern im Lande umherzieht, hilft, heilt und eine Botschaft der Liebe verkündet. Johannes (Robert Ryan) hat ihn getauft, bevor Herodes Antipas diesen Bußprediger auf Betreiben Salomes (Brigid Bazlen) enthaupten ließ. Als Jesus in Jerusalem einzieht, wagt der jüdische Freiheitskämpfer Barabas (Harry Guardino) mit seinen Rebellen einen neuen Aufstand. Dieser wird blutig niedergeschlagen; Judas (Rip Torn) will Jesus zwingen, Judäa vom römischen Joch zu befreien, und verrät ihn. Jesus wird festgenommen; das Volk entscheidet sich für Barabas, als Pilatus einen von beiden freigeben will. Jesus stirbt am Kreuz; von den Toten auferstanden, erscheint er Maria Magdalena (Carmen Sevilla) und gebietet schließlich den Jüngern, allen Völkern das Evangelium zu predigen. Die Aufnahmen dieses eindrucksvollen Monumentalfilms (20.000 Komparsen, davon allein 7.000 für die szenische Darstellung der Bergpredigt) fanden in Spanien statt. Regisseur Nicholas Ray bediente sich auf den verschiedenen Ebenen des Films unterschiedlicher Stilmittel: vom Passionsspiel bis zu Elementen des russischen Revolutionsfilms. Seinen Ruf als einer der eigenwilligsten amerikanischen Regisseure, der als "Rebell gegen Hollywood" eine Vaterfigur des Autorenkinos wurde, hat Ray allerdings mit anderen Filmen ("Johnny Guitar", "Denn Sie wissen nicht, was sie tun") begründet. Er starb 1979 im Alter von 67 Jahren.
(ARD)