Die deutsche Schlagersängerin Willie verliebt sich 1938 in Zürich in den jüdischen Komponisten Robert, der verfolgten Juden in Nazideutschland hilft. Robert zieht Willie ins Vertrauen und nimmt sie mit auf eine Reise nach München, doch Roberts Familie, insbesondere sein Vater David Mendelsohn, macht ihren Einfluss geltend und verhindert Willies Rückkehr in die Schweiz. Als der Krieg ausbricht, wird das Lied "Lili Marleen", das von der Trennung der Soldaten von ihren Liebsten erzählt und das Willie einst erfolglos aufgenommen hat, durch eine zufällige Ausstrahlung in einem Radiosender urplötzlich zur Sehnsuchtsvision der Kämpfer auf allen Seiten. Willie, die immer mehr Menschen mit der Figur in ihrem Lied identifizieren, wird zum Star und vergisst doch Robert nicht. Dieser sucht sie in Berlin auf und bittet sie, für ihn Unterlagen über deutsche Konzentrationslager über die Grenze zu schmuggeln. Die Mission gelingt, doch dann wird Robert gefangen genommen. Bis zum Kriegsende wird Willie ihn nicht mehr sehen, und ihre Liebe wird nicht überleben. Ende der 1970er Jahre trat der Filmproduzent Luggi Waldleitner an Rainer Werner Fassbinder heran und bot ihm eins der größten Spielfilmbudgets der Nachkriegszeit, um die gerade als Buch erschienene Geschichte der Sängerin Lale Andersen für zehn Millionen Mark zu verfilmen. Die Ängste waren groß, dass der Filmkünstler Fassbinder kommerziell werden würde. Stattdessen schuf er ein Werk zwischen Publikums- und Autorenfilm, das vor der Kulisse eines populären Mythos die Geschichte einer Liebe erzählt und dabei trotzdem Fassbinders ironische Perspektive auf den Faschismus und seine Ästhetik nicht ausspart. Hanna Schygulla, durch eine innige Hassliebe mit Fassbinder verbunden, führt im Film ein internationales Schauspielerensemble an, dass die epische Geschichte überzeugend zum Leben erweckt.
(3sat)
Mit ihrem Lied "Lili Marleen" wird die Sängerin Willie (Hanna Schygulla) unter den Nazis zum Star. Doch als sie an ihrem jüdischen Geliebten festhält, lassen die Bonzen sie fallen.
(StarTV)
Länge: ca. 120 min.
Deutscher Kinostart: 15.01.1981
Internationaler Kinostart: 14.01.1981
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Rainer Werner Fassbinder
- Drehbuch: Manfred Purzer, Joshua Sinclair, Rainer Werner Fassbinder
- Produktion: Franz Achter, Gerhard Jakubowski, Josef Moosholzer, Konstantin Thoeren, Michael Zöllner, CIP Filmproduktion GmbH, Luggi Waldleitner, Enzo Peri
- Produktionsauftrag: 3sat
- Produktionsfirma: Rialto Film, Roxy Films, Bayerischer Rundfunk
- Musik: Peer Raben
- Kamera: Xaver Schwarzenberger, Michael Ballhaus, Herbert Strabel
- Schnitt: Rainer Werner Fassbinder, Juliane Lorenz
- Maske: Edwin Erfmann, Anni Nöbauer, Hedy Polensky, Ingrid Thier
- Kostüme: Barbara Baum
- Regieassistenz: Karin Viesel, Renate Leiffer
- Ton: Milan Bor
- Spezialeffekte: Joachim Schulz
- Choreographie: Dieter Gackstetter