Ludwig van Beethoven zählt zu den herausragenden Komponisten der Musikgeschichte. Seine "Ode an die Freude" ist die Hymne der Europäischen Union. Hinter seinen Mythos blickt der aufwendig inszenierte, fiktionale Spielfilm "Louis van Beethoven", der sich auf drei Lebensabschnitte fokussiert. Der Jungpianist Colin Pütz spielt das Wunderkind der Bonner Kindheitstage, Anselm Bresgott den rebellischen Beethoven der Wiener Zeit und Tobias Moretti den vereinsamten Patriarchen am Ende seines Lebens. Kunstvoll bettet Niki Stein als Autor und Regisseur biografische Episoden des Künstlers in den historischen Kontext ein, der durch das Gedankengut der Aufklärung und die gesellschaftlichen Umwälzungen der Französischen Revolution geprägt war. Bonn, 1779: Das musikalische Talent des achtjährigen Louis van Beethoven (Colin Pütz) sorgt für Aufsehen. Der renommierte Hoforganist Neefe (Ulrich Noethen) erkennt schon bald, dass in seinem Schüler ein Genie reift. Auch der Schauspieler Pfeiffer (Sabin Tambrea) nimmt den Jungen unter seine Fittiche und vermittelt ihm den Mut, eigene Wege zu gehen - als freier Mensch und in seiner Kunst. Dass Louis später wegen seines niederen Standes auf die Avancen der Adligen Eleonore von Breuning (Caroline Hellwig) nicht eingehen kann, verstärkt seinen Wunsch, das provinzielle Rheinland zu verlassen. Mit 21 Jahren zieht Beethoven (Anselm Bresgott) nach Wien und begegnet dort Mozart (Manuel Rubey). Der künstlerische Freiheitsdrang seines Idols bestärkt Beethoven, sich über die Konventionen seiner Zeit hinwegzusetzen. Als er sich 1826 bei seinem Bruder Johann (Cornelius Obonya) in Krems einquartiert, ist der rauschende Erfolg seiner 9. Sinfonie in aller Munde. Ob Beethoven mit seinem Alterswerk daran anknüpfen kann, steht wegen seiner weit fortgeschrittenen Taubheit infrage. Sind seine Kompositionen, die er nur in seiner Imagination hören kann, überhaupt noch spielbar - oder ihrer Zeit zu weit voraus? Unbeirrbar glaubt der 57-Jährige an seine Musik.
(ARD)
Länge: ca. 120 min.
Deutsche Streaming-Premiere: 18.12.2020 (ARD Mediathek)
Deutscher Kinostart: 27.10.2020
Deutsche TV-Premiere: 25.12.2020 (Das Erste)
FSK 12
Cast & Crew
- Regie: Niki Stein
- Drehbuch: Niki Stein
- Produktion: Branko Jehlar, Karsten Kilian, Arte [de], Katarina Cvitic, Ernst Ludwig Ganzert
- Produktionsfirma: ARD Degeto, Eikon Media GmbH, ORF, WDR
- Kamera: Arthur W. Ahrweiler, Uwe Stanik
- Schnitt: Jan Pusch
- Szenenbild: Benedikt Herforth
- Maske: Tereza Hrdlicková
- Kostüme: Veronika Albert
- Regieassistenz: Muriel Amstalden, Jiri Severa