Bei einem Einsatz in Istanbul wird Bond angeschossen und taucht unter. In England wird er für tot erklärt. Als seine Chefin M in Bedrängnis gerät, erscheint Bond in London. Ein Anschlag zerstört die Zentrale des MI6. NATO-Agenten in feindlichen Netzwerken werden enttarnt und getötet. Der Drahtzieher scheint es auf M persönlich abgesehen zu haben. Alle Spuren führen zu einem alten Landsitz in Schottland. Dritter Bond-Film mit Daniel Craig. In Istanbul verfolgen Bond (Daniel Craig) und seine Kollegin Eve (Naomie Harris) einen Mann namens Patrice (Ola Rapace), der eine Diskette mit sensiblen Daten in seinen Besitz gebracht hat. Ihr Inhalt: die Namen aller NATO-Agenten, die in weltweit operierende Terror-Netze eingeschleust wurden. Ihre Enttarnung würde ihren sichereren Tod bedeuten. Daher versuchen Bond und Eve mit allen Mitteln, Patrice in ihre Hände zu bekommen. Bei einer atemberaubenden Verfolgungsjagd durch die Stadt und über die Dächer von Istanbul kommt es schließlich auf einem fahrenden Zug zu einem Zweikampf Mann gegen Mann. Aus London, wo M (Judi Dench) per Satellit in ihrem Büro alles mitverfolgen kann, gibt diese Eve schließlich den Befehl, zu schießen, obwohl es schwierig sein könnte, in der Gemengelage den Richtigen zu treffen. Eve schießt - Bond fällt. Der Top-Agent gilt als tot, Patrice kann mit den Daten entkommen. Wenig später in London: Jemand hat alle Firewalls und Schutzmechanismen des britischen Geheimdienstes geknackt, M wird persönlich bedroht. Von ihrer Limousine aus muss sie mit ihrem Assistenten Tanner (Rory Kinnear) ansehen, wie ihr Arbeitsplatz in die Luft fliegt. Mehrere Menschen kommen dabei ums Leben. Die ersten fünf Namen enttarnter Agenten tauchen im Netz auf - ebenso ihre Hinrichtungen. Doch wer ist der Drahtzieher des Anschlags, wer veröffentlicht die Namen, wer hat noch eine persönliche Rechnung mit M offen? Gareth Mallory (Ralph Fiennes), neuer Sicherheitskoordinator, legt M nahe, sich in den Ruhestand versetzen zu lassen. Doch sie will diesen, ihren schwersten und persönlichsten Fall erst abschließen. Wie gut, dass Bond zwischenzeitlich von den Toten auferstanden ist und in Ms Wohnung erscheint. Er nimmt seine Arbeit wieder auf. Der MI6 ist unterdessen in unterirdische Räumlichkeiten eingezogen. Und er hat einen neuen Computerspezialisten, Q. (Ben Wishaw). Vor einem Turner-Gemälde in der National Gallery übergibt dieser Bond seine spartanischen Hilfsmittel - eine Waffe und einen Ortungschip. Im Spielerparadies Macao führt eine schöne Frau (Bérénice Lim Marlohe) Bond schließlich zu Mr Silva alias Jago Rodriguez (Javier Bardem) - dem Schurken. Der strebt im Gegensatz zu seinen Vorgängern nicht nach der Weltherrschaft, sondern hat ein ödipales Problem mit Übermutter M zu lösen, die ihn im Zuge der Rückgabe Hongkongs, wo Silva für den britischen Geheimdienst tätig war, einem reibungslosen Transfer opferte. Bond kann Silva festnehmen und nach London überführen. Dort gelingt ihm die Flucht. Nach einem dramatischen Anschlag auf die Londoner U-Bahn führen alle Wege nach Schottland. Bond hat M dorthin mitgenommen - als Köder für Silva. Im schottischen Hochland, an Bonds Wurzeln, im einsamen, verlassenen Haus seiner Eltern mit dem Namen Skyfall, in dem nur noch der Wildhüter Mr Kincade (Albert Finney) nach dem Rechten sieht, kommt es zur finalen Auseinandersetzung zwischen Bond, Silva und M. Der dritte Bond-Film mit Daniel Craig besitzt spektakuläre Action-Szenen, aber auch lange und ruhige Passagen. Bonds Geschichte in "Skyfall" ist eine Spiegelung der Silvas, da auch Bond von M geopfert wird. Beide überleben den scheinbaren Verrat, doch dann trennen sich ihre Wege: Während Bond seiner Mission, dem Vaterland zu dienen, treu bleibt, verfolgt Silva seine persönlichen Rachepläne. Dabei wird ein Familienmuster zu Grunde gelegt, in dem M wie die Mutter zweier verschiedener Söhne wirkt, die sich an ihrem Ethos abarbeiten müssen. Judi Dench verabschiedet sich mit "Skyfall" aus ihrer Rolle als M, die sie seit "GoldenEye" mit Pierce Brosnan spielt. Ihr Nachfolger wird hier mit Ralph Fiennes als Mallory bereits eingeführt. Während Fiennes als Gareth Mallory behauptet, es gäbe keine Schatten mehr, erklärt M vor dem Untersuchungsausschuss in Westminster, dass die Bedrohung aus den Schatten wächst. Schatten ist - in Bild und Dialog - das weitere große Thema des Films. Alle Bond-Filme sind großartig fotografiert, doch nie zuvor wurde so explizit mit Licht und Schatten, scherenschnittartigen Passagen und exquisiten Lampen beziehungsweise Kerzen gearbeitet. Die Szenen im Casino von Macao sowie auf der Jacht sind hierfür ein fantastisches Beispiel. Die Exotik der Schauplätze wird nicht im grellen Sonnenlicht ausgereizt. Das Finale im schottischen Hochland ist schließlich von tiefen Himmeln und extremer Herbst/Winter-Stimmung geprägt. Hier kann der Zuschauer auch zum ersten Mal einen kurzen Blick in Bonds persönliche Vergangenheit werfen. Javier Bardem als Silva beziehungsweise Jago Rodriguez hat seinen ersten Auftritt nach einer guten Stunde. Daniel Craig und Ben Wishaw sitzen in der National Gallery (Trafalgar Square) vor dem Turner-Gemälde "The Fighting Temeraire". Die sich hier in der 38. Minute entwickelnde Unterhaltung gehört an Witz, Ironie und Wahrhaftigkeit zu den Höhepunkten des Films, unter anderem deswegen, weil sie auf den ganzen technischen Schnickschnack anspielt, der in den frühen Bond-Filmen (vor dem Relaunch und der Besetzung mit Craig) zum Einsatz kam. Vor dem Untersuchungsausschuss der Regierung zitiert M das Tennyson-Gedicht "Ulysses". Ola Rapace (Patrice) war der Ehemann von Naomi Rapace ("Prometheus - Dunkle Zeichen"). Der Showdown führt zum ersten Mal nicht in die Festung des Schurken, sondern in Bonds Heimat. Q ist zum ersten Mal jünger als Bond. Bond-Produzentin Barbara Broccoli, die ihren Vater Albert "Cubby" Broccoli als Kind an die Schauplätze der Bond-Filme begleitete, sagt von sich selbst, erst mit sieben Jahren gemerkt zu haben, dass Bond keine reale Person sei. Gedreht wurde "Skyfall" an Originalschauplätzen in der Türkei, China, Japan, Schottland und England. Die Premiere des neuen Bond-Films "Keine Zeit zu sterben" wurde von April auf November 2020 verschoben. "Keine Zeit zu sterben" ist der letzte Bond-Film mit Daniel Craig als 007. Die Branche bewegen in dem Zusammenhang zwei Fragen: Wer wird Craigs Nachfolger, und werden Bonds Abenteuer weiterhin exklusiv zunächst im Kino ausgewertet? Die Frage nach der Kino-Auswertung ergibt sich aus den Verkaufsgerüchten über Bond-Rechte-Mitinhaber MGM. Apple und Netflix sollen Interesse am Erwerb des Studios haben, dessen riesige Film Library besonders für Apple von Interesse ist. Bond-Produzentin Barbara Broccoli: "Wir machen diese Filme für das Publikum. Wir denken gerne daran, dass sie in erster Linie auf der großen Leinwand zu sehen sind. Wir müssen aber auch in die Zukunft schauen. Es sind unsere Fans, die uns diktieren, wie sie ihre Unterhaltung konsumieren möchten. Ich denke nicht, dass wir irgendetwas ausschließen können, denn das Publikum trifft diese Entscheidungen und nicht wir." Und zur Nachfolge Daniel Craigs äußerte sich Co-Produzent Michael G. Wilson: Bond soll weiterhin ein Mann bleiben und aus Großbritannien oder dem Commonwealth stammen - unabhängig von der Hautfarbe. (Alle Infos und Zitate aus "Man verhandelt (nicht) nur einmal", "filmecho/filmwoche" Nr. 8 vom 21.02.2020 - S. 66/67)...
(ZDF)
Der 23. James-Bond-Film erschien zum 50. Jubiläum der Filmreihe und wurde am 23. Oktober 2012 in London uraufgeführt. "Skyfall" ist ein auf das Wesentliche reduzierter Agenten-Action-Thriller, der mit zwei Oscars und einem Golden Globe bedacht wurde.
(RTL)
Länge: ca. 143 min.
Deutscher Kinostart: 01.11.2012
Internationaler Kinostart: 23.10.2012
Original-Kinostart: 26.10.2012 (GB)
Deutsche TV-Premiere: 22.09.2013 (Sky Cinema)
FSK 12
Film einer Reihe:
- James Bond 007 jagt Dr. No (GB, 1962)
- James Bond 007: Liebesgrüße aus Moskau (GB, 1963)
- James Bond 007: Goldfinger (GB, 1964)
- James Bond 007: Feuerball (GB, 1965)
- James Bond 007: Man lebt nur zweimal (GB, 1967)
- James Bond 007: Im Geheimdienst Ihrer Majestät (GB, 1969)
- James Bond 007: Diamantenfieber (GB, 1971)
- James Bond 007: Leben und sterben lassen (GB, 1973)
- James Bond 007: Der Mann mit dem goldenen Colt (GB, 1974)
- James Bond 007: Der Spion, der mich liebte (GB, 1977)
- James Bond 007: Moonraker - Streng geheim (F/GB, 1979)
- James Bond 007: In tödlicher Mission (GB, 1981)
- James Bond 007: Octopussy (GB, 1983)
- James Bond 007: Im Angesicht des Todes (GB, 1985)
- James Bond 007: Der Hauch des Todes (GB, 1987)
- James Bond 007: Lizenz zum Töten (GB/USA, 1989)
- James Bond 007: Goldeneye (USA, 1995)
- James Bond 007: Der Morgen stirbt nie (GB/USA, 1997)
- James Bond 007: Die Welt ist nicht genug (GB/USA, 1999)
- James Bond 007: Stirb an einem anderen Tag (GB/USA, 2002)
- James Bond 007: Casino Royale (GB/CZ/D/USA, 2006)
- James Bond 007: Ein Quantum Trost (GB/USA, 2008)
- James Bond 007: Skyfall (GB/USA, 2012)
- James Bond 007: Spectre (GB/USA, 2015)
- James Bond 007: Keine Zeit zu sterben (GB/USA, 2021)
Cast & Crew
- Regie: Sam Mendes
- Drehbuch: Neal Purvis, Robert Wade, John Logan
- Produktion: Ali Akdeniz, Terry Bamber, Duncan Broadfoot, Chris Brock, Feng-Lei Chen, Mally Chung, Menderes Demir, Kim Hung Fan, Fraser Fennell-Ball, Jeremy Johns, Aksel Kamber, Ivan Lam, Q. Leung, Callum McDougall, Janine Modder, Angus More Gordon, Funda Odemis, Jon Roper, Charlie Simpson, Michael Solinger, Anthony Waye, John West, April YeFang, Tracy Yip, Sirvan Avci, Gary Bunn, Peter Oillataguerre, Vincent G. Scotti, Eon Productions, Danjaq, B23, Anka Film, Barbara Broccoli, Chiu Wah Lee, Michael G. Wilson, Andrew Noakes, Gregg Wilson, David Pope
- Produktionsfirma: Metro Goldwyn Mayer (MGM), Columbia Pictures
- Musik: Thomas Newman
- Kamera: Roger Deakins, Neal Callow, Dean Clegg, James Foster, Mark Harris, Marc Homes, Paul Inglis, Jason Knox-Johnston, Chris Lowe
- Schnitt: Stuart Baird
- Szenenbild: Dennis Gassner, Anna Pinnock
- Maske: Christine Allsopp, Alessandro Bertolazzi, Jane Body, Pollyanna Coxon-Smith, Francesca Crowder, Eithne Fennel, Andrea Finch, Carmen Fraile, Lucy Friend, Sallie Jaye, Donald Mowat, Morag Smith, Tony Tahir, Luca Vannella, Norma Webb, Wakana Yoshihara, Sylvia Atkins, Jackie Saundercock
- Kostüme: Jany Temime
- Regieassistenz: Hasret Arpaci, Onur Bilgetay, Chloe Chesterton, Chris Corbould, Joey Coughlin, Ben Dixon, William Dodds, Tom Edmondson, Mahir Erdem, Clare Glass, Stewart Hamilton, Nick Heckstall-Smith, Ray Kenny, Melisa Kurtay, Michael Lerman, Sylvia Liu, Andy Madden, Terence Madden, Terry Madden, Michael Michael, Burak Müjdeci, Gary Powell, Özge Toprak, Ahmet T. Uygun, Tufan Simsekcan, Alexander Witt, Dillon Xiang, Eileen Yip, Tuce Zenginkinet, Tom Browne
- Ton: James Ashwill, Christopher Assells, Karen Baker Landers, Orin Beaton, John Bires, Simon Chase, Per Hallberg, Craig S. Jaeger, Chris Jargo
- Spezialeffekte: Axel Akesson, Csaba László Eröss, Christopher Cameron, Cavan Judge, Zissis Papatzikis, Michael Badley, Will Brett, Gordon Cave, Ryan Conder, Jody Eltham, Huw Millar, Lee Phelan, Nigel Sinclair, Barry White, Daniel Williams
- Stunts: Chris Pollard, Hüseyin Çay, Tom Hallahan, Morteza Mehdizadeh, Diz Sharpe
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