Originalpremiere: 1986
Angel ist ein hilfloser, verwirrter junger Mann, der zwischen seiner tyrannischen Mutter, die Mitglied des Opus Dei ist, und dem Stierkampfunterricht des düsteren Diego Montes, der sich wegen einer Verletzung zurückziehen musste, seinen Weg finden muss. Eines Abends versucht Angel, gequält von dem Bedürfnis, seine Männlichkeit zu beweisen, die hübsche Nachbarin Eva, gleichzeitig Diego Montes' Freundin, auf offener Straße zu vergewaltigen. Seine Impotenz hindert ihn jedoch daran, und er fällt in Ohnmacht, als er den Kratzer sieht, den sich die junge Frau bei ihrem Sturz zugezogen hat. Am nächsten Tag zeigt er sich bei der Polizei an. Als ihn das Mädchen nicht anzeigt und der beschämte Angel dann Fotos von Morden und Vermissten entdeckt, gesteht der Junge aus Sehnsucht nach Strafe gleich mehrere Verbrechen. In Wirklichkeit sind die Taten teils Diego, seinem Lehrer, sowie María zuzuschreiben, einer jungen Anwältin, die ihre Liebhaber am Ende des Sexualakts mit einer Nadel ins Rückenmark sticht. Diego lernt diese Frau bald kennen, da sie Angels Verteidigung übernehmen soll. Diego und María fühlen sich unwiderstehlich zueinander hingezogen und stellen fest, dass sie derselben "Rasse" angehören, nämlich derjenigen, die gerne mit dem Tod spielt. Angel gelingt es, seine Psychiaterin und die Polizei zu den Leichen der beiden Mädchen zu führen, die Diego ermordet und in seinem Haus vergraben hat. María und Diego lassen sich derweil von ihrer tödlichen Sehnsucht leiten … "Matador" ist ein dunkler, sinnlicher und gewalttätiger Film, der den Tod und das Verlangen nach Liebe miteinander verflechtet. Almodóvar setzt komplexe Charaktere in Szene, die, verzehrt von unkontrollierbaren Leidenschaften, sich nicht vereinnahmen lassen, weder von irgendeiner Ideologie noch von Moral.
(arte)