Jede Großstadt hat ihre Problemviertel. In München ist es die Trabantensiedlung "Hasenbergl", wo auf engstem Raum Menschen unterschiedlichster Nationen leben. Es ist eine explosive Mischung, ganz besonders auf dem Schulhof des Förderzentrums München Nord. Hier benötigen 60 Prozent der Grundschüler Hilfe. Dennoch: Es gibt nicht nur Perspektivlosigkeit und Langeweile auf dem "Planeten Hasenbergl". "Ich bin jemand, der eher in den Schatten schaut, und versuche ein bisschen Licht hinein zu bringen", sagt Susanne Korbmacher-Schulz, Sonderschullehrerin am Förderzentrum. Täglich mit der Not und der Wut der Kinder konfrontiert, hat sie eine Vielfalt von Initiativen ins Leben gerufen, die den Kindern und Jugendlichen helfen, ihren Selbstwert zu entdecken. Z.B. den "Lichtthaler", der gezahlt wird für Leistungen und Hilfsdienste, und kaufen kann man sich damit Tanz-, Trommel-, Computer- und Selbstverteidigungskurse. Die Kinder entdecken, dass sie nicht nur Wünsche haben, sondern auch Fähigkeiten, die andere brauchen. Jugendliche entdecken im Singen, Tanzen oder Trommeln Spaß am Leben. Ehemals "schwierige" Jugendliche übernehmen Verantwortung und betreuen penibel die Lichttaler-Bankgeschäfte oder erteilen Jüngeren Breakdance-Unterricht, um sich selbst die ersehnte Studio-Aufnahme einer Rap-CD zu verdienen, die das Fremdsein neu angekommener "Ghettokids" thematisiert.
(BR Fernsehen)
Länge: ca. 85 min.
Cast & Crew
- Regie: Claus Strigel
- Drehbuch: Claus Strigel