Der Kubaner Tony Montana verlässt sein Land und findet als politischer Flüchtling Asyl in den USA. In Miami steigt der Gauner schnell auf in der Hierarchie des Gangstersyndikats. Tony nutzt die Schwäche seines Bosses und wird selbst bald zum Gangsterkönig. Doch das Leben zwischen Geld, Macht und Drogen fordert seinen Tribut. Tony gerät in einen Abwärtsstrudel aus Gewalt, der sein eigenes Leben in Gefahr bringt. Kuba 1980: Fidel Castro öffnet die Grenzen, damit Kubaner zu ihren Familien nach Amerika reisen können. Dabei zwingt er die Ausreisenden jedoch, auch kriminelle Oppositionelle mitzunehmen, da die kubanischen Gefängnisse überfüllt sind. Darunter befinden sich auch die Kleinkriminellen Antonio "Tony" Montana (Al Pacino) und sein bester Freund, Manolo "Manny Ray" Ribera (Steven Bauer). In Miami angekommen, wohnen die Freunde in einem Sammellager, bis sie von dem Drogendealer Omar Suárez (F. Murray Abraham) den Auftrag erhalten, einen hochrangigen Kommunisten umzubringen. Nicht lange, nachdem Tony den Mord begangen hat, erhalten die beiden Freunde ihre Greencard. Sie schlagen sich als Tellerwäscher durch, bis sie von Omar die Chance bekommen, im Drogenmilieu mitzumischen. Doch schon bei ihrem ersten Einsatz geraten Tony und Manny in einen Hinterhalt: Einer von Tonys Männern muss mit seinem Leben bezahlen. Die anderen können jedoch mit den Drogen entkommen. Begeistert von seinem Einsatz, zieht Omars Boss, der Drogenbaron Frank Lopez (Robert Loggia), Tony näher an sich heran, und Tony erlebt einen rasanten Aufstieg in Miamis Drogenszene. Doch er lässt sich zu eigenmächtigem Handeln hinreißen und gerät in einen Konflikt mit Lopez, zumal er auch ein Auge auf dessen Frau Elvira (Michelle Pfeiffer) geworfen hat. Der Konflikt endet blutig, mit Verlusten auf beiden Seiten: Tony liquidiert Lopez, heiratet dessen Frau Elvira und ist nun selbst zum Gangsterboss avanciert. Er verbündet sich mit dem mächtigen bolivianischen Drogenbaron Sosa (Paul Shenar). Doch auch diese Verbindung währt nicht lange. Als Tony einen Auftrag Sosas in seinem Sinne umändert, kommt es zum Bruch, und es beginnt ein Machtkampf auf Leben und Tod. Brian De Palma schuf mit dem Gangsterepos "Scarface" eine grandiose, wuchtige Neuverfilmung des gleichnamigen Originals von Howard Hawks aus dem Jahr 1932. Während sich Hawks an Al Capones Aufstieg zum Gangsterboss orientiert, verlegt De Palma die Story nach Miami in die 80er Jahre. De Palma und Oliver Stone (Drehbuch) wollten keine Verherrlichung des Gangsterlebens präsentieren. Vielmehr wird - nach dem kometenhaften Aufstieg Tony Montanas - seine Selbstzerstörung in den Mittelpunkt der Handlung gerückt, die er durch Selbstüberschätzung, Drogen und Machtgier selbst heraufbeschwört. Für die Hauptrolle konnte der Regisseur keinen besseren Darsteller als Al Pacino (Golden-Globe-Nominierung für die Beste Hauptrolle 1984) gewinnen. Durch knallig-bunte Farben und peppige Musik wurde der Film bald zu einem festen Bestandteil der Popkultur. Für De Palmas Film kombinierte Giorgio Moroder (Golden-Globe-Nominierung für die Beste Filmmusik 1984) Synthesizer-Discorhythmen mit fetzigem E-Gitarren-Sound und sorgte für beschwingte Ohrwurmnummern. Nicht nur dadurch hat "Scarface" den modernen Gangsterfilm mitbegründet. Auch der schonungslose Umgang mit Gewalt und eine bisweilen rohe, zynische Sprache haben dazu beigetragen. Auch Michelle Pfeiffers Rolle als Montanas Ehefrau war eine deutliche Abkehr von der Femme fatale, da sie ihren Mann nicht ins Verderben zieht, sondern sogar versucht, ihn davor zu bewahren. Die Schauspielerin spielt die zunächst stolze, dann desillusionierte, drogensüchtige Frau mit viel Einfühlungsvermögen. Das ZDF gratuliert Michelle Pfeiffer mit dem Gangsterfilm "Scarface" zu ihrem sechzigsten Geburtstag (am 29. April 2018).
(ZDF)
Mit "Scarface - Toni, das Narbengesicht", Remake des gleichnamigen Howard-Hawks-Klassikers, hat Brian De Palma seinerseits einen Klassiker des modernen Gangsterfilms inszeniert. Im Lauf der Jahre hat der actionreiche, hervorragend geschriebene und gespielte Film bei Fans echten Kultstatus erlangt - ungezählt sind die Anspielungen und Verweise auf Tony Montana und "Scarface" in anderen Filmen sowie in Pop- und Rap-Songs. Oscar-Preisträger Al Pacino ist in einer seiner besten Rollen zu sehen, an seiner Seite Michelle Pfeiffer, Steven Bauer und Oscar-Preisträger F. Murray Abraham.
(Kabel Eins Classics)
Weiterer Titel: Scarface - Tony, das Narbengesicht
Länge: ca. 170 min.
Deutscher Kinostart: 09.03.1984
Original-Kinostart: 09.12.1983 (USA)
FSK 18
Neuverfilmung von: Scarface (USA, 1932)
Cast & Crew
- Regie: Brian De Palma
- Drehbuch: Oliver Stone
- Produktion: Dennis Franz, Martin Bregman, Louis A. Stroller
- Produktionsfirma: Universal Pictures
- Musik: Giorgio Moroder
- Kamera: John A. Alonzo, Dennis Franz
- Schnitt: Dennis Franz, David Ray, Gerald B. Greenberg
- Szenenbild: Dennis Franz
- Maske: Stephen Abrums, Barbara Guedel
- Kostüme: Patricia Norris
- Regieassistenz: David Dreyfuss, James Herbert, Joe Napolitano, Chris Soldo, Robert Yannetti, Jerry Ziesmer, Lewis Gould
- Ton: Dennis Franz, Edward Beyer
- Spezialeffekte: Dennis Franz, George Zamora
- Stunts: Dennis Franz
- Distribution: Universal Pictures Vidéo, CIC Video
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